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"Physikalisches Rätsel"

Verfasst: Do 1. Dez 2005, 12:08
von cyba
Hi, habe in den vergangenen Tagen einen interessanten Bericht gelesen.

Wie lassen sich folgende "Phänomene" erklären:

-Der Mond zeigt der Erde immer dieselbe Seite
-Der Mond entfernt sich langsam von der Erde
-Der Jupitermond Io hat im Sonnensystem den mit Abstand grössten Vulkanismus
-Ebbe und Flut auf der Erde

Grüsse

"Physikalisches Rätsel"

Verfasst: Do 1. Dez 2005, 19:10
von Thomas Jordi (ZH)
- tut er der doch nur plus minus. wir sehen doch die selbe haelfte plus ca 9% oder so. Und die Eigenrotation ist doch halt so, dass er immer dieselbe Seite zeigt, oder?
- Irgendein Ungleichgewicht bei Zentrifugal, Zentripetal und Gravition und all dem Zeugs.. ach, lang ists her..
- mmh.. wird er durch Gravitationskräfte durch den nahen Jupiter immer wieder aufgerissen?
- Ebbe und Flut: Gravitation und Zentrifugaldinsbumse?

"Physikalisches Rätsel"

Verfasst: Do 1. Dez 2005, 19:48
von Federwolke
Ahoi
-Der Mond entfernt sich langsam von der Erde
Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund:

GEOskop 12/05

Übersteigt mein physikalisches Vorstellungsvermögen bei weitem, daher kann ich dazu nichts sagen ;-)

Bei Ebbe und Flut: Altbekannt, falls was wirklich Neues herausgefunden wurde - her damit!

Bei allen 4 Fragen würde ich ganz banal antworten: Hat alles mit Gravitation zu tun. Verlange aber bloss keine Beweise von mir ;-)

"Physikalisches Rätsel"

Verfasst: Do 1. Dez 2005, 20:10
von Daniela
Ebbe und Flut gibt's wegen der Bewegung des Mondes um die Erde und wegen der Bewegung der Erde um die Sonne. (Massenanziehung)

"Physikalisches Rätsel"

Verfasst: Do 1. Dez 2005, 20:39
von Alfred
Hoi Fabienne
GEOskop 12/05


In welcher Dimension ist die dunkle Materie!
Solange die immer noch nicht gefunden ist … :=( .

Grüsse, Alfred
[hr]

"Physikalisches Rätsel"

Verfasst: Fr 2. Dez 2005, 09:22
von c2j2
-Der Mond zeigt der Erde immer dieselbe Seite


Weil er durch die Gezeitenkräfte abgebremst wurde, die durch die Erde in ihm verursacht wurden -> er drehte sich immer langsamer, bis er letztlich der Erde immer die gleiche Seite (wie schon geschrieben +-Kleinkram, wegen der leicht elliptischen Umlaufbahn) zudreht - keine Gezeitenkräfte mehr.

Eine "Gezeitenbremse" ;-)
-Der Mond entfernt sich langsam von der Erde


Weil die Erde sich schneller (unter ihm weg) dreht als der Mond (auf seiner Umlaufbahn um die Erde), d.h. die Rückwirkung ihrer Gezeiten den Mond "mitzieht" und damit beschleunigt. Dadurch vergrößert sich die Umlaufbahn.
-Der Jupitermond Io hat im Sonnensystem den mit Abstand grössten Vulkanismus


Keine Ahnung jetzt - vermutlich, weil er durch die Gezeitenwirkung von Jupiter "durchgewalkt" wird?
-Ebbe und Flut auf der Erde


Weil

a) der mondzugewandte Teil des Wassers vom Mond angezogen wird
b) die Erde ein klein bisserl zum Mond gezogen wird, daher das Wasser auf der mondabgewandten Seite "zusammenfließt", um das wett zu machen
c) dasselbe in geringerem Maße auch von der Sonne (-> in Summe mit Mondgezeiten ergibt das Spring- oder Nippflut)

Das zusammen mit einer Zeitverzögerung durch die Erddrehung ergibt dieses Phänomen.

Das übrigens auch die Erde abbremst, so daß sie irgendwann (wenn die Sonne noch lebt) mal auch nur so schnell dreht, daß sie dem Mond (wenn er noch da ist) immer die gleiche Seite zudreht - etwas verkompliziert aber durch die Sonnengezeitenwirkung, die eine andere Frequenz hat...

Ch.

"Physikalisches Rätsel"

Verfasst: Fr 2. Dez 2005, 18:54
von cyba
hi
Der Mond zeigt der Erde immer dieselbe Seite


Ursprünglich war der Mond "flüssig", und er hatte eine viel grössere Winkelgeschwindigkeit als heute, so dass wir nicht nur eine bestimmte Ansicht von ihm hatten.

Die beiden Flutberge, welche die Erde auf dem "flüssigen" Mond erzeugte, bremsten die Winkelgeschwindigkeit des Mondes so lange, bis der Mond der Erde schliesslich immer dieselbe Seite zeigte (diese Seite ist sozusagen ein erstarrter Flutberg). Man kann zeigen, dass der Mond ein Ellipsoid ist, dessen grosse Hauptachse zur Erde zeigt.
Der Mond entfernt sich langsam von der Erde


Die Gezeitenkräfte führen zu Reibungsverlusten (Drehung unter den Wellenbergen hinweg). Sie verringern daher die Rotationsenergie und Drehimpuls der Erde und machen die Tage länger (in 50 000 Jahren nimmt die Tagesdauer um ca. 1 Sekunde zu).

Wegen der Drehimpulserhaltung des gesamten Systems Erde - Mond steigt der Bahndrehimpuls L des Mondes. Dabei entfernt sich der Mond wegen des Gleichgewichts von Zentrifugalkraft und Gravitationskraft langsam von der Erde (die Gezeitenkräfte wandeln also den Drehimpuls der Erdrotation in Drehimpuls der Bahnbewegung des Mondes um).

Irgendwann wird die Erde dem Mond immer dieselbe Seite zuwenden (wie Christian schon erwähnt hat).
Vulkanische Aktivität auf Io


Io hat unter den Jupitermonden (wenn ich mich nicht täusche) den kleinsten Bahnradius. Die Gezeitenkräfte auf Io sind enorm, Io wird dadurch extrem deformiert (die Oberfläche wird bis zu 100m angehoben). Durch Reibungsverluste entsteht eine hohe Wärme auf Io und ein extrem starker Vulkanismus.
Ebbe und Flut


trivial... (war quasi ein Wegweiser, worum es bei diesen Themen geht)



@Federwolke

Hmmm, ja, die Stringtheorie... bei den einen beliebt, bei den anderen als Unsinn bezeichnet... ;-)

Aber mit Deiner Bemerkung "Gravitation" hast Du im Prinzip absolut recht.




Aber wir können beruhigt sein. Bevor die Erde mit ihrer Rotation stoppt, und bevor der Mond von uns flieht und somit ein Leben auf der Erde höchstwahrscheinlich verunmöglichen wird, bläht sich die Sonne zu einem roten Riesen auf und wird die Erde verschlingen ... vorausgesetzt, der Mensch hat bis zu diesem Zeitpunkt nicht schon das Ende herbeigeführt ;-)

Grüsse