Hoi Willi
Gratulation zu Deiner Funnelsichtung  

  Würdiger Abschluss eurer Reise  
 
Versuche mich auch mal an einer synoptischen Betrachtung, aus Sicht von WRF-ARW (12 km), auch wenn mir keine Analysekarten zur Verfügung stehen, basierend auf dem 00z-Lauf vom 12.08.2013.
Wie Fabienne schon antönte, befand sich nördlich von eurem Standort ein fast stationäres Höhentief, dessen 5520-er Troglinie genau in W-E-Richtung über Dänemark und Göteborg zu liegen kam (Vergleich der Termine 15z und 18z). Kerndruck des Bodentiefs über Skandinavien von 1000 hPa:
Entsprechend der geostrophische Wind entlang der Troglinien, wird Höhenkaltluft herangeführt, die durch Absinkprozesse bis in tiefere Luftschichten gelangt, was die Kaltluftzunge verdeutlicht, welche sich ostwärts über das Skagerrak - nördlich von Göteborg - ausbreitet:
Es könnte also sein, dass dieser barotrope Effekt zu einer zunehmend stabileren Schichtung, d.h. einer höheren atmosphärischen Dichte unterhalb der planetarischen Grenzschicht geführt und deshalb Temperaturadvektion verursacht haben dürfte. In den obigen Theta-E-Werten erkennt man einen Temperaturanstieg um 18z von gg. 3 Kelvin, was die Aufsteilung des nach Süden verlaufenden, vertikalen Temperaturgradienten (vor Göteborg) zur Folge hat. Diesen Effekt liesse sich allenfalls auch aus der Taupunktdifferenz, auf einer gedachten N-S-Linie, ermitteln, die (wie ich finde) mit rd. 12° Celsius (Göteborg + 4° Celsius / Skagerrak - 8° Celsius) auf eine Distanz von rd. 100 - 120 km ziemlich markant erscheint:
 
Bei Göteborg einen LCL von wenigen hundert Metern; je weiter nördlich in Richtung Skagerrak steigt er bis rd. 1'700 Metern markant an:
Irgendwie scheint sich dort wie ein niedertroposphärischer Feuchtepool eingenistet zu haben:
Da - wie Fabienne bereits erwähnte - aus den Winddaten keine bedeutsame Scherung herauszulesen ist, kann ich mir als zusätzlichen Faktor zur Bildung dieser Funnels höchstens noch lokale Leeeffekte vorstellen, die beim Umströmen der Nordspitze Dänemarks entstanden sein könnten, die im groben Gitter des Modells nicht berücksichtigt sind, doch durch die 10m-Windkarte erahnt werden können:
Oder der zwischen Dänemark und Göteborg um 15z kurzzeitig modellierte Bereich benachbarter negativer und positiver Vorticity, hätte dem Ganzen noch den dynamischen Antrieb verliehen....
Kleiner Versuch einer Reanalyse, ohne Gewähr......
Gruss Cyrill