@Dämu: Sind deine Schulkollegen denn schon 18 und bezahlen Steuern? 

 Von welchem finanziellen Engpass reden sie denn? Und wie kommen sie darauf, dass die ganze Aktion via Steuern bezahlt werden soll? Die Anschaffungskosten von einmalig 21'000.- und die jährlichen Abdeckungskosten von 9'000.- werden doch vermutlich die Andermatt Gotthard Sportbahnen selbst übernehmen. Schliesslich geht es ihnen ja auch darum, ihre Kosten von jährlich ca. 20'000 Franken zum Erreichen des Gletschers zu Beginn der Skisaison zu reduzieren. Die Aktion wäre somit bereits nach zwei Jahren amortisiert. Ich denke auch nicht, dass die Kosten auf die Skibillete abgewälzt werden (davon abgesehen, dass dann auch Nicht-Steuerzahler tiefer in die Tasche greifen müssten). Nichts gegen deine Kollegen, aber die Aussage "das und das ist schlecht, weil die Kosten wiedermal der Steuerzahler übernehmen muss" wird in meinen Augen viel zu oft gemacht. Vermutlich vorurteilsbehaftet (oder um anderen vorzugaukeln, man hätte eine eigene fest Meinung zur Sache) wird schnell einmal eine solche Behauptung gemacht, ohne vorher gross darüber nachgedacht zu haben.
Wie auch immer, auf alle Fälle bin ich auch der gleichen Meinung wie Manuela oder diverse Umweltorganisationen in der Schweiz. Symptombekämpfung lindert nur kurzfristig die schlimmsten Folgen der Klimaerwärmung. Langfristig müssen wir die CO2-Emissionen massiv reduzieren. Sprich: Weg von der Verbrennung von Kohle und Öl. Anders als vielleicht Manuela, bin ich aber der Meinung, dass es noch nicht zu spät ist. Es ist nie zu spät. Die Natur wird sowieso ihren eigenen Weg finden. Die Frage dabei ist nur: spielen wir Menschen dann auch noch eine Rolle oder nicht. Oder anders ausgedrückt: Wenn wir Menschen so abhängig von der gemässigten (im Sinne von "nicht extrem") Natur sind (in Bezug auf Überleben und Lebensqualität), dann müssen wir der Natur Sorge tragen. Wie wir momentan mit ihr umgehen (Verbrennung von fossilen Brennstoffen, Abholzung von Regenwäldern, Verschwendung von natürlichen Ressourcen), kann es für uns nicht gut herauskommen. Klar, wir zerstören so auch zum Teil unwiderruflich Tier- und Pflanzenarten, aber die Natur als Ganzes wird über all dem siegen.
Meiner Meinung nach machen wir noch viel zu wenig, aber wir sind langsam daran, Verbesserungen anzustreben. Das Kyoto-Protokoll z.B. konnte kürzlich endlich ratifiziert werden. Damit sind wir schon einen entscheidenden Schritt weiter. Jetzt geht es an die Umsetzung. Es gibt noch viel zu tun. Aber hoffnungslos ist es nicht. Soweit meine Meinung dazu.
Übrigens müssen wir auch andere Symptombekämpfungsaktionen hinterfragen, wie z.B. die Kunstschnee-Beschneiung mit Schneekanonen oder Verbauungen gegen rutschende Hänge. Zum Teil können sich solche symptombekämpfende Massnahmen gar negativ für die Natur auswirken. Der Kunstschnee ist zwar für die meisten Skistationen überlebenswichtig, aber laut Studien des Eidgenössischen Instituts für Schnee- und Lawinenforschung hat dies für die Natur Folgen. Der künstlich erzeugte Schnee hält nämlich zwei bis drei Wochen länger. Der Beginn des Pflanzenwachstums verzögert sich dadurch und die Zusammensetzung der Flora verändert sich in den betroffenen Gebieten.
Hier noch der Link zum damaligen "Gletscher-Verhüllungs-Thread": 
http://www.sturmforum.ch/showthread.php?id=2698
Gruss Chrigi
  - Editiert von Christian Matthys am 10.08.2005, 14:38 -