Tornado in Basel
Verfasst: Do 22. Mai 2003, 17:37
Nein, ist keine aktuelle Meldung... Bin im Moment daran, Niederschlagsdaten aus dem 19. Jahrhundert aufzubereiten, und bei der Durchsicht der Annalen von MeteoSchweiz (damals hiess die noch Meteorologische Centralanstalt) bin ich im Jahrgang 1866 auf Seite 512 auf folgenden Artikel gestossen:
"Basel. 25. August: Als um 2 3/4 h ein heftiges Gewitter aus W heranzog, zeigte sich im W der Stadt in der Gegend von Allschwyl eine Windhose, die sehr schnell heranrückte. Aus den Wolken senkte sich gegen die Erde ein Trichter, anfänglich in kleinen Dimensionen, dann in Gestalt eines langen nach SO hin gekrümmten Schlauches. Sobald der Schlauch die Erde erreichte, ertönte ein starkes Rasseln, wie das eines über das Strassenpflaster dahinrollenden Artillerieparkes. Eine gelbgefärbte Rauch- und Staubwolke wirbelte von der Erde auf und vereinigte sich mit dem Wolkentrichter. Mit Blitzesschnelle bewegte sich die Windhose gegen das Gut Holenletten. Etwa 5000 Ziegel wurden weggerissen und Bretter fortgehoben. Eine starke Linde beim Gute wurde aus dem Boden eines Kleeackers gerissen und volle 90 Fuss weit über den Garten geschleppt. Zu gleicher Zeit wurde ein grosses Stück Gartenzaun ausgerissen und in entgegengesetzter richtung weit in den Kleeacker geworfen. Bäume wurden noch mehrere ausgerissen und geknickt. Einige Tauben wurden in die Höhe gewirbelt und verendeten, als sie auf die Erde niederfielen. Die Windhose gelangte bis auf die rechte Seite der Birsig und verschwand dann gegen den Margarethenhügel hin. Der Gewitterregen war besonders stark in Hägenheim und Allschwyl, wo die Keller mit Wasser gefüllt wurden. (Merian)"
Bei Herrn Merian handelt es sich um den langjährigen Beobachter der Station in Basel.
Denke, diese Beobachtung könnte den einen oder die andere interessieren, obschon das ganze vor fast 138 Jahren aufgetreten ist...
Gruss, Stephan
"Basel. 25. August: Als um 2 3/4 h ein heftiges Gewitter aus W heranzog, zeigte sich im W der Stadt in der Gegend von Allschwyl eine Windhose, die sehr schnell heranrückte. Aus den Wolken senkte sich gegen die Erde ein Trichter, anfänglich in kleinen Dimensionen, dann in Gestalt eines langen nach SO hin gekrümmten Schlauches. Sobald der Schlauch die Erde erreichte, ertönte ein starkes Rasseln, wie das eines über das Strassenpflaster dahinrollenden Artillerieparkes. Eine gelbgefärbte Rauch- und Staubwolke wirbelte von der Erde auf und vereinigte sich mit dem Wolkentrichter. Mit Blitzesschnelle bewegte sich die Windhose gegen das Gut Holenletten. Etwa 5000 Ziegel wurden weggerissen und Bretter fortgehoben. Eine starke Linde beim Gute wurde aus dem Boden eines Kleeackers gerissen und volle 90 Fuss weit über den Garten geschleppt. Zu gleicher Zeit wurde ein grosses Stück Gartenzaun ausgerissen und in entgegengesetzter richtung weit in den Kleeacker geworfen. Bäume wurden noch mehrere ausgerissen und geknickt. Einige Tauben wurden in die Höhe gewirbelt und verendeten, als sie auf die Erde niederfielen. Die Windhose gelangte bis auf die rechte Seite der Birsig und verschwand dann gegen den Margarethenhügel hin. Der Gewitterregen war besonders stark in Hägenheim und Allschwyl, wo die Keller mit Wasser gefüllt wurden. (Merian)"
Bei Herrn Merian handelt es sich um den langjährigen Beobachter der Station in Basel.
Denke, diese Beobachtung könnte den einen oder die andere interessieren, obschon das ganze vor fast 138 Jahren aufgetreten ist...
Gruss, Stephan