CJG Termen (Wallis) hat geschrieben:
Der Wind machts mal wieder den Unterschied.
Eher aus Wind entstehende Luv- und Lee-Effekte. Föhn funktioniert nicht nur überregional zwischen Nord- und Südalpen, sondern hinter jedem Berg wenn man so will. Lee-Effekte haben die Eigenschaft, dass die Luft beim Absinken hinterm dem Gebirge, also im Lee, sich adiabatisch erwärmt. Daher hast Du hinter im Lee einen größeren vertikalen Temperaturgradienten und damit auch die höhere Temperatur und etwas trockenere als im Lee. Das stellt eine absolute Analogie zum Föhn dar. Hast Du im Luv Regen oder Schneeregen, wird man im Lee meistens Regen haben, trotz der durch den Niederschlag verursachten Verdunstungsabkühlung.
Hinter, vor und neben dem Berg hast Du anderes Wetter.
Ich kann davon ein Liedlein singen. Ich wohne am Südrand der Schwäbischen Alb auf 500-550m. Die Alb hat im Umkreis von 70km nur eine max. Höhe von max. etwa 850m. Daraus resultiert eine Höhendifferenz von etwa nur 250-300m. Das reicht aus um bei West Nordostlagen von den Lee-Effekten erfasst zu werden. Regelmäßig sind wir hier 0.9 bis 1.2K wärmer als gleich hoch liegende Gebiete nördlich der Schwäbischen Alb. Legt man auf dieser Differenz als Maßstab an, kann das eine um 200m höhere Schneefallgrenze bedeuten. Anstatt Schnee und 0 Grad eben nur Schneeregen oder Regen bei 1.2 Grad. Ungeachtet dessen, dass hier im Lee das Absinken der Niederschlag regelrecht vertrocknen lässt, gerade dann wenn wenig Wind weht.
Luv und Lee, ich finds schee und ohne die beiden wäre das Alpenwetter einfach nur fad. Im Tessin heut nach der Kalfront übrigens knallblauer Himmel bei Föhnsturm und 11 Grad im Tal. Danke Lee, ganz ohne Bruce *g*
Viele Grüße,
Stefan, Ehingen/Donau, 545NN, Südrand Schwäbische Alb
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Mein größter Wetterwunsch zu Lebzeiten: Eine komplette Seegfrörne am Bodensee