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Abschuss des US Spionagesatelliten US 193

Verfasst: Di 19. Feb 2008, 23:24
von Severestorms
Die NASA plant um den 20./21. Februar herum (also in kaum mehr als 24 Stunden) den aufgrund eines Defektes nie zum Einsatz gekommenen Spionage-Satelliten USA 193 abzuschiessen. Nach bisherigen Informationen soll der erste Versuch des geplanten Shootdown ungefähr um 03.30 UTC (zur gleichen Zeit übrigens wie die Sonnenfinsternis) vom Nordpazifik aus geschehen. Von der hawaiianischen Insel Maui aus sollte man den Abschuss beobachten können. Wird der Satellit nicht "sauber" abgeschossen, könnten einzelne Teile erst später (z.B. über Europa) in der Atmosphäre verglühen. D.h. wir hätten dann auch was davon.

http://www.skyandtelescope.com/news/15715337.html
http://www.heavens-above.com/usa193.asp ... t=0&tz=CET
http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/30570689

Aktuelle Position des Satelliten:
http://www.heavens-above.com/orbitdispl ... atid=29651

Vom Uetliberg aus kann man die Vorbeiflüge zu folgenden Zeiten beobachten (ob der Satellit dann gerade abgeschossen wird, ist allerdings eine andere Frage):

Bild
Quelle: http://www.heavens-above.com

Gruss Chrigi

Abschuss des US Spionagesatelliten US 193

Verfasst: Mi 20. Feb 2008, 12:22
von Sandmaennli, Muttenz
@ Christian

Ich hoffe einmal, dass der Satellit sauber abgeschossen wird, denn ich will nicht unbedingt von Trümmerteilen getroffen werden. Solange sie verglühen ist ja oke, aber der Text (siehe unten) kann einen schon etwas beruhigen, aber hoffen wir, dass die USA diese Sache im Griff haben.

Mit freundlichen Grüssen Thomas

Nationale Alarmzentrale verfolgt abstürzenden Satelliten


Der beschädigte amerikanische Satellit USA 193 wird demnächst abstürzen oder von den USA abgeschossen werden. Es sei extrem unwahrscheinlich, dass Trümmer in der Schweiz niedergehen, hielt die Nationale Alarmzentrale (NAZ) am Dienstag fest. Dennoch gab die NAZ in einer Medienmitteilung Verhaltenstipps für den Ernstfall: Falls Satellitenteile in der Schweiz niedergehen, sollte die Polizei (Tel. 117) benachrichtigt werden.

[sda] - Da der Satellit den giftigen Raketentreibstoff Hydrazin enthält, sollte man sich den Teilen nicht nähern und sie nicht berühren. Die Chemiewehr würde die Sicherung der Trümmerteile übernehmen.


Wenige Minuten pro Woche über der Schweiz

Die Wahrscheinlichkeit, dass Trümmerteile in der Schweiz niedergehen, sei aber sehr klein, schreibt die NAZ. Die Bahn des Satelliten führe ihn nur für wenige Minuten pro Woche über die Schweiz.

Laut dem amerikanischen Verteidigungsministerium soll der Satellit nach dem 20. Februar abgeschossen werden. Der Abschuss hätte zum Ziel, dass seine Trümmer verglühen oder ins Meer fallen. Ist der Abschuss nicht erfolgreich, wird der Satellit nach amerikanischen Angaben um den 6. März abstürzen.

Der 1,3 Tonnen schwere Satellit war 2006 ins All geschossen worden, hatte aber schon kurz darauf versagt. Damit liess er sich nicht mehr steuern, und nur ein kleiner Teil des Raketentreibstoffs an Bord wurde verbraucht.

Abschuss des US Spionagesatelliten US 193

Verfasst: Mi 20. Feb 2008, 17:53
von nordspot
Hi all
Soll am Donnerstag losgehn mit dem Abschuß, über dem Pazifik

http://www.theregister.co.uk/2008/02/19 ... _declared/

Edit: Oops, sorry, hab Christian's Posting nicht ganz durchgelesen gehabt, mit Donnerstag hat er ja schon vorweggenomen

Gespannte Grüße :=(
- Editiert von nordspot am 20.02.2008, 18:02 -

Abschuss des US Spionagesatelliten US 193

Verfasst: Do 21. Feb 2008, 11:35
von nordspot
Das Teil hat Man mit der Rakete wohl getroffen, sicher sind sich die Experten jedoch nicht ob der Tank mit dem Hydrazin dabei vernichtet wurde: abwarten und Däumledrehen :(

