Einerseits wird es heute Nachmittag und in der Folge für die Gebiete Burgund/Franche Comté/Vogesen/Schwarzwald spannend. Dies im Bereich vorlaufender Konvergenzzonen welche auch schon auf dem aktuellen Sat-Bild ersichtlich sind: (Ostfrankreich und etwas schwächer gezeichnet, entlang des deutschen Rheinufers gegen die Belgische Grenze hin.

COSMO-2 rechnet besonders auf den Abend hin beachtliche CAPE-Werte, insbesondere über dem Burgund und dem Schwarzwald (lokal dort um 1000 J/kg). Das konvergente Windfeld im Bereich des low level jet das Rhone-Tal hinauf sowie der ESE-Föhnströmung welche über den Jura hinweg vorstösst, ist beachtlich. Gleichzeitig scheint die Grundschicht mit 10-12° Taupunktstemperatur in diesen Gebieten einigermassen moderat anfgefeuchtet. Also eigentlich ideale Bedingungen für die Auslöse sowie möglicherweise langlebigere und kräftige Zellen.
Nebst dem Gewitter-, bei uns auch ausgeprägtes Föhnsetting. Wie leicht es der Föhn zu dieser Jahreszeit hat, zeigt die akutelle Wind- und Druckverteilung. Süd-Nord gerade mal gut 3 hPa und der Föhn bläst schon in den meisten Alpentälern. Der Föhngradient verstärkt sich in den nächsten Stunden weiter und erreicht ein erstes Maximum in den späten Abendstunden. Gut möglich, dass der Föhn schon gegen Abend auch wieder ins Mittelland vorstösst. Im Laufe der Nacht scheint sich der Föhngradient gegen das Mittelland im Zusammenhang mit dem Durchzug der oben beschriebenen Konvergenzzone vorübergehend abzuschwächen, um sich dannach nochmals zu verstärken.
Gemäss den aktuellen COSMO-Läufen scheint die Front auch morgen nur noch zögernd gegen Osten voran zu kommen. Im Bereich der unterschiedlichen Luftmassen generiern die COSMO-Modelle auf morgen früh über dem Mittelland ein Teiltief, welches sich sogar weiter vertieft und bis nach Mittag über dem Grossraum Zürich stationär bleibt. Im Zusammenhang mit dieser Entwicklung scheint sich die Föhnströmung im Laufe der zweiten Nachthälfte nochmals zu verstärken und mit ausgeprägter SE-Komponente, dürfte der Föhn auch wieder weiter ins Mittelland vorstossen, mindestens in leicht erhöhten Lagen.
Spannend wird es dann in den Nachmittagsstunden wo sich über der Mittelland ein beachtlicher Druckgradient aufbaut:

Mit dieser Konstellation gilt das Hauptaugenmerk den Windböen, welche im Laufe des Nachmittags insbesondere in der Nordostschweiz beachtliche Werte annehmen könnten. Fraglich bleibt die Form des Frontdurchgangs. Ist es nur ein "Windblast" mit einer seichten Kaltfront (wahrscheinlich) oder können sich in der Linie sogar Gewitter bilden (Sonneneinstrahlung...? fraglich). Es darf gerätselt werden

Gruss Andreas