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Arbeitsunfall

Erdbeben, Kameras, Forumkritik usw.
Christian Schlieren
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Arbeitsunfall

Beitrag von Christian Schlieren »

Hallo Zusammen.

Gestern Ereignete sich auf meiner Baustelle in Würenlos ein schwerer Arbeitsunfall. :-(
Ein mann geriet mit einer Hebebühne zu nahe an eine Hochspannungs Leitung, es Bildete sich ein Lichtbogen und die Kanzel fing sofort Feuer.
Vieleicht kennt sich jemand mit Starkstrom aus. Mich würde es Interessieren wie viel Blitze und Starkstromleitungen gemeinsahm haben. Ein Blitz erzeugt ja so viel ich weiss nur für einen bruchteil von einer Sekunde eine Spannung von mehreren Millionen Volt.
Wenn ein Mensch von einem Blitz getroffen wird fängt mann ja nicht gerade Feuer.
Ich frage mich weshalb dann bei einer Spannung von "nur" 132000 Volt. Der Stromfluss dauerte ca. 30 Sekunden dan schmolz die leitung durch und fiel zu Boden.
Unter anderem sind noch 5 EW schächte Explodiert und 5 Kandolaber fielen aus. Es ganb auch schwere Belagsschäden auf ca. 15m2
Gibt es bei Blitzeinschlägen auch Belagsschäden?? ich hätte noch nie etwas davon gehört. Es gab ein loch von über 30cm tiefe.

Wenn mir jemand ein paar Antworte geben kann währe ich fro.

Grezz
Christian Schlieren bei Zürich 393 M.ü.M

Andreas (Langnau)
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Arbeitsunfall

Beitrag von Andreas (Langnau) »

Hallo

Schau dir mal die folgenden Videos und Fotos an:

http://www.lookatentertainment.com/nneu ... /v-572.wmv
http://teslamania.delete.org/frames/longarc.htm

Bedenke, dass der Stromfluss bei einem Unfall/Lichtbogen bei einer Stromleitung viel länger anhalten kann, als ein Blitz dauert. Folglich kann die dabei frei werdende Energie auch mal grösser sein.

Leistung = Spannung * Strom
Energie = Leistung * Zeit

Beispiel mit einem geschätzten Strom von 100A:
Leistung = 132kV * 100A = 13.2MW (Megawatt)
Energie = 13.2MW * 30s = 396MWs = 110kWh

Mit 110kWh kann man schon einen erheblichen Schaden anrichten. Den Strom habe ich grob geschätzt, er könnte auch locker um den Faktor 10 grösser sein, wobei potentielle Schutzschaltungen dann schneller reagieren würden. Das macht übrigens gerade die Eisenbahnleitungen so gefährlich, denn dort schalten die Schutzschaltungen wirklich nur bei einem satten Kurzschluss aus.

Gruss
Andreas
Andreas Strahm, Langnau i.E., 670 m.ü.M.


Christian Schlieren
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Arbeitsunfall

Beitrag von Christian Schlieren »

Hoi Andreas

Bei mir verlief das ganze ein wenig anderst. Es gab beim Ersten Kontakt einen Extrem lauten Knall. Kommt einem Naheinschlag von einem Blitz unter 100m nahe. Danach brannte eigentlich nur die kanzel. der Strom floss durch eine Stüze in den Boden.
Als die leitung durchgeschmort wahr und zu Boden fiel gab es mehrere heftige Explosionen in den Schächten, und dan stellte der Strom Wahrscheindlich ab.
Wenn ein mensch Vom Blitz getroffen wird stirbt er ja meistens wegen eine herzstilllstand klar auch ab Verbrennungen.
Wahrscheindlich lag es daran das die Kanzel selber auch Stark brannte.
Der mann Verbrannte bis zur unerkentlichkeit!

Grezz
Christian Schlieren bei Zürich 393 M.ü.M

fish
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Arbeitsunfall

Beitrag von fish »

Tragische Sache mit dem Unfall :(

Bin zwar nicht der Oberhirsch was Strom anbelangt, aber etwas Wissen ist vorhanden...

