Ferienhalber bin ich seit Mo Abend 25.7. in den Cevennen, in der Nähe von Alès an den SE-Ausläufern des Massif Central. Bekannt ist diese Region meteomässig besonders für die exzessiven Starkregen im Herbst (mit bis zu 600 mm/Tagessumme zb. im September 2002). Sonst dominiert mehrheitlich der Mistral/Transmontagne, der trockene Fallwind das Geschehen. Juli bis Mitte August ist es normalerweise praktisch trocken. Nicht aber im 2011! Seit Montag sind hier 25 mm Regen gefallen (25.-27.7.) Davon allein heute 16.5 mm an meiner Wetterstation in Luziers. Das interessante dabei ist weniger die Summe, sondern die Zugbahn der zahlreichen Schauer aus Nordwest, also just aus der Richtung wo normalerweise der Föhn herkommt. Dies lässt sich durch die ausbleibenden Bodendruckgradienten, also die sehr flache Druckverteilung erklären. Eine Konstellation die hier unten allerdings sehr selten ist, und das gleich während 3 Tagen. Jedenfalls habe ich in den letzten Jahren eine solche Konstellation hier noch nie erlebt. Die teils gewittrig verstärkten Schauer sind im Dept. Herault sogar bis an die Strände gezogen. Heute morgen gab es auch östlich der Rhonemündung im Bereich des durchschwenkenten Trogs, mit vorübergehend südlicher Höhenströmung Starkregen an den Küstenorten bis rüber an die Côte d'Azur (teils >40 mm).
Da es schon in der Vorwoche geregnet hatte, wird dieser Juli wohl als einer der nässesten der vergangenen Jahrzehnte in die Annalen eingehen. Gut für die Vegetation natürlich: überall ist es grün, wo es sonst eher steppenmässig aussieht.
Radarbild heute Morgen:

Niederschlagsstatistik Station Mialet (Gardon):

Gruß Andreas

