Synop: Schauer/Gewitter, 31.08. bis 2.09.2011
Verfasst: Di 30. Aug 2011, 15:05
Der Sommer neigt sich allmählich dem Ende entgegen und damit reduzieren sich zusehends auch die Chancen auf die von uns allen so heiss geliebten konvektiven Wetterlagen.
Allerdings steht uns in den kommenden Tagen eine durchaus interessante Wetterentwicklung ins Haus. Diese bringt zwar keine Unwetter und auch die „Action“ dürfte sich in Grenzen halten. Allerdings handelt es sich meines Erachtens um ein wunderbares Aufbäumen eines zaghaften sommerlichen Setups zur rechten Zeit (Anfang September) am richtigen Ort (eben, bei uns).
Die Alpennordseite liegt nach wie vor in einer relativ kühlen Luftmasse, die mit dem derzeit über Skandinavien liegenden Höhentrog am vergangenen Wochenende eingeflossen ist. Diese Luftmasse wird unter dem Einfluss eines flachen Bodenhochs zwar zusehends abgetrocknet und erwärmt, aber (noch) ist sie eben nach wie vor ein relativ stabiles und somit konvektionshinderliches „Geschenk“ des sich nach Osteuropa verlagernden Höhentroges. Das zeigt sich sehr schön anhand der Theta-E-Karte.
Druckverteilung 500hpa heute Abend:

Theta-E heute Abend:

In den kommenden Tagen verändert sich an der grundlegenden Konstellation der Wettergebilde über Mitteleuropa nur relativ wenig. Allerdings reicht eben dieses „wenig“ aus unserer Sicht bereits aus, um Schwung in die Suppenküche zu bringen.
Der Trog über Skandinavien mit seiner höhenkalten Luft wandert weiter gen Osten. Gleichzeitig bildet sich über den britischen Inseln ein bescheidenes Bodenhoch aus, das sozusagen die Rolle des „Lückenbüssers“ auf der Trogrückseite übernimmt. Auch über Mitteleuropa herrscht in einem schmalen Streifen schwacher Hochdruckeinfluss.
Spannend aus unserer Sicht ist nun die Entwicklung im Südwesten. Auf der Vorderseite eines Biskaya-Tiefs wird bereits im Verlauf des Mittwochs wärmere und damit energiereichere Luft über die Burgundische Pforte an den Jura advehiert. So zeigt die Theta-E-Karte am Mittwochabend bereits ein anderes Bild, als noch 24 Stunden zuvor. Allerdings dürften sich aufgrund des doch nach wie vor eher antizyklonalen Strömungsbildes kaum Schauer oder Gewitter im Alpenraum entwickeln.
Druckverteilung 500hpa Mittwochabend:

Theta-E, Mittwochabend:

Am Donnerstag ändert sich diese Situation dann nochmals einen Schritt zu Gunsten möglicher Konvektion. Der Schwerpunkt des Bodenhochs wandert Richtung Norddeutschland. Vom Burgund, über die Alpennordseite und Bawü bis nach Bayern entwickelt sich eine schwache Tiefdruckrinne. Gleichzeitig dringt die warme und verhältnismässig feuchte Luft aus Südwesten weiter nach Mitteleuropa vor, sodass im Alpenraum in dieser Luftmasse am Donnerstag bereits wieder sommerliche Temperaturen über 25 Grad möglich sind.
Druckverteilung 500 hpa, Donnerstagabend:

Theta-E, Donnerstagabend:

Womit ich nun den Bogen zum anfangs erwähnten Aufbäumen eines sommerlichen Setups spannen möchte. Am Donnerstag (und auch am Freitag) erleben wir über Mitteleuropa die perfekte Zweiteilung der Jahreszeiten. Nördlich einer Linie Benelux-Mitteldeutschland-Tschechien dominiert der Herbst mit einer trocken-kühlen, unter hohem Druck konservierten Luftmassen des Skanditroges. Südlich dieser Linie aber herrscht der Spätsommer mit einer feucht-warmen, labilen Luftmasse.
Besonders deutlich wird diese Trennung anhand des Capes, also der für Konvektion potenziell zur Verfügung stehenden Energie. Man beachte die Trennlinie (grau im Norden, bunt im Süden):

Und da die Alpennordseite am Donnerstag unter dem Einfluss der spätsommerlichen Luftmasse liegen wird, dürfte es auch nochmals für das eine oder andere Gewitter reichen. Förderlich für Schauer und Gewitter dürfte die Tatsache sein, dass sich über dem Jura und am Nordrand der Schweiz Bodenkonvergenzen im Windfeld andeuten. Da ich jedoch nicht über höher aufgelöstes Kartenmaterial verfüge, ist deren Interpretation eher schwierig. Ich tippe jedoch auf Hauptaktivität am Donnerstag zuerst entlang des Juras, dann Verlagerung in die Nordwestschweiz und schliesslich auch Neubildungen im zentralen und östlichen Voralpengürtel. Aber eben: Ich spreche nicht von Unwettern, sondern einfach nur von „septemberlichen“ Schauern und Gewittern.
Das macht das Modell draus:

