Extremereignisse und Klimaänderungen

[helios]

"Virtually all climate models significantly underestimate the rates at which increases in precipitation extremes have scaled with global temperatures historically."
https://journals.ametsoc.org/view/journ ... 0492.1.xml
(via Sabine Hossenfelder: Extreme Weather Events Underestimated By Climate Models auf youtube)

[Federwolke]

Nun ist der Nachweis erbracht, dass grosse Offshore-Windparks in der Nordsee einen Einfluss auf die Schichtung des Wassers haben, insbesondere im Sommer (wärmere Oberfläche):

https://www.hereon.de/innovation_transf ... dex.php.de

[Michael (Seon)]

An der ETH findet ein schönes Symposium zu dem Thema statt
https://sgm-meteo.ch/en/activities/uuid ... r%E2%80%9D

[Markus Pfister]

"Rettet Norwegen - produziert CO2!"


Quelle: https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adk1189

Im Ernst, ich denke, dass an dieser Studie etwas dran ist, aber die Dimensionen erscheinen mir übertrieben. Beispiel: Nebst Bergen (35 Grad kälter im Februar?!) soll auch London im Februar 15 Grad kälter werden ohne Golfstrom, das wäre ein neuer Mittelwert von ca. -10 Grad, notabene 12 bis 15 Grad unter dem jetzigen Mittel von Vancouver/BC, das keinen Golfstrom hat aber etwa ähnlich liegt.

Gruss

Markus

[Federwolke]

Das immerwährende Thema: Klimastudien, und was (manche) Medien daraus machen. Nachdem schwedische Medien (natürlich!) alarmistisch auf diese Studie aufgesprungen sind, musst der Paläoklimatologe Frederik Schenk versuchen, die Sache zurecht zu rücken:

https://www.svt.se/nyheter/inrikes/fors ... lfstrommen

Übersetzung:
"Hört auf, Alarm zu schlagen wegen des Zusammenbruchs des Golfstroms!" Das sagen mehrere der führenden schwedischen Klima- und Meeresforscher nach einer neuen Studie.

Forscher: "Hören Sie auf, wegen des Golfstroms Alarm zu schlagen!"
VERÖFFENTLICHT 17. Februar 2024 23:07
Frühere Warnungen, dass der Golfstrom kurz vor dem Zusammenbruch stehen könnte – mit einer extremen Abkühlung in Schweden und anderswo als Folge – werden nun von mehreren der führenden schwedischen Experten auf diesem Gebiet kritisiert.

"Ich war ein bisschen geschockt", sagt der Klimaforscher Frederik Schenk.

Vergangene Woche sorgte eine neue niederländische Studie über den Golfstrom weltweit für Schlagzeilen. Er beschrieb, was passieren könnte, wenn das große und wichtige AMOC-Meeresströmungssystem, zu dem auch der Golfstrom gehört, zusammenbricht.

Ein Kollaps könnte verheerende Folgen für das Klima haben und die niederländischen Forscher beschrieben eine extreme und schnelle Abkühlung in Schweden.

"Direkt irreführend"
Nun kritisieren mehrere der führenden schwedischen Forscher einige der Schlussfolgerungen. Nicht zuletzt, weil die neueste Studie ein Modell ist.

"Voreilige Schlüsse aus isolierten Beobachtungen, indirekten Rekonstruktionen oder Modellsimulationen zu ziehen, ist nicht nur riskant, sondern geradezu irreführend", sagt Léon Chafik, Ozeanograph und Klimaforscher an der Universität Stockholm.

Die Forschungen von ihm und seinen Kollegen über den nordischen Zweig des Golfstroms zeigen stattdessen, dass er in einer wärmeren Welt verstärkt wird.

"Dies könnte auf eine potenzielle Widerstandsfähigkeit des Golfstroms hindeuten, die bisher nicht bemerkt wurde."

"Ich war ein bisschen geschockt"
Auch Frederik Schenk vom Bolin Centre for Climate Research reagierte auf die Schlussfolgerungen.

"Überraschend war nicht zuletzt die extreme Temperaturabkühlung. Das ist nicht das, was frühere Studien gezeigt haben.

Die Utrechter Forscher haben die globale Erwärmung, die die Abkühlung dämpfen dürfte, nicht in ihr Modell einbezogen. Und es gibt Studien, die darauf hindeuten, dass die Erwärmung, die wir hatten und haben werden, eine Abkühlung in Nordeuropa langfristig wahrscheinlich komplett übertrumpfen würde.

Das bedeutet nicht, dass ein systemischer Zusammenbruch der Meeresströmungen nicht gravierend wäre. Auf der Südhalbkugel der Erde ist jedoch keine Abkühlung zu erwarten, sondern im Gegenteil deutlich wärmer, was sowohl den Amazonas als auch einige der bevölkerungsreichsten Gebiete der Welt südlich des Äquators auf ganz unterschiedliche Weise bedrohen könnte.

[Federwolke]

O-oh... Wasser auf die Mühlen derjeniger, die schon immer sagten: "Die Chinesen sind schuld!"

The increased AAs (anthropogenic aerosols) over Asia generate circumglobal stationary Rossby waves in the northern midlatitudes, which shift the westerly jet stream southward and weaken the subpolar North Atlantic westerlies. Consequently, reduced transport of cold air from North America hinders water mass transformation in the Labrador Sea and thus contributes to the AMOC slowdown.

https://www.nature.com/articles/s41467-023-44597-x

[Federwolke]

Ja, was für ein Ei hat denn da das Osterhäsli ins fotometeo-Nest gelegt?

Mein neuestes Projekt in Arbeit, exklusiv fürs Sturmforum ein Vorab-Gluschtigmacherli:


(Am besten Grafik in neuem Tab öffnen, dann sieht man sie in Origninalgrösse)

[helios]

Ein grosser Teil der ungewöhnlichen Erwärmung der Meere in den letzten Jahren soll mit der Verschärfung der Schwefelgrenzwerte in Schiffstreibstoffen, die 2020 in Kraft traten bzw. schon etwas vorher eingeführt wurden, zu tun haben.
Durch die Reduktion des Schwefels gibt es weniger Aerosole, dadurch weniger Wolken und infolgedessen stärkere Absorption des Sonnenlichts in den Meeren.
Die zusätzliche globale Absorption seit 2010 soll einem Äquivalent von zusätzlichen 100 PPM CO2 in der Atmosphäre entsprechen.
Ein Paper von Prof. James Hansen, Klimatologe an der Columbia University.
http://www.columbia.edu/~jeh1/mailings/ ... .03.29.pdf

[Federwolke]

Hab noch ein Osterei gefunden - muss der Föhn hergeblasen haben



Wer die Unterschiede zur Tabelle von Bern weiter oben findet, kommt vielleicht der Idee auf die Spur, was ich damit anfangen möchte. Fortsetzung folgt...

[helios]

Norwegische Forscher kommen in diesem neuen Peer-reviewed Paper zum gleichen Schluss wie Prof. Hansen im vorherigen Beitrag.
Die sauberere Luft führt zu einer deutlichen zusätzlichen Erwärmung.
Nur wird das in den Modellen, die zur Definition der Klima-Ziele verwendet werden, nicht in diesem Ausmass berücksichtigt.

https://www.nature.com/articles/s43247-024-01324-8.pdf