Siehe neue Meldung von CNN http://edition.cnn.com/2008/TECH/space/ ... x.html?dog


Weiterhin gespannte Grüße

Abschuss des US Spionagesatelliten US 193

Verfasst: Do 21. Feb 2008, 18:39
von Martin (Klettgau)
Stichwort:

Hydrazin.
Synonyme: Diamid, Diamin, Stickstoffhydrid
Chemische Formel: H2N-NH2
Molekulargewicht: 32.1
CAS-Nr.: 302-01-2
RTECS-Nr.: MU7175000
UN-Nr.: 2029
Index-Nr.: 007-008-00-3
EINECS-Nr.: 206-114-9
Umweltgefahren: Sehr giftig für Wasserorganismen. Stark wassergefährdend (WGK 3).
EU Einstufung: T
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 8, UN Zusatzgefahren: 3, 6.1, UN Verpackungsgruppe: I
R-Sätze: 45-10-23/24/25-34-43
S-Sätze: 53-45
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV: 0.1 ppm; 0.13 mg/m3 A2 (Haut) (ACGIH 1996/97). MAK: Klasse 2; H; Sh (1998)
Siedepunkt: 114 °C
Schmelzpunkt: 2 °C
Flammpunkt: c.c. 38 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 1.01
Löslichkeit in Wasser: Sehr gut
Explosionsgrenzen, Vol% in Luft: 1.8 - 100

Eigenschaften: Die entzündliche, farblose, hygroskopische, rauchende Flüssigkeit hat einen stechenden Geruch. Bei Temperaturen über 38°C können sich mit der Luft explosible Gemische bilden. Auch unter Sauerstoffausschluss zersetzt sich der Stoff und bildet dabei brennbare, korrosive, toxische Dämpfe (Ammoniak, Stickoxide, Wasserstoff). Dabei besteht immer akute Brand- und Explosionsgefahr. Die mittelstarke Base ist ein starkes Reduktionsmittel und reagiert heftig mit porösen Material, Oxidationsmitteln, Metallen und Metalloxiden. Dabei besteht immer akute Brand- und Explosionsgefahr.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und ätzt die Haut, die Augen und die Atemwege. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es sehr schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. Eine Einwirkung auf die Augen und / oder die Haut ist an einer Rötung, schweren Verbrennungen und Schmerzen zu erkennen. Nach einer oralen Aufnahme zeigt der Patient Erbrechen, abdominelle Krämpfe, Krämpfe, Mattigkeit, Verwirrung und Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit. Nach einer inhalativen Aufnahme kommt es zu Übelkeit, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, einem brennenden Gefühl, einem Husten und einer Dyspnoe. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren. Bereits nach kurzen Einwirkungen können die Leber, die Nieren und das zentrale Nervensystem geschädigt werden. Eine Exposition oberhalb des Arbeitsplatzgrenzwertes kann letal enden. Ein wiederholter oder länger andauernder Kontakt kann eine Sensibilisierung auslösen. Der Stoff steht im Verdacht beim Menschen Krebs zu erzeugen. Eine Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes ist durch den Geruch nicht feststellbar.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Bereits bei einem Verdacht auf ein toxisches Lungenödem erhält der Patient Kortison inhalativ und parenteral. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Das Auslösen von Erbrechen ist kontraindiziert. Zur Reduzierung der ätzenden Wirkung sollte der Patient ca. 300 ml Wasser zu trinken bekommen. Mit dieser Menge wird die Speiseröhre abgespült. Eine Verdünnung zur Änderung des pH-Wertes ist nicht möglich. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Vor allem Schwangere sollen den Kontakt mit dem Stoff vermeiden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden. Der Gefahrenbereich ist zu verlassen und ein Fachmann (Feuerwehr) muss die Gefahr einschätzen.

Quelle:www.gifte.de

Gruss Martin

Abschuss des US Spionagesatelliten US 193

Verfasst: Do 21. Feb 2008, 19:24
von Thomas Jordi (ZH)
..das Problem ist doch nicht dieser Hydrazin Tank..

Abschuss des US Spionagesatelliten US 193

Verfasst: Do 21. Feb 2008, 20:22
von Adrian (Dübendorf)
Die könnten ja eigentlich schon von Anfang an Sprengstoffpakete anbringen. Dann wärs auch nicht so ein Problem.




Duck und weg........