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(Alp)Träume 2016

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
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Federwolke
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Re: (Alp)Träume 2016

Beitrag von Federwolke »

Das wäre mal etwas Abwechslung ;)

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Dazu kuschelige -5 Grad... (TMax wohlverstanden)

Trimbacher
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Re: (Alp)Träume 2016

Beitrag von Trimbacher »

Vorneweg: Ich mag keinen Winter. Weder der dunkle noch der kalte, rutschige Aspekt davon. Höchstens den fasnächtlichen. Und die beginnt hierzulande am Hilaritag (13 Januar) Ab dann wird es auch am Morgen wieder eher Tag. (Am Nachmittag wurde es schon ab dem 12. Dezember wieder heller) Also ist der Frühling nicht mehr weit! Da können auch ein paar Einbrüche polarer oder artkischer Luftmassen für ein, zwei Tage nichts mehr dran ändern. Denn: Gibts bis Dreikönig kein Winter, kommt auch keiner mehr dahinter. Gebe mal 7 Tage dazu. Aber da kommt nichts mehr. Schon rein von der Tageslänge her liegt ein "strenger" Winter nicht mehr drin. Dazu hätte es im Frühwinter anders vorspuren müssen. In 10 Wochen ist schon Tag und Nachtgleiche - und fast Ostern. Anscheinend ist der Winter im Tiefland der Alpennordseite als Jahreszeit Geschichte. Braucht man nur hier rauszugehen und dem Rauschen des Hochwassers vom Dorfbach zuzuhören. Der ganze Januar- Niederschlag (immerhin 39.6 mm hier) fiel grossmehrheitlich bis hinauf auf den Bölchen als Regen, das Gras steht bald höher als im August. Habe bisher nur einmal Handschuhe getragen für den Arbeitsweg mit dem Velo. Im ganzen Winter. Ich überwintere die halbe Kakteensammlung auf dem gedeckten Balkon und bin am Überlegen, ob ich den Rest der Gesellschaft ebenfalls ausräumen soll. Aber vielleicht reicht es doch noch für ein paar Winterbilder, um sie der Verwandschaft ins ferne Mexiko zu schicken. Die hatten so um die 15 cm Schnee nach Weihnachten, ein Wunder, dass das nicht als Beweis gegen den Klimawandel breitgetreten wurde.


JonasF
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Re: (Alp)Träume 2016

Beitrag von JonasF »

Hallo Trimbacher
Ich verstehe deine Einschätzungen nicht. Erstens ändert der Sonnenstand Sinus-artig. Das heisst bis 1.5 Monate nach Sonnenwende ist der Sonnenzenit "nur" 6-7° höher geworden. Zudem ändern gewisse Parameter (Meeresvereisung) mit viel Zeitverschiebung zur Sonnenwende. Deshalb kann es durchaus jetzt ab Mitte Januar noch ein strenger Winter werden. Und glaube mir, wenn der Winter jetzt für 6 Wochen kommen sollte, dann wird das einzige in den Köpfen der Leute sein, dass die Weihnachten zwar grün war, aber der Winter ein guter und kalter Winter war - auch wenn die Dezember-Mitteltemperatur die Winter-Durchschnittstemperaturen relativieren oder ins Positive ziehen.
Also ich als Weiss-Liebhaber freue mich im Moment über die von den ENS gezeigten kalten Winteroptionen!
Grüsse
Jonas
Grüsse aus dem Wasserschloss
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Lösch dich endlich!
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Re: (Alp)Träume 2016

Beitrag von Lösch dich endlich! »

Guten morgen

Hier im unterengadin nur 5 cm schnee. Auch sonst hat der atlantik bei westströmung wenig zu melden. Heute mass mein Autothermometer bei der Tarasperbrücke knappe -14 1/2 grad! Eine Messstation am inn unten wäre von der klimatologie ( vor allem Tiefsttemperaturen im Winterhalbjahr) interessant, aber leider nicht so repräsentativ für die meisten Dörfer, da sie am Hang liegen.

Winterlich kalte grüsse
Schwellbrunn (960 M.ü.M.)

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Federwolke
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Re: (Alp)Träume 2016

Beitrag von Federwolke »

Trimbacher hat geschrieben:Denn: Gibts bis Dreikönig kein Winter, kommt auch keiner mehr dahinter. Gebe mal 7 Tage dazu. Aber da kommt nichts mehr. Schon rein von der Tageslänge her liegt ein "strenger" Winter nicht mehr drin.
Nun, im Träume-Thread darf man ja durchaus auch Volksglauben vortragen, doch mit Wissenschaft hat das leider dann gar nichts mehr zu tun. Um obige Aussagen zu widerlegen, muss man gar nicht so weit suchen gehen. Die Klimastatstiken von Meteoschweiz liefern da bereits genügend Belege.

Fangen wir mