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FCST/NCST Gewitter 19.07.2014

Verfasst: Sa 19. Jul 2014, 10:20
von Federwolke
Während alle Augen einerseits auf die Hitze und andererseits auf das Starkregenereignis ab Sonntag gerichtet ist, findet das Sandwich dazwischen bisher kaum Beachtung. Dabei ist die Lage heute bereits recht tricky.

Die Frage die sich stellt ist: Was macht das aktuelle Feuchtenest in den Südalpen?

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Dass es spätestens am Nachmittag in den Südwalliser, Tessiner und Savoyer Alpen anfängt zu bloddern, dürfte unzweifelhaft sein. Und dann, wohin des Wegs, und vor allem: wie weit?

Mit Annäherung des Trogs aus Westen zieht die Höhenströmung aus Südwest (500 hPa) allmählich an. Im 700er-Niveau ist die Strömung noch etwas diffus, am Abend kommt auch noch Föhn auf:

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Ein Übergreifen ins Wallis und ins Gotthardgebiet ist wahrscheinlich, aber dann? Ist ein allfälliger Cluster kräftig genug, um zu überleben? Die nördlich des Alpenhauptkamms lagernde trockene Luft dürfte das Zeugs bald einmal verhungern lassen, aber wie viel Nachschub kommt noch und bis wie weit in die Nacht hinein? Schafft es eine kräftige Zelle ins Berner Oberland? Fraglich ist auch, ob es am Jura auslösen mag oder ob das hohe Glump die Sonneneinstrahlung so sehr einschränkt, dass der Deckel gar nicht durchbrochen werden kann. All das sind Fragen, welche Veranstalter am liebsten jetzt schon beantwortet hätten. Doch bei Lagen mit so vielen Spielverderbern ist leider nur Nowcasting angesagt. Das wird heute wieder einige Nerven kosten...

Re: FCST/NCST Gewitter 19.07.2014

Verfasst: Sa 19. Jul 2014, 16:13
von Chicken3gg
Das Gewitter knapp südlich der Grenze ist auf 15km hochgeschossen und blitzt ganz ordentlich! Ausserdem hat es gemäss Radar bereits einen Zellsplit vollzogen

Re: Schönwetterphase - "Hitzewelle" bis Sa, 17.-19.07.2014

Verfasst: Sa 19. Jul 2014, 18:13
von Joachim
Hoi

Die neue Meteocentrale-Station Bosco Gurin letzte Stunde mit 25 mm!

http://www.meteocentrale.ch/de/europa/s ... s/S069389/

was löst wohl der starke Druckanstieg Oberwallis/Tessin jetzt aus > isallobarisch verstärkter Föhn?

Grüsslis

Joachim

Re: FCST/NCST Gewitter 19.07.2014

Verfasst: Sa 19. Jul 2014, 18:21
von knight
Ich war ganz erstaunt:

Der "blaue" Bereich im Donnerradar kommt tatsächlich als Regen hinunter - zumindest bei mir im Seeland. Ich hätte wetten können, dass es zu trocken ist und der Niederschlag vorher verdunstet...

Liebe Grüsse
Dominic

Re: Schönwetterphase - "Hitzewelle" bis Sa, 17.-19.07.2014

Verfasst: Sa 19. Jul 2014, 21:31
von Michi, Uster, 455 m
Und jetzt gibt es genau in den sog. Fòhnregionen Gewitter. Ich denke vor allem der Wind ist ein Thema. Aber wir wissen ja, der Sommerföhn ist kein zuverlässiger Geselle :lol:

Re: FCST/NCST Gewitter 19.07.2014

Verfasst: Sa 19. Jul 2014, 22:41
von Chicken3gg
knight hat geschrieben:Ich war ganz erstaunt:

Der "blaue" Bereich im Donnerradar kommt tatsächlich als Regen hinunter - zumindest bei mir im Seeland. Ich hätte wetten können, dass es zu trocken ist und der Niederschlag vorher verdunstet...

Liebe Grüsse
Dominic
Und der grüne in Kandersteg blieb irgendwo in der Luft^^
Michi Grüningen hat geschrieben:Und jetzt gibt es genau in den sog. Fòhnregionen Gewitter. Ich denke vor allem der Wind ist ein Thema. Aber wir wissen ja, der Sommerföhn ist kein zuverlässiger Geselle :lol:
Mittlerweile Föhndurchbruch - fast auf ganzer Linie. Zwar aktuell nur oder erst 40-60er Böen, aber joa... 2-3 Stunden zu spät um das Gewitter im Bündnerland zu verhindern :-D

Re: FCST/NCST Gewitter 19.07.2014

Verfasst: Sa 19. Jul 2014, 22:54
von Federwolke
Wahrscheinlich wird umgekehrt ein Schuh draus: Das Gewitter hat den Durchbruch des Föhns erst ermöglicht (siehe auch Joachims Bemerkung weiter oben).

Ich habe mich gefragt warum das Gewitter entgegen aller Modellprognosen so streng auf Ostkurs gewesen ist. Die Modellorografie dürfte hier wohl irreführend gewesen sein, wenn man die 700er Windkarte im Eröffnungsposting ansieht. Nördlich und südlich der Alpen wird ein schöner antizyklonaler Westwind gerechnet, offenbar hat die Unterstützung aus den höheren Luftschichten in den frühen Abendstunden für den Föhn noch gefehlt. Mit dem abkühlungsbedingten Druckanstieg durch das Gewitter auf der Alpensüdseite kam der Impuls nun aber von unten.