Hallo
Da das Interesse offensichtlich gross ist, (Danke für die guten feedbacks!) nochmals ein kurzes Update zur Situation. Zuerst mal ein paar Schneebilder aus der Türkei:
und ein aktueller Situationsbericht:
Mindestens fünf Kälteopfer in der Türkei
Istanbul (AP) In Schneestürmen in der Türkei sind mindestens fünf Menschen erfroren, wie die Nachrichtenagentur Anadolu am Freitag berichtete. Ein Grossteil der Metropole Istanbul war ohne Strom. Der Bosporus, die durch Istanbul verlaufende Wasserstrasse zwischen dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer, blieb den zweiten Tag in Folge für die Schifffahrt gesperrt.
Rund 50 Zentimeter Schnee fielen in Istanbul seit dem Einsetzen des Sturms am Donnerstag, die Temperatur sackte auf minus sechs Grad Celsius ab. Der Gouverneur von Istanbul, Muammer Güler, sprach von einer schwierigen Lage, wie «seit 50 Jahren nicht mehr». Rund 500 Verkehrsunfälle wurden in der Millionenstadt gemeldet.
Auch in Rumänien waren am Donnerstag mehrere Häfen am Schwarzen Meer und an der Donau wegen eines schweren Sturms gesperrt worden. Die Wellen waren bis zu sieben Meter hoch. Im Hafen von Constanta (Konstanza) zerbrachen zwei im Bau befindliche Schiffe
Das Tief hat sich nun nach Norden in das Schwarze Meer verschoben. Der Kern lag heute Mittag mit einem Kern von 988hpa über Simferopool an der ukrainischen Küste. Auf der Rückseite wurden an der westlichen Schwarzmeerküste nochmals Sturmwinde gemessen. Die Station Sulina an der ukrainischen Küste meldete 50 Kt. Mittelwin. Hier die Analyse von heute Mittag:
Dazu das Sat-Bild zum selben Termin. Interessant ist dabei der Vorstoss der aufgelockerten Kaltluftbewölkung bis an die libanesische Küste:
Die Kaltfront mit der -1 bis -3°C Isotherme wird hier auf der 850hpa-Analyse vom Mittag an der libanesischen Küste gezeigt. Beachtlich auch der Vorstoss der -10°C Isotherme fast bis nach Kreta:
Heraklion meldete denn heute Nachmittag und auch aktuell Schneeregen!
Im breiten Kaltluftstrom über das Mittelmeer kam es auch verbreitet zu Gewittern. Wahrscheinlich verstärkten konvektive Umlagerungen den Kaltfrontdurchgang über dem Libanon, wo das Tief erneut für schwere Schäden gesorgt hat, wie aus untenstehender Agenturmeldung zu entnehmen ist:
Heftiger Sturm fegt über Libanon hinweg
Beirut (AP) Ein heftiger Sturm ist am Freitag über Libanon hinweg gefegt und hat hohen Sachschaden angerichtet. Zahlreiche Straßen wurden überschwemmt, Stromleitungen brachen zusammen, und Flüge mussten in Nachbarstaaten umgeleitet werden. Berichte über Todesopfer lagen zunächst nicht vor.
In der Hauptstadt Beirut standen Straßen unter Wasser, und weite Teile des Landes waren ohne Strom. Sieben Flugzeuge mussten nach Syrien, Jordanien und Zypern umgeleitet werden. Lediglich eine Maschine der Middle East Airlines landete trotz starken Winds und schlechter Sicht sicher in Beirut. Alle Abflüge konnten planmäßig starten.
Nach Erwartung von Meteorologen sollte der Sturm, der am Donnerstag einsetzte, voraussichtlich noch bis Sonntag anhalten. Der Wind erreichte eine Geschwindigkeit bis zu 100 Kilometern pro Stunde. In der südlichen Küstenstadt Sidon wurde der Hafen gesperrt, viele Straßen und geparkte Autos wurden überschwemmt. An der Meerespromenade wurden zahlreiche Palmen entwurzelt.
Auch Ägypten war von dem Sturm betroffen. In Luxor, Assuan und sechs weiteren Städten wurden die Flughäfen geschlossen. Insgesamt 18 Inlandsflüge waren verspätet oder fielen aus. Über Zypern zog bereits am Donnerstag ein starker Sturm hinweg. Häuser wurden abgedeckt und Bäume aus dem Boden gerissen. Mehr als 20 Menschen wurden wegen leichter Verletzungen in Krankenhäusern behandelt.
Istanbul meldet nun schon seit über 24 Std. Schneefall. Am Flughafen beträgt die Schneehöhe über 25cm. In Athen ist die Temperatur inzwischen auf 0°C abgesunken.
Liebe Grüsse
Andreas
