Hoi zäme
wie schon Andreas (Winterthur) im Eingangspost erwähnte, finde ich die Lage auch überaus spannend. Wir befinden uns in einer Jahreszeit, in der die ITC (innertropische Konvergenzzone) etwa auf dem 23°Grad nördl. Breite angsiedelt ist - und in der "Dust Forecast"-Modellierung (Post von Gino) ist nach meiner Interpretation die Passatwirkung aus den Windprofilen gut abzulesen. In der subtropischen Region, im Scheitelbereich der Ferrel- und Hadleyzelle kommt es zu Absinkprozessen der Luftmassen aus den höher gelegenen Schichten der Troposphäre und meines Wissens zirkulieren diese normalerweise innerhalb der jeweiligen Zellen zurück.
Da nun aber der Saharastaub von der Hadley- in die Ferrelzelle, in die Westwinddrift-Zone transportiert wird und auch eine eher starke positive NAO, bzw. ein Keil des Azorenhochs dies nicht zu blockieren vermag (oder doch? siehe Ablenkung...?!), frage ich mal die Profis hier im Forum um eine Erklärung:
Frage(n):
1.) Hat die im Sommer nach Norden verschobene ITC in dieser Jahreszeit einen grösseren Einfluss auf die Bildung von Saharastaub in den oberen Schichten der Troposphäre, als im Winter?
2.) Weshalb sinken die Staubpartikel am Nordrand der Hadleyzelle nicht ab und werden über den Grenzbereich in die Ferrelzelle verfrachtet? Auf welchem Troposphärenniveau findet diese Verfrachtung statt?
3.) Hätte allenfalls eine negative Nordatlantik-Oszillation eine verstärkende Wirkung auf die Verfrachtung nach Nordosten, bzw. wirkt eine positive NAO eher hemmend, nach Osten (um)lenkend?
4.) Wäre meine Vorstellung denkbar, dass (vorausgesetzt, die Verfrachtung des Saharastaubs finde in der oberen Troposphäre statt) die Wirkung des KLT's im südlichen Mittelmeerraum stark ist, durch einen nordöstlich verlaufenden Druckgradienten zum Zentrum des Höhentiefs?
Und, um hier nochmals auf die sehr gute Frage von Alfred einzugehen.......
5.) ...bedeutet der SAL-Effekt, dass durch die enorme Menge verfrachteten Saharastaubs die Cirrenbildung gefördert wird, da die hohe Dichte von Kondensationskeimen die über dem Mittelmeer angefeuchtete Höhenkaltluft "bindet"?
6.) Kommt es durch die verstärkte Cirrenbildung zu einer Behinderung der Sonneneistrahlung und demzufolge zu einer die Konvektion hemmenden Wirkung, oder erhöhen diese Keime die Menge ausfällbaren Niederschlags, weshalb bei GFS örtlich sehr begrenzt sehr hohe Summen (konvektiv...?!) gerechnet werden?
@ Gino
Alles ok! Du hast interessante Karten gepostet - sogar mit Quellenangabe

- und niemand hat 'was gegen Dich. Alfred hat eine legitime Frage gestellt, die vielleicht sogar entscheidend sein könnte in Hinblick auf die Entwicklung in Italien....
@ Andreas (Winterthur)
Du hast recht: eigentlich müsste "man" sich chasingbereit machen......; doch wenn ich die GFS-Karten ansehe, könnte in der Adria die Hauptaction eher off-shore statfinden.... Mal sehen ob Ralph für den Van ein Aussenbordmotor hat..
Gruss Cyrill
GFS-Kärtcvhen mit abgeschlossenem Höhentief...
