Hallo!
Am Gantrisch bildete sich um 09:50 Uhr eine Gewitterzelle. Da in Zimmerwald der NW-Wind auffrischte, dachte ich, dass an der Stockhornkette die Sache noch ein Moment aktiv bleiben könnte.
Aus der Ferne sah der Zellenkomplex unspektakulär aus (BILD1: Tafeldenkmal, bei Bütschelegg), aus der Nähe waren die Strukturen schon besser (BILD2: Wattenwil).
Um 10:15 Uhr passiere ich ein erstes Mal die Gürbe. Das Wasser war klar und die Wasserführung gering. In fuhr weiter nach Blumenstein. Dort fiel mir der Bach auf, dieser war im Gegensatz zur Gürbe bereits markant angeschwollen und braun. Im Einzugsgebiet der Gürbe baute sich eine neue Zelle auf; zurück zur Gürbe. Dort wartete ich von 10:20h bis 10:40h auf die Hochwasserwelle, doch es tat sich nichts. Es setzte intensiver Regen ein, begleitet von Donnerböllern.
Da der Regen sehr stark war, wollte ich in Burgistein nachschauen wie es dem braunen Bach geht. Dort angekommen waren noch keine Überschwemmungen zu sehen, aber der Bach war am Limit (kurz vor dem Überlaufen).
Ein Seitenbach brach 5 Minuten später über die Hauptstrasse aus. Ich rannte durch die 10cm hohe braune Brühe auf die andere Seite, da dort mein Auto stand. Nun sah man immer mehr Feuerwehrleute.
Ich wollte entlang dem hochgehenden Bach nach oben laufen und da kam mir auf breiter Front Wasser und Schlamm entgegen. Ich konnte die Strasse gerade noch überqueren, um zur verklausten Brücke zu gelangen. Nachher war ein Passieren unmöglich.
Mit schwerem Geschütz wurden die Verklausung beseitig. Ich half den Nachbarn beim Weheren.
Um 11:20 Uhr beruhigte sich die Lage langsam. Ich kehrte zur Gürbe zurück. Die Hochwasserwelle war natürlich passe.

Als Vergleich nochmals das Bild vor der Welle
Grüsse
Philippe
PS: Beim Jahrhunderthochwasser im Juli 1990 verliess die Gürbe zum Teil ihr Bachbett und floss in den kleinen Bach, der jetzt überschwemmte: dieses Ereignis führte zu einem Extrem-Abfluss (>> HQ100). Diese Ausmasse ("Fluss" fliesst teilweise in benachbartem Bachbett!

!!) wurde natürlich nicht erreicht.