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Sturmschäden in Boudry (NE) und Cortaillod (NE) am 02.01.2007
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				Furion
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Sturmschäden in Boudry (NE) und Cortaillod (NE) am 02.01.2007
Hmm das braucht aber schon ein bisschen mehr Wind um solche Sachen zu vollbringen. Ist ein starker Downburst ausgeschlossen? Die Schäden sind ja auf engem Raum, ein Sturm verursacht doch auf grosser Fläche Schaden. Ich glaube nicht ganz das es normale Sturmschäden sind.
			
			
									
						- Marco (Hemishofen)
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Sturmschäden in Boudry (NE) und Cortaillod (NE) am 02.01.2007
@Furion: 
ein starker dry-downburst ist natürlich nicht ausgeschlossen ... aber mit den Radardaten kann man diesen
nicht diagnostizieren. Meine Analyse zielte in erster Linie auf evtl. vorhandene Rotationssignaturen ab.
Gruss Marco
			
			
									
						ein starker dry-downburst ist natürlich nicht ausgeschlossen ... aber mit den Radardaten kann man diesen
nicht diagnostizieren. Meine Analyse zielte in erster Linie auf evtl. vorhandene Rotationssignaturen ab.
Gruss Marco
Gruss Marco
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				Severestorms
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Sturmschäden in Boudry (NE) und Cortaillod (NE) am 02.01.2007
Vielen Dank Marco für deine Radar-Analyse!
@Furion: Sturmereignisse können die vielfältigsten Formen annehmen. Nicht jedes aussergewöhnliche Ereignis lässt sich klar auf einen Tornado oder Downburst zurückführen. Gerade auf unebenem Gelände wie z.B. am Jura gibt es ständig orographisch bedingte und zum Teil hochkomplexe Windmodifikationen (z.B. durch Kanalisierung oder durch Luv-/Lee-Effekte). Das Ziel einer Aufklärungsarbeit liegt nun darin, sich möglichst präzise an die tatsächlichen meteorologischen Verhältnisse und Abläufe heranzutasten, damit ein möglichst realitätsnahes Abbild des Sturmereignisses geschaffen werden kann. Dieses Abbild wiederum lässt weitere Schlüsse und Erkenntnisse im Bereich der Erforschung lokaler Sturmereignisse zu.
Leider waren zum fraglichen Zeitpunkt sehr wenige Niederschlagsechos vorhanden, was eine Analyse der mutmasslichen Windverhältnisse schwierig macht. Dennoch kann mit Marcos Analyse ein Low Level Mesovortex oder ein Spearhead Echo (typisch für einen Downburst) praktisch ausgeschlossen werden. Ich halte daher ein Downburst oder ein Tornado für sehr unwahrscheinlich, um nicht zu sagen unmöglich. Ohne eine detaillierte Schadensanalyse (z.B. in welcher Dimension die Schadensschneise ist) oder eines Augenzeugenberichts sind wohl kaum weitere Erkenntnisse möglich. Den Fall würde ich als (un)gewöhnlichen Sturmschaden vorerst ad akta tun. Das muss aber nicht heissen, dass nicht ein dry microburst oder ein Rotorwind für die Schäden verantwortlich sein könnte.
Gruss Chrigi
Übrigens: Da Sturmschäden in aller Regel schnell beseitigt werden, ist eine sofortige und umfassende Dokumentation des Schadensbildes von zentraler Bedeutung (vergleichbar mit einer Beweissicherung).
- Editiert von Christian Matthys am 13.02.2007, 01:16 -
			
			
									
						@Furion: Sturmereignisse können die vielfältigsten Formen annehmen. Nicht jedes aussergewöhnliche Ereignis lässt sich klar auf einen Tornado oder Downburst zurückführen. Gerade auf unebenem Gelände wie z.B. am Jura gibt es ständig orographisch bedingte und zum Teil hochkomplexe Windmodifikationen (z.B. durch Kanalisierung oder durch Luv-/Lee-Effekte). Das Ziel einer Aufklärungsarbeit liegt nun darin, sich möglichst präzise an die tatsächlichen meteorologischen Verhältnisse und Abläufe heranzutasten, damit ein möglichst realitätsnahes Abbild des Sturmereignisses geschaffen werden kann. Dieses Abbild wiederum lässt weitere Schlüsse und Erkenntnisse im Bereich der Erforschung lokaler Sturmereignisse zu.
Leider waren zum fraglichen Zeitpunkt sehr wenige Niederschlagsechos vorhanden, was eine Analyse der mutmasslichen Windverhältnisse schwierig macht. Dennoch kann mit Marcos Analyse ein Low Level Mesovortex oder ein Spearhead Echo (typisch für einen Downburst) praktisch ausgeschlossen werden. Ich halte daher ein Downburst oder ein Tornado für sehr unwahrscheinlich, um nicht zu sagen unmöglich. Ohne eine detaillierte Schadensanalyse (z.B. in welcher Dimension die Schadensschneise ist) oder eines Augenzeugenberichts sind wohl kaum weitere Erkenntnisse möglich. Den Fall würde ich als (un)gewöhnlichen Sturmschaden vorerst ad akta tun. Das muss aber nicht heissen, dass nicht ein dry microburst oder ein Rotorwind für die Schäden verantwortlich sein könnte.
Gruss Chrigi
Übrigens: Da Sturmschäden in aller Regel schnell beseitigt werden, ist eine sofortige und umfassende Dokumentation des Schadensbildes von zentraler Bedeutung (vergleichbar mit einer Beweissicherung).
- Editiert von Christian Matthys am 13.02.2007, 01:16 -
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Re: Sturmschäden in Boudry (NE) und Cortaillod (NE) am 02.01
Eine interessante und detaillierte Schadensanalyse des zuständigen Forstingenieurs findet sich hier, ab Seite 87:
http://www2.unine.ch/files/content/site ... 07-web.pdf
Darin werden auch Vergleiche mit zwei früheren Ereignissen im selben Gebiet gezogen (21./22. Dezember 1911 und 9./10. Februar 1946).
Gruss
Chris
			
			
													http://www2.unine.ch/files/content/site ... 07-web.pdf
Darin werden auch Vergleiche mit zwei früheren Ereignissen im selben Gebiet gezogen (21./22. Dezember 1911 und 9./10. Februar 1946).
Gruss
Chris
					Zuletzt geändert von Severestorms am Do 10. Apr 2014, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
									
			
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