Zitate aus Tages Anzeiger:
High-Tech-Berghütte
Die High-Tech-Berghütte am Fusse der Dufour-Spitze wurde vor rund einem Jahr eingeweiht und steht den Alpinisten seit März offen. Sie entstand in Zusammenarbeit von ETH Zürich und des Schweizer Alpen-Club (SAC).
Das fünfstöckige Gebäude aus Holz bietet 120 Schlafplätze. Es ist mit einer Aluminiumhülle verkleidet. Um Strom zu erzeugen, sind Sonnenkollektoren an der Südfassade angebracht.
Im Gelände aufgestellte Solarkollektoren erzeugen Warmwasser und erwärmen Luft, um die Räume zu temperieren. Gespeichertes Schmelzwasser dient als Spülwasser für die Toiletten und zum Duschen.
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Die Monte-Rosa-Hütte des Schweizer Alpen-Clubs ist weniger energieeffizient als behauptet. Ihr Selbstversorgungsgrad erreicht nur 70 Prozent. Die ETH Zürich brüstete sich mit 90 Prozent Selbstversorgung.
Ausschlag für die Fehlangabe gab die Küche, die ihren Strom aus Propangas oder Rapsöl bezieht, welche mit Helikoptern eingeflogen werden.
Der Projektverantwortliche an der ETH, Meinrad Eberle, sagte der «SonntagsZeitung», seine Hochschule habe den Selbstversorgungsgrad von 90 Prozent immer explizit unter Ausschluss der Kochenergie angegeben. Der Selbstversorgungsgrad mit Kochenergie sei auf 70 Prozent beziffert worden.
Opfer des eigenen Erfolgs
Über das Optimum lasse sich immer streiten, sagte Eberle weiter. Am Schluss laufe es auf die Kostenfrage hinaus. Zusätzlich produzierte Energie müsste gespeichert werden, was aufwändig und teuer sei.
Die Monte-Rosa-Hütte sei zudem Opfer des eigenen Erfolgs. Der Besucheransturm sei enorm, weshalb die Stromversorgung knapp sei. Darum müssten wahrscheinlich Anpassungen vorgenommen werden. Bei der Wärme gebe es keine Probleme in dem Gebäude, das wie ein Bergkristall auf 2883 Metern Höhe über Zermatt VS thront.
High-Tech-Berghütte mit einem Makel
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Übernachtungen verdoppelt
Vom Ansturm überrascht wurde die Besitzerin der Hütte, die SAC-Sektion Monte Rosa. Seit die Hütte im März eröffnet wurde, haben in ihr 9000 Personen übernachtet. Bis Ende Jahr werden es deutlich über 10'000 sein. In der alten Hütte nächtigten jeweils 5000 bis 6000 Personen pro Jahr. «Wir haben nie mit so vielen Leuten gerechnet», sagt dazu der Hüttenverantwortliche Philippe de Kalbermatten.
Das Hüttenpersonal arbeitet derweil am Anschlag. Die zuvorkommende Hüttenwartin Manuela Brantschen und ihre sechs Leute können den täglichen Ansturm kaum bewältigen. Brantschen bedauert es, dass sie und ihr Mann viel Zeit für die Kinderkrankheiten der neuen Hütte aufwenden müssen und deshalb gelegentlich zu wenig Zeit für die Gäste hätten. Nebenbei beantwortet sie täglich über 20 Mails – mit teils abstrusen Fragen. «Die Leute wollen wissen, wann die letzte Gondel von der Hütte ins Tal fährt und wie viele Parkplätze es vor der Hütte hat», sagt sie.
+ Gefährlicher Andrang auf Monte-Rosa-Hütte
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Ein Helikopter der Air Zermatt ist am Samstagvomittag bei einem Versorgungsflug zur Monte-Rosa-Hütte (2900 M.ü.M.) kurz vor dem Aufsetzen mit dem Gebäude in Berührung gekommen.
Dabei kippte die Maschine auf die Seite. Der Pilot, der allein im Helikopter sass, wurde verletzt. Wie die Kantonspolizei Wallis mitteilte, wurde er von der Feuerwehr geborgen und vor Ort medizinisch betreut. Anschliessend konnte er in ein Spital geflogen werden. Weshalb der Helikopter die Hütte touchierte, wird gegenwärtig noch untersucht.
Am Gebäude entstanden nur leichte Schäden.
Die neue Monte-Rosa-Hütte ist ein Gemeinschaftsprojekt der ETH Zürich und des SAC. Sie wurde 2009 fertiggestellt und hat insbesondere in Bezug auf Energie- und Ressourceneffizienz Vorbildcharakter.
+ Helikopter touchiert Monte-Rosa-Hütte
+ Einblicke in die neue Monte-Rosa-Hütte
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+ INFO
http://www.ifu.ethz.ch/ESD/education/Ba ... SS06_1.pdf
Urbi