Vermute mal der beim Kontakt gehörte Knall ist in wirklichkeit kurz vor dem Kontakt durch einen Lichtbogen entstanden.
Diesen Knall kannst du z.B. auch an (End)Bahnhöfen hören. Warte mal bei einem eingefahrenen Zug bis die Stromabnehmer eingefahren werden.
Gibt einen kurzen aber ziemlich lauten Knall, akustisch aber nicht wie ein Donner... vermute mal liegt an der kürzeren "Blitzdauer".

Zum Thema Belagsschäden beim Blitzeinschlag.
Wird kaum aussagen dazu geben da ein Blitz wohl selten direkt auf Asphalt einschlägt. Denke aber der Einschlag würde deutliche Spuren hinterlassen.

Gruss
fish

Christian Schlieren
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Arbeitsunfall

Beitrag von Christian Schlieren »

@ Fish
Das mit dem Lichtbogen ist noch eine Offene Frage. Ich bin der Meinung das es keinen direkten Kontakt von der Hebebühne zur Leitung gab, Sondern nur durch den Lichtbogen.
Ja der Knall wahr nicht wie ein Donner sondern nur auf die Lautstärke bezogen. Es tönte auch Explosionsartig.
Der knall wahr auch in 1,5km noch deutlich hörbahr.

Ja ist Wirklich eine Tragische sache, :-( :-( Ich muss langsahm mal schlaffen gehen ich konnte letzte Nacht kaum schlaffen.
Ich könnte mich nicht Errinnern wann es in der Schweiz einen ähnlichen Unfall mit einer Hochspannungs Leitung gegeben hatt.

Grezz
Christian Schlieren bei Zürich 393 M.ü.M

fish
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Arbeitsunfall

Beitrag von fish »

Gut möglich das "nur" der Lichtbogen vorhanden war. Bei einem starken Lichtbogen entsteht of ein Geräusch welches ich mal grob als "flackerndes zischen/surren" umschreibe.

Hier ein Video eines extremen Lichtbogens mit eben diesem Geräusch.
Falls du dich an ein solches Geräusch erinnern kannst, aber es verständlicherweise nicht wieder hören willst - Link nicht anklicken!

Lichtbogen
Lichtbogen 2
Lichtbogen 3
Lichtbogen 4

Habe übrigens genau dieses "Surren" schon mehrmals kurz vor nahen Blitzeinschlägen ghört.

Solche Unfälle passieren leider relativ häufig. Liest immer wieder davon. Schätze mindestens 2-3 mal pro Jahr.

Wünsche auf jeden Fall mal eine gute Nacht.

gruss
- Editiert von fish am 14.09.2006, 22:34 -

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Adrian (Dübendorf)
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Arbeitsunfall

Beitrag von Adrian (Dübendorf) »

Original von fish

Diesen Knall kannst du z.B. auch an (End)Bahnhöfen hören. Warte mal bei einem eingefahrenen Zug bis die Stromabnehmer eingefahren werden.
Gibt einen kurzen aber ziemlich lauten Knall, akustisch aber nicht wie ein Donner... vermute mal liegt an der kürzeren "Blitzdauer".
Da liegst du falsch. Der Hauptschalter wird mit Luftdruck bewegt und damit es zu keinem Lichtbogen kommt muss dieser recht schnell wegbewegt werden. Der Stromabnehmer ist danach Stromlos. Bei gewissen Abschnitten auf der Strecke wird dieser oben gelassen, aber der Strom muss weg. Dies ist bei Abschnitten zwischen unterschiedlichen Speisebereichen und wird durch gelbe Tafeln signalisiert.
Gruss Adrian Senn
http://www.senn.ch/meteo/


Sämi (ZH-Unterland)
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Arbeitsunfall

Beitrag von Sämi (ZH-Unterland) »

Ohh, das tut mir aber leid :-(

Ich hoffe einfach, dass der gewisse Herr mit dem Windmesser sich das mal durchliest und sich dazu gedanken macht... Ich jedenfalls habe gelernt, die Finger von Strom zu lassen.. ;-)

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Reto.
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Beitrag von Reto. »

