Zum nochmals auf den Vergleich von Christian (Schlieren) zurückzukommen: Bislang sehen die Modelle eine Konstellation voraus, die tatsächlich viele Gemeinsamkeiten mit jener vom Dez 1999 (Lothar/Martin) aufweist:
- Hohe Baroklinität an der US/CA Ostküste, Kollision subtropischer mit polaren Luftmassen
- Folglich, sehr starker, linearer zonal ausgerichteter Jet, welcher sich bis aufs europäische Festland reicht
- Bildung ein Zentraltiefs mit mehreren Wirbeln (Tief "Kurt" 1999)
- Hohes Potenzial für die Bildung von Randtiefs (Schneeläufern) entlang der Jetachse (speziell im Left-Exit Bereich)
Wie die meisten noch wisssen, war Lothar von den Modellen extrem schlecht abgebildet (u. a. in der Kurzfristprognose wegen vermeintlich unglaubwürdigen Drucktendenzen in der Bretagne, welche im Daten-Assimilierungs-Prozess verworfen wurden). Generell werden Schnelläufer à la Lothar nur ungenügend abgebildet. Bemerkenswert ist heuer sicherlich die Stärke und Ausdehnung des Jetstreams, welche ich so schon länger nicht mehr gesehen habe. GFS rechnet Spitzen von rund 350 km/h über eine recht grosse Distanz. Trotz der eindrücklichen Vorhersagekarten, letztendlich sind es aber Details, welche darüber entscheiden ob und wo sich die Randtiefs entwickeln.
500 hPa Situation und Bodendruck (25.12.2013 oben, 25.12.1999 unten)

300 hPa Wind (25.12.2013 oben, 25.12.1999 unten)

