Hallo Zusammen
@all, herrliche Bilder!!! Danke!
Anbei nun noch mein Bericht der Zelle von Aarau mit anschliessendem Zellsplit.
Fangen wir dort an, als ich nach dem erfolglosen Chasing der Innerschweizerzelle (sie starb kurzerhand vor meiner Kamera) bei Abtwil (LU) wieder zu Hause ankam. Es war inzwischen 23.15 Uhr und ich wollte nochmals kurz das Radar kontrollieren, bevor es dann Lichterlösch geben würde. Dabei fiel mir ein erstes Niederschlagssignal bei Olten auf. Ich wusste noch nicht ob sich daraus etwas entwickeln könnte, aber wenn man noch wach ist…ich holte also meine Ausrüstung und ging in den Dachstock. Von dort konnte ich gut Richtung Westen (Olten) blicken, doch es war Nichts zu sehen. Plötzlich erste Entladung, schon relativ nahe, aber nicht sehr stark und in den Wolken. Die Blitzfrequenz war nicht all zu hoch, 2-3 Blitze pro Minute, ich versuchte trotzdem das ganze bildlich festzuhalten. Die Zelle selber konnte ich nicht sehen, da es vorgelagert in der untersten Schicht bereits eine geschlossene Wolkendecke über mir gab. Es wollte wieder nicht klappen! Dann fing es auch noch an zu Regnen und ich musste das Dachfenster schliessen und das erfolglose fotografieren einstellen. Die Zelle war jetzt praktisch über mir und natürlich nahm jetzt die Blitzfrequenz stieg zu! Ich wechselte mein Standort auf die andere Seite wo ich nach Osten das Ganze einsehen konnte.
Der Regen nahm bereits wieder ab und so versuchte ich nun durch dieses Dachfenster mit Blick Richtung Osten wieder mein Glück. Die Zelle, immer noch praktisch über mir, wurde nun immer Blitzaktiver, ohne aber mir die Sicht darauf zu ermöglichen und Bodenblitze gab es auch keine.
Dann riss die unstete Wolkendecke auf und ich konnte die Zelle nun endlich sehen! Was für ein Teil, das oberste Stockwerk konnte ich noch nicht wegen dem Dachfester einsehen, aber die Blitzshow (alles im Wolkentrum eingeschlossen) war bereits jetzt gigantisch! Ich fing an den Auslöser zu drücken. Die Blitzferquenz war nun aber so hoch, dass ich bei meiner Standartbelichtungszeit von 30 Sekunden, bereits den Turm durch die Blitze mehrmals „belichtet“ hatte, was dann den Eindruck von Unschärfe hervorruft. Ich versuchte also verschiedene Einstellungen und es zuckte alle 5-15 Sekunden weiter. Bis ich dann alles wieder richtig eingestellt hatte, war die Zelle nun bereist wieder etwas weiter gegen Osten abgezogen und ich konnte nun den gesamten Zellkomplex einsehen.
Was nun folgte, durfte ich in meiner Zeit seit ich Gewitter versuche zu fotografieren, noch nie so deutlich beobachten. Es kam zum Zellsplit. Die Blitzaktivität verschob sich dann optisch auf die linke Turmhälfte, während die rechte Hälfte noch dunkel blieb, aber in der Ausdehnung immer grösser wurde.
Dann erstes Aufleuchten der linken Seite im obersten Bereich (nur die Kuppe), während die rechte Seite des Turms komplett durch die stetigen Blitze beleuchtet war. Langsam leuchtet nun auch die rechte Seite immer öfters auf. Die Blitze wechselten sich nun jeweils ab, einmal Links, dann Rechts, usw. Die linke Seite wurde nun ebenfalls komplett von den Blitzen im Inneren beleuchtet. Es war nun zwei eigenständige Zellen!
Die linke Zelle wurde dominanter vom optischen her gesehenen und die Blitzferquenz war ebenfalls höher als der rechte Turm. Die Rotation welche ja vorhanden sein musste, war von blossem Auge nicht erkennbar (zu Dunkel). Auf den Bildern, wenn ich sie schnell durchlaufen lasse, erkennt man sie aber.
Ich konnte beide Zellen lange beobachten und zum Schluss auch noch zusammen fotografieren.
Es war einfach gigantisch. Diese Dynamik, diese Bildfrequenz! Das sind die Momente, wo man für all die Stunden des warten und gelegentlichen Misserfolge belohnt wird!
Grüsse Crosley