Zuerst mal mein ein grosses Beileid.
So etwas mitzuerleben wie ein Mensch lebendig grilliert wird ist einfach grauenhaft. Man ist einfach Machtlos man kann einfach nicht helfen nur schon diese Vorstellung ist extrem grauenhaft. Ich hoffe für euch, dass Ihr dies gut verarbeiten könnt und miteinander darüber sprecht. Was ist auch los innert wenigen Tagen gerade zwei so schlimme Unfälle? (Strassenwalze)

Einen Blitz und einen solchen Stromschlag kann man nicht direkt vergleichen da sind ganz andere Stromwerte vorhanden. Einen solchen Stromschlag aus einer Hochspannungsleitung hat nicht nur eine grosse Spannung (Volt) sondern auch ein extrem grossen Strom (Ampère). Und diese Freileitungen schalten nicht schnell ab, nein sie schalten sogar wieder ein paar mal automatisch ein!

Stom hat eine extrem grosse Kraft, ich habe bei einem Kurzschluss in einer Hauptverteilung (230/400V) miterlebt wie diese 25 Meter lange Schaltverteilung 3 Meter weit aus der Wand geflogen ist.
Bei solchen Umfällen ist meistens die entstehende Hitze/Feuer das grosse Problem, das Opfer muss nicht mal mit der Spannung in Berührung kommen. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Stromüberschlag auf die Kanzel und nicht auf die Person stattgefunden hat, aber die Kanzel und Kleider sofort Feuer fing.
Als die Drähte auf den Belag vielen hatten sie wohl noch Spannung und der Strom suchte sich nun den weg durch den Belag ins Erdreich, was auch wieder eine extreme Hitze ergeben hatte und den Belag beschädigte.
Kurz gesagt
Blitz = extrem hohe Spannung aber nur ganz kurz, da muss nicht alles gleich Feuer fangen
Strom = Hohe Spannung hoher Strom aber lang was zu Feuer führen kann. Ich denke es sind dort mehrere 1000 Ampère Strom geflossen (Zu Hause wenn du einen Kurzen machst hast du auch locker über 200A Strom (was auch gewollt ist, dass die Sicherungen schnell rausfliegen) Ich habe schon ein paar mal ein normales Kabel unter Spannung mit einem Seitenschneider durchtrennt, und dabei kann es gut vorkommen, dass von den Schneideflächen nicht mehr da ist einfach verdampft. (Dies war aber nur bei einer Hausinstallation mit 230/400V)
Wenn der Strom mal durch die Luft durchgeschlagen hat und der Stromfluss wird die Luft leitfähiger (Ionisation)

Hier noch einen Auszug aus dem Wiki über Blitze:
Für Blitze zwischen Wolke und Erde muss der Spannungsunterschied einige 10 Millionen Volt betragen

Im Durchschnitt bilden 4 bis 5 Hauptentladungen einen Blitz. Die Vorentladungen benötigen zusammengenommen etwa 0,01 Sekunden, die Hauptentladung dauert nur 0,0004 s. Nach einer Erholungspause zwischen 0,03 s und 0,05 s erfolgt eine neue Entladung. Es wurden schon bis zu 42 aufeinander folgende Entladungen beobachtet. Dadurch kommt das Flackern eines Blitzes zu Stande. Die Stromstärke einer Hauptentladung beträgt im Durchschnitt etwa 20.000 Ampere.



Ich wünsche Euch und den Angehörigen viel Kraft
- Editiert von Reto (Uster) am 15.09.2006, 11:00 -

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Stoeps (D-BS)
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Arbeitsunfall

Beitrag von Stoeps (D-BS) »

Hallo,

von mir auch ein großes Beileid! und viel Kraft den Angehörigen und natürlich auch den Betroffenen die das Ganze miterleben mussten!

Es gibt ja sog. kalte Blitze und warme Blitze.
Original von Reto (Uster)

Blitz = extrem hohe Spannung aber nur ganz kurz, da muss nicht alles gleich Feuer fangen
Wenn jetzt so ein Blitz in ein ungeschützes Haus (ohne Blitzableiter) einschlägt und dadurch kein Brand auslöst, wir ja vom kalten Blitz gesprochen.

Ist dass eher Zufall, dass kein Brand ausbricht?
Woran liegt das?



Gruß Stoeps

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