Hallo zusammen,
ich komme gerade vom ersten längeren Chasing der Saison zurück! Der Tag begann ja wie schon diskutiert wurde sehr interessant mit klarem Himmel am Morgen (letzte Nacht hat es hier auch ein kurzes, aber schönes Gewitter gegeben), sehr starken Entwicklungen am Mittag (habe beim Arbeiten die Zelle westl. von Basel beobachtet) und eher wieder frustrierender 8/8 Bew. am frühen Abend. Dennoch kam es hier immer wieder zu kurzen Schauern, welche mich dazu veranlassten, da mal etwas hinterherzufahren. Meine Freundin wollte auch mitkommen und so fuhren wir dann gegen 18:00 Uhr in Richtung Fricktal: die Situation war allerdings äußerst verwirrend - "überall und nirgendwo" gab es unbedeutende kurze Starkregenschauer, doch nichts davon war in der Lage sich weiterzuentwickleln, der Föhn und die Bew. lassen also grüßen:-)
Etwas genervt fuhren wir wieder heim, um nochmal einen Blick auf´s Radar und eure Postings zu werfen, wobei uns dann gegen 19:30 Uhr auch eine kleine Zelle südwestl. von Basel auffiel, welche in Richtung Oberrhein/Mulhouse zog. Da zuvor schon andere Zellen dort recht geeignete Entwicklungsbedingungen vorfanden, beschlossen wir via Lörrach der Zelle den Weg abzuschneiden. Als Problem stellte sich später wiederum die Bewölkung heraus, welche jeglichen Sichtkontakt zur Mächtigkeit des Gewitters verhinderte und wir uns nur an der etwas dunkleren Basis orientieren konnten, bis wir schließlich gut 15km von ihr entfernt waren bei Weil und auch durch dortige Aufhellungen alles wieder übersichtlicher wurde. Auffallend war hier, dass das Gewitter an Größe zugenommen hatte und eher entlang der französischen Seite des Oberrheingrabens in Richtung N ziehen würde mit seinem Schwerpunkt. Wir beschlossen somit, noch etwas weiter zu fahren auf der A5 bis Efringen-Kirchen, wo sich auf einem Weinbiet ein geeigneter Aussichtspunkt Richtung Elsass/Vogesen bot. Und hier war ich dann auch sehr überrascht: wunderbar konnte man erkennen, wie die Berge im Elsass langsam immer mehr vom Regen und seinen sehr dichten Fallstreifen "verschluckt" wurden und sich zeitgleich auch eine imposante Böenfront entwickelte - zudem donnerte es inzwischen sehr häufig mit zahlreichen tollen Erdblitzen. Doch was mich wirklich verwunderte war eine kleine, aber von der Definition her reine Wall Cloud, welche da unmittelbar vor dem intensivsten Teil der Zelle kurzzeitig zu sehen war. Leider war dies recht weit weg (sicher +15km), so dass man keine genaue Perspektive der dortigen Turbulenzen hatte gegen ~20:20 Uhr - doch auch das Radar bestätigt zumindest mal kurzzeitig Extremniederschlag zu dem Zeitpunkt an jener Stelle. Also nichts wie los und hoffen, das die Zelle doch noch die Grenze überqueren würde, was sie wenig später mit Starkregen und einer schönen schmalen Böenfront auch tat. Wir schafften es so, von Neuenburg bis Freiburg (wo sich die Zelle dann auflöste) vor dieser Zelle herzufahren, um dann zurück nochmals durch sehr starken Regen zu fahren und uns zu freuen, dass dieses Jahr endlich mal ein Chasing vom Aufwand her lohnend war...
viele Grüße, Thies
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schönes Chasing heute Abend
- Thies (Wiesental)
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