Hallo,
ein paar Wörter möchte ich auch noch diesbezüglich erwähnen, wobei ich vorausgreifend schon mal Bernhard in allen Bereichen zustimme.
Ich selbst bin seit dem Kindesalter vom Wetter fasziniert, begeisterte mich zunächst für Schnee und später langsam immer mehr für Gewitter. Dafür waren verschiedene, teils spektakuläre Erfahrungen und Beobachtungen verantwortlich, die mit der Beobachtung eines Tornados im Bundestaat Kentucky 1998 gipfelten. Seitdem und natürlich mit Erlangen des Führerscheins bin ich "Hobby"-Gewitterjäger, mir auch der Gefahren bewusst und verfolge jede Gewitterlage, soweit es der Zeitplan zulässt.
Zu deiner Motivation (@ Firefighter) ist mir etwas schleierhaft, wo genau die Beweggründe deines Stormchasingmotivs zu sehen sind. Doch ich denke, dass es bei Dir schon bedeutend mehr mit Action und Aussetzen nicht unterschätzbarer Gefahren vergleichbar ist. Es ist wirklich etwas unverantwortlich auf diese Weise Gewitter zu verfolgen, dabei in einem Scooter eventuell von wirklich intensiven Gewittern etwas abzubekommen - das ist schon "seeehr anderst". Klar, auch bei mir sind spektakuläre Motive sehr beliebt und ich bin naturwissenschaftlich und persönlich über jede heftige Gewitterzelle begeistert, solange es keine Schäden gibt. Dabei kann und muss ich immer auf die Straße achten, vorsichtig fahren und man muss den großen Erwartungsdruck gut im Griff haben - das ist sicher nicht immer einfach, muss aber funktionieren. Ebenfalls ist es hier sicher von Vorteil in einer kleinen Gruppe von 1-3 Leuten unterwegs zu sein.
Noch ein Wort zu den bereits angesprochenen Schäden: diese kommen natürlich vor und es sind zumeist eben jene intensiven und gejagten Gewitter - doch da muss man ganz klar differenzieren und sich der Gefahren bewusst sein, die uns und anderen im Zweifelsfall begegnen, die mit ihren Häusern und Gärten direkt davon betroffen sind. Es ist kein Katastrophentourismus! Nun, was will ich damit sagen? Ich möchte Dir einfach zeigen, dass es etwas mehr Feingefühl braucht, eventuell auch bedeutend mehr Verständnis und Wissen über große und allg. jede Form von Gewittern. Dabei denke ich bei Dir, Firefighter, v.a. an das Bewusstein, dass erstens Gewitter, wie schon öfter erwähnt, gefährlich sind, zweitens auch andere auf der Straße unterwegs sind und drittens, dass du einfach etwas zurückhaltender an die Sache ran gehst
Bitte verstehe mich da nicht falsch, vielleicht denken auch noch andere unterschiedlich hier, doch das ist meine Meinung. Ich äußere mich nicht oft zu solchen Themen, weil letztendlich jeder sein eigenes Süppchen kocht - aber diesmal sollte es einfach mal so ein.
Zu den Infos bezüglich Skywarn und Stormchasing i.d. Schweiz hat ja Bernhard bereits fast alles gesagt und es freut mich an dieser Stelle zu erfahren, dass er die Webpage "Skywarn Schweiz" aufbaut. @ Bernhard: vielleicht sollten wir uns mal bezügl. etwas grenzüberschreitender Arbeit unterhalten, wenn es etwas vorangeschritten ist?
Viele Grüße,
Thies
PS: was mir auch in letzter Zeit auffällt - mir scheint diese Saison etwas viel "Superzellenenthusiasmus" vorzuherrschen. Klar, am 08.05.2003 gab´s eine Superzelle und evtl. war auch die von mir gejagte Zelle eine - doch im WZ-Forum wird inzwischenm jegliche Rotation eines noch so kleinen und eher kurzen Gewitters als Mesozyklone verstanden und damit fühle ich mich nicht wohl. Das kann doch nicht sein oder? Muss ich dann die letzte Bodenseewasserhose oder einen kurzen Funnel aus einem Cu con oder gerade zum Cb cap entwickelten Sommergewitter gleich als superzellular bezeichnen? Für mich sind und bleiben Superzellen jene Gewitter, die v.a. über mehrere (mind. 3h) Stunden aktiv sind, zwischenzeitlich eine Mesozyklone aufweisen, nicht unbedingt großflächig sein müssen und in gut geschertem Umfeld auftreten. Eben jene mächtigen Gewitter, die eher selten auftreten und die Kriterien wie bisher erfüllen... wie zum Beispiel der 08.05. oder der 24.06.2002...
- Editiert von Thies (Hochrhein) am 15.05.2003, 21:34 -