
Aber wie sagt man so schön: "Diese Suppe wird nicht so heiss gegessen, wie sie gekocht wurde."
Warum? Ich habe mal die Parameter angesehen und muss feststellen, dass die sonst üblichen Zutaten zu Gewitter vollkommen fehlen. Dadurch ist die Lage aber auch umso spannender, u.a. auch weil sich GFS und WRF wieder mal absolut nicht einig sind - und man sich da eine eigene Version aus dieser Lage herauskitzeln kann.
Zudem ändert GFS von Lauf zu Lauf die Modelle massiv; was noch vor zwei Tagen eher in Bayern für Action hätte sorgen sollen, ist herausgerechnet worden und westlich des Juras, bis in die Vogesen hinein sind aktuell z.B. LI -3 (zuvor LI -1) hochgerechnet.
Aber das Ganze hat einen wesentlichen Haken:
a.) weit und breit keine Front in Sicht
b.) nirgens eine Konvergenz, noch eine Gegenstromlage, nada
c.) persistenter Trog über Zentraleuropa, wie gehabt und ziemlich hartnäckig
d.) Theta-E-Werte im "Adagio"-Modus
e.) 1020 hPa-Bodendruckgradient, zum nördlich der Azoren gehörenden Zentrum sehr zögerlich im Bereich von West-/Nordwetsfrankreich verharrend. Gegen Osten sehr flache Druckverteilung.
f.) entlang der Westflanke des HT immer noch polare Kaltluft bis an die Mittelmeerküste und die Höhenströmung (300 hPa) alles andere als markant.
usw., usw.


Auch wenn sich also meine Euphorie in Grenzen hält, sehe ich für morgen doch die Möglichkeit vereinzelter Gewitterzellen; im Verlauf des Nachmittags im Südjura / Südostfrankreich und gegen Abend (18z) im Dreiländereck (Basel) / Vogesen / Rheingraben / Zentral- u. Nordostschweiz. Infolge der Bise, dürfte im Osten das Ganze unterbunden werden.

Da im frühen Tagesverlauf von Westen her die Bewölkung zunimmt und ein Cloudcover von rd. 60% - 65% die Sonneneinstrahlung hemmt, erachte ich die niedriger gerechnete CAPE von WRF als realistischer. Die Gewitterwahrscheinlichkeit stufe ich deshalb als niedrig ein; Gebiet Jura-Ostseite, Seeland usw. (insbesondere ja die Feuchte auf 700 hPa nicht gerade üppig ist).


Aber - und dies ist meines Erachtens das Zünglein an der Waage -, gegen Abend schwächt sich der Höhentrog merklich ab und beginnt langsam nach Osten zu wandern. Bei GFS bildet sich in Süddeutschland ein schwaches Bodentief und der flache Hochdruchrücken schiebt aus Frankreich nach Osten vor. Diese Dynamik sorgt für Hebung und in orografisch markanten Gebieten auch für Gewitter (bzw. mindestens gewittrige NS)).

Entgegen den von GFS modellierten Niederschlägen im Rheintal / Allgäu und Vorarlberg, sehe ich die Nordstaulage eher in der Zentralschweiz und vertraue hier WRF.

Durch den Einfluss des genannten Bodentiefs, besteht die Chance, dass im Verlauf des späteren Abends der Wind (10m) auf SW dreht......

...., sodann auch in der Nordostschweiz, Raum Konstanz Gewitter möglich werden (TP ca. 16° Grad Celsius).
So, dies mal für's Erste....
Gruss Cyrill