Bin wie immer froh um Kritik und/oder Ergänzungen!
Allerdings steht uns in den kommenden Tagen eine durchaus interessante Wetterentwicklung ins Haus. Diese bringt zwar keine Unwetter und auch die „Action“ dürfte sich in Grenzen halten. Allerdings handelt es sich meines Erachtens um ein wunderbares Aufbäumen eines zaghaften sommerlichen Setups zur rechten Zeit (Anfang September) am richtigen Ort (eben, bei uns).
Die Alpennordseite liegt nach wie vor in einer relativ kühlen Luftmasse, die mit dem derzeit über Skandinavien liegenden Höhentrog am vergangenen Wochenende eingeflossen ist. Diese Luftmasse wird unter dem Einfluss eines flachen Bodenhochs zwar zusehends abgetrocknet und erwärmt, aber (noch) ist sie eben nach wie vor ein relativ stabiles und somit konvektionshinderliches „Geschenk“ des sich nach Osteuropa verlagernden Höhentroges. Das zeigt sich sehr schön anhand der Theta-E-Karte.
Druckverteilung 500hpa heute Abend:

Theta-E heute Abend:

In den kommenden Tagen verändert sich an der grundlegenden Konstellation der Wettergebilde über Mitteleuropa nur relativ wenig. Allerdings reicht eben dieses „wenig“ aus unserer Sicht bereits aus, um Schwung in die Suppenküche zu bringen.
Der Trog über Skandinavien mit seiner höhenkalten Luft wandert weiter gen Osten. Gleichzeitig bildet sich über den britischen Inseln ein bescheidenes Bodenhoch aus, das sozusagen die Rolle des „Lückenbüssers“ auf der Trogrückseite übernimmt. Auch über Mitteleuropa herrscht in einem schmalen Streifen schwacher Hochdruckeinfluss.
Spannend aus unserer Sicht ist nun die Entwicklung im Südwesten. Auf der Vorderseite eines Biskaya-Tiefs wird bereits im Verlauf des Mittwochs wärmere und damit energiereichere Luft über die Burgundische Pforte an den Jura advehiert. So zeigt die Theta-E-Karte am Mittwochabend bereits ein anderes Bild, als noch 24 Stunden zuvor. Allerdings dürften sich aufgrund des doch nach wie vor eher antizyklonalen Strömungsbildes kaum Schauer oder Gewitter im Alpenraum entwickeln.
Druckverteilung 500hpa Mittwochabend:

Theta-E, Mittwochabend:

Am Donnerstag ändert sich diese Situation dann nochmals einen Schritt zu Gunsten möglicher Konvektion. Der Schwerpunkt des Bodenhochs wandert Richtung Norddeutschland. Vom Burgund, über die Alpennordseite und Bawü bis nach Bayern entwickelt sich eine schwache Tiefdruckrinne. Gleichzeitig dringt die warme und verhältnismässig feuchte Luft aus Südwesten weiter nach Mitteleuropa vor, sodass im Alpenraum in dieser Luftmasse am Donnerstag bereits wieder sommerliche Temperaturen über 25 Grad möglich sind.
Druckverteilung 500 hpa, Donnerstagabend:

Theta-E, Donnerstagabend:

Womit ich nun den Bogen zum anfangs erwähnten Aufbäumen eines sommerlichen Setups spannen möchte. Am Donnerstag (und auch am Freitag) erleben wir über Mitteleuropa die perfekte Zweiteilung der Jahreszeiten. Nördlich einer Linie Benelux-Mitteldeutschland-Tschechien dominiert der Herbst mit einer trocken-kühlen, unter hohem Druck konservierten Luftmassen des Skanditroges. Südlich dieser Linie aber herrscht der Spätsommer mit einer feucht-warmen, labilen Luftmasse.
Besonders deutlich wird diese Trennung anhand des Capes, also der für Konvektion potenziell zur Verfügung stehenden Energie. Man beachte die Trennlinie (grau im Norden, bunt im Süden):

Und da die Alpennordseite am Donnerstag unter dem Einfluss der spätsommerlichen Luftmasse liegen wird, dürfte es auch nochmals für das eine oder andere Gewitter reichen. Förderlich für Schauer und Gewitter dürfte die Tatsache sein, dass sich über dem Jura und am Nordrand der Schweiz Bodenkonvergenzen im Windfeld andeuten. Da ich jedoch nicht über höher aufgelöstes Kartenmaterial verfüge, ist deren Interpretation eher schwierig. Ich tippe jedoch auf Hauptaktivität am Donnerstag zuerst entlang des Juras, dann Verlagerung in die Nordwestschweiz und schliesslich auch Neubildungen im zentralen und östlichen Voralpengürtel. Aber eben: Ich spreche nicht von Unwettern, sondern einfach nur von „septemberlichen“ Schauern und Gewittern.
Das macht das Modell draus:

Bin wie immer froh um Kritik und/oder Ergänzungen!