Radio DRS Mobil
Dienstag, 16.2.2010, 0.50 Uhr
Dramatische Erdrutsche in Italien
Heftiger Regen hat in den süditalienischen Regionen Kalabrien und Sizilien dramatische Erdrutsche ausgelöst. Nahe der süditalienischen Hafenstadt Messina auf Sizilien weitete sich ein Erdrutsch seit dem Wochenende stetig aus. Besonders betroffen ist der 4000-Einwohner-Ort San Fratello im Westen der Hafenstadt.
Wie italienische Medien berichteten, mussten inzwischen mehr als 2000 Menschen des Ortes ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Am Sonntag waren bereits über 1500 Bewohner anderweitig untergebracht worden.
Auch Ortschaften zwischen San Fratello und Messina sind betroffen. Entlang der Küste ordneten die Behörden und der italienische Zivilschutz weitere 460 Räumungen aus Sicherheitsgründen an.
«Ich habe mein Haus einfach wegrutschen gesehen»
Seit Sonntag waren zahlreiche der zuvor geräumten Gebäude von den weiter fliessenden Schlammmassen verschüttet oder verschoben worden. «Ich habe mein Haus einfach wegrutschen gesehen», wurde ein Bürger von San Fratello am Montag zitiert.
Auch in Kalabrien kam es nach italienischen Medienberichten zu zahlreichen kleineren Erdrutschen. 27 zentrale Verkehrsverbindungen der Region mussten vorübergehend gesperrt werden. Mindestens 40 Gebäude wurden sicherheitshalber geräumt.
Weite Flächen auf gefährdetem Gebiet
In der Regionalhauptstadt Catanzaro seien Tausende seit Stunden ohne Wasser, weil ein Erdrutsch eine Hauptleitung beschädigte.
Nach Angaben des italienischen Landwirtschaftsverbands Coldiretti liegen 84 Prozent der Ortschaften um Messina auf erdrutschgefährdetem Gebiet. In Kalabrien seien es fast 100 Prozent.
Im vergangenen Oktober hatte ein von Starkregen verursachter Erdrutsch südlich von Messina 37 Menschen in den Tod gerissen.
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Grüsse
Urbi