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Es kommt schon darauf an, wo es stattfindet!

Verfasst: Do 19. Jun 2008, 20:40
von Alfred
Sali zäme

Habt ihr etwas davon vernommen (17.06.2008)? (man kann noch mal auf das Bild klicken für den
Webicorder Senin)

Bild

Grüess Alfred
[hr]

Es kommt schon darauf an, wo es stattfindet!

Verfasst: Fr 20. Jun 2008, 00:31
von HB-EDY
...ja da haben wohl die "Sanetscher" wiedermal einen deftigen Alpaufzug gefeiert...... ;-)

http://www.zamg.ac.at/geophysik/bebenka ... ml.de.utf8

und das "bemerken" halt auch unsere Nachbarn...... :-D

salve
und salut.....
edy

Es kommt schon darauf an, wo es stattfindet!

Verfasst: Fr 20. Jun 2008, 07:51
von Uwe/Eschlikon
Hallo

Ja, schon vernommen, also aus den Medien und hier http://www.seismo.ethz.ch/de/

Es war das 3. stärkste (wenn ich mich nicht verrechnet habe) im 2008 in der Schweiz.
17.6. ist auch eine gute Zahl :-D
Am 17.4. (!) gab es ein gleich starkes am Piz Quattervals und am 17.2. (!) gabe eines am Gr.St.Bernhard (Magni. 3,6).

Das stärkste war allerdings am 21.1. bei Thusis (Magni 4,0).

Die Region um St.Leonhard ist eh der HotSpot in Sachen Erdbeben in der Schweiz. Die grossen West-Ost Täler enstanden ja auch entlang tektonischer Bruchzonen Durch die Alpenauffaltung ist hier allerdings die Erdkruste massiv verdickt und somit liegen die Bebenherde oft in grosser Tiefe. Norditalien ist diesbezüglich viel gefährlicher als die inneralpinen Täler. Solange Afrika gegen N drückt und sich die Alpen weiter auffalten (ca. 1mm/Jahr, 1000m/1 Mio. Jahre(!)), wird es rütteln.

Uwe

Es kommt schon darauf an, wo es stattfindet!

Verfasst: Fr 20. Jun 2008, 11:21
von cyba
Hallo
somit liegen die Bebenherde oft in grosser Tiefe
Das stimmt nicht ganz. Die Hypozentren unter den Alpen befinden sich in sehr niedrigen Tiefen (könnte man sogar als flache Flachbeben bezeichnen). Die folgende Karte soll dies veranschaulichen:

Bild[/url]

Die tiefsten Beben finden wir etwa bei 30 km Tiefe, also nicht sehr tief (Tiefbeben entstehen in einer Tiefe von bis zu 650 km). Man kann auch eine mehr oder weniger ausgeprägte Trennlinie erkennen, unter welcher keine Hypozentren anzufinden sind. Dies ist auf die Rheologie zurückzuführen, welche von spröd-duktil zu plastisch wechselt.
Afrika gegen N drückt und sich die Alpen weiter auffalten (ca. 1mm/Jahr
Die Sachlage ist einiges komplizierter, und die Hebungsbeträge sind v.a. auf die Isostasie (slab breakoff) und weniger auf die Faltung ansich zurückzuführen. Hier ein Bild, wie man sich den Untergrund unter den Alpen vorstellt (seismische Tomographie)

Bild[/url]

Mit slab breakoff meint man die abtauchende Lithosphäre, welche aufgrund von Reibungswärme und Eigengewicht abreisst. Das \"Abreissen\" dieses \"Gegengewichtes\" führt dann zu isostatischen Ausgleichsbewegung des darüberliegenden Krustenmaterials (die Beträge der verktikalen Bewegung weisen eine grosse Bandbreite auf).

Ein weiteres Rätsel ist die Tatsache, dass man in den Alpen oftmals ein extensives Spannungsregime hat, obwohl Kompression vorliegt.

Hier ein Bild (seismische Tomographie) des Slab breakoffs:

Bild

Norditalien ist diesbezüglich viel gefährlicher
kommt darauf an, wie Du \"Norditalien\" definierst. Die Poebene ist nicht viel problematischer als die gefährdetsten Gebiete in der Schweiz.

Grüsse

Bildquellen: diverse Skripte, Internet