@Chrigi: Nochmal das gleiche? Aber gerne doch (s.u.)
Nachfolgend nun ein kleiner Bericht, Sat- und Radarbilder zur Zelle sind weiter vorne im Thread zu finden.
Nachdem ich zwischen Efringenkirchen und Schliengen vergebens auf etwaige Jurazellen gewartet hatte und aus der Ferne die abziehenden Zellen in den Vogesen beobachten durfte, meldete sich kurz nach 18 Uhr Thies bei mir. Hatte zu diesem Zeitpunkt überlegt die Zelte abzubrechen, wenngleich noch relativ weit entfernt im (Süd-)Westen sich ein Eisschirm in mein Blickfeld schob. Da aber auch in tieferen Luftschichten Bewölkung aufzog und meine Sicht auf das Objekt der Begierde einschränkte, war ich ganz froh das Thies von etwas "Gröberem mit Kurs auf Mulhouse" berichtete. Nach kurzer Überlegung war der Entschluss gefasst und wir trafen uns wenig später an der französischen Grenze.
Der Himmel war bedeckt und wir konnten von der Zelle zuerst nicht viel erkennen, doch dann fiel uns eine diagonale Kontur in der Ferne auf. Da wir es recht sicher mit einer Superzelle zu tun hatten, kam schnell der Verdacht auf, dass diese Kante direkt mit dem Aufwind in Verbindung stehen müsste und vor dem inneren Auge wurden Bilder aus dem Stormtrack Forum abgespielt. Die Spannung stieg.... ~ 19 Uhr:
Wir fuhren der Zelle (ohne weitere Ortskenntnisse...) entgegen - eine kilometerlange, schnurgerade Strecke durch ein Waldgebiet ohne freie Sicht.
An der nächstbesten offenen Stelle hielten wir kurz an, langsam nahm das ganze Strukturen an... 19:12 Uhr:
Wir entschlossen uns ein Stück zurück und weiter nach Norden zu fahren, ob wir das dann auch tatsächlich gemacht haben kann ich nicht beurteilen

- jedenfalls waren wir nochmal gute 15 Minuten unterwegs, auf der Suche nach einem guten Spotterplatz, entweder versperrten Häuserreihen oder Wald die Sicht. Letzt
endlich kamen wir aber irgendwo nordöstlich von Mulhouse an eine geeignete Stelle und liessen die Zelle auf uns zu kommen. Erwähnenswert an dieser Stelle war, dass im Rheingraben die gesamte Zeit (auch schon Nachmittags) der Bodenwind aus nord - östlicher Richtung kam und somit praktisch als Inflow für die Zelle diente.
Ab dieser Stelle halte ich mich mit Umschreibungen der Strukturen (clear slot, bears cage, hook, meso, wallcloud etc.) zurück, da ich mir a) nicht sicher ob deren Richtigkeit bin und b) die Bilder/Strukturen denke ich für sich sprechen und zusammen mit dem ständig von CC durchzuckten Eisschirm sowie Dauerdonnern eindrücklich genug sind/waren. (Vielleicht schreibt Thies ja noch was dazu....)
Außerdem musste ich die Bilder etwas nachbearbeiten, da ich mit niedriger Blende fotografierte und sie einfach viel zu hell bzw. überbelichtet waren. Panoramaknicke und kleine Unregelmässigkeiten im Vordergrund sind zu verzeihen...
19.26 Uhr:
19.27 Uhr, immer wieder änderte sich die Struktur unterm "Mutterschiff" (welches in seiner Gesamtheit übrigens auch deutlich sichtbar rotierte), hier könnte ein Funnel zu sehen sein (Mitte rechts) war aber ein Minute später schon wieder weg. Die Dynamik war einfach der Hammer!
19.31 Uhr, rain wrapped Tornado in der Mitte oder einfach nur dichte Fallstreifen? Keine Ahnung...mittig rechts bildete sich jedenfalls eine (neue) Wallcloud aus:
19.32 Uhr:
19.33 Uhr:
19.34 Uhr:
Da wir keinen Corepunch riskieren wollten und der Zelle den Sprung über den Rhein zu diesem Zeitpunkt zutrauten, machten wir uns auf den Weg zurück nach Deutschland und postierten uns knapp südlich vom Tuniberg. Schon bald kam jedoch Outflow auf und die Zelle machte sichtlich schlapp.
20.06 Uhr:
20.12 Uhr:
Hoffe Bericht und Bilder gefallen! Thies wird sicherlich auch noch seinen Senf dazu abgeben.
Leider finde ich in den entsprechenden Foren keine Bilder der Zelle vor Mulhouse.
Gruss Benni