Guten Abend,
heute hatten wir Glück. Mit meiner Begleiterin begab ich mich ab 15 Uhr auf den Kaienspitz bei Rehetobel. Herrlich sonnige Landschaft, nicht sehr luftig. Ich begann schon früh Richtung Sonne zu fotografieren; man weiss ja nie
Warum? - Wir wollten den Kometen zu fotografieren versuchen!
Es wurde spannend, als noch ungewiss war, ob sich vermehrt Wolken oder Dunst in westlicher Richtung bilden würden. Wir hatten unseren Platz bei der Hütte eingenommen und wir waren froh, etwas windgschützt warten zu können, denn es blies immer stärker ein rauherer Wind. Plötzlich sah ich etwas auffällig weisses rechts oberhalb der Sonne. Ich begann zu fotografieren; man weiss ja nie, ob es nun wirklich der Komet sei. Bis ich merkte, dass der weisse, kometenähnliche Streifen eher in die Höhe stieg, anstatt der Sonne zu folgen. Es war nur ein kurzer Kondensstreifen eines sehr fernen Flugzeugs
Und wir warteten weiter.
Wir rätselten, wann und wo ungefähr etwas wie ein Kometchen zu finden wäre. Es wurde später, die Sonne war schon untergegangen. Und es wurde kälter, die Hoffnung nahm ab, denn nichts war auffindbar am Himmel, und unten gegen den Horizont hin waren Wolkenstreifen
Meine Freundin liess mich machen, wollte aber allein zum Auto zurück gehen. Ich harrte aus; man weiss ja nie, ob es doch noch etwas zu sehen gäbe. Obwohl nun die Sonne doch schon einige Zeit untergegangen war und der Himmel blassdunkle Farbe angenommen hatte, färbte sich der Himmel dort, wo die Sonne sich verabschiedete, nochmals rot und röter. Mir gefiel das nun und ich fotografierte nun eben dieses. Als dies auch zu verblassen begann, machte auch ich mich leicht enttäuscht auf den Rückweg. Doch gar nicht viel weiter unten fiel mir nun doch - juhee! - plötzlich der Komet ins Auge. Oh, ich freute mich! Der Komet stand doch noch gar nicht so tief am Himmel. Ich überlegte: ein Foto machen und dann zur Freundin eilen, damit sie es auch sehen könnte? Ich suchte eine Aufstützstelle, da ich kein Stativ bei mir hatte und kein verzittertes Foto des lange ersehnten Sujets haben wollte. Ein Pfahl war das erste. Gut, der war in der Kamera, der Komet. Nun weiter Richtung Partnerin. Da kam noch eine Telefonstange mit Betonaufstützpfeiler. Besser als der wacklige, schmalrunde Pfahl! Ich überlegte wieder: macht es Sinn, noch weiter zu eilen durch den Wald? Ich liess es bleiben und fotografierte stattdessen verschiedenenorts immer wieder den Himmel. Es sollte wohl ein rechtes Bild gelungen sein ... Stativ und ein 600 mm Zoom wäre noch besser gewesen. Aber ich hatte ja schon so gute Erfahrungen mit meiner SD10 gemacht.
Die Fotos mit den Fehlinterpretationen zeige ich jetzt nicht. Dafür dreimal den Kometen; einmal ein Ausschnitt mit einem grösseren Abbild. Hab noch nicht alle Fotos angeschaut, aber diese sind nicht schlecht im Vergleich zu dem, was ich vor unserer Expedition im Internet gesehen hatte. Jetzt aber, nach diesem schönen und doch recht klaren Abend werden sicher etliche Fotos auftauchen.
Gute Nacht!
Der Bergzwerg aus Urnäsch.
(Also: das dunkle Ding ist Menschenwerk!)
Zeit der Aufnahmen: 17:23-17:28 Uhr.
200mm x 1,7; ISO 800; 1/50-1/15 sec., Blende 5,6-5,0.
Zu sehen begann ich den Kometen ab 17:19 Uhr.
Morgen wird er etwas früher und näher bei der Sonne untergehen.
Morgen wird ja aber wahrscheinlich kein klarer Westhimmel sein; man weiss das aber nie so recht, vor allem, wenn man kein Meteorologe ist

- Editiert von Bergzwerg am 14.01.2007, 11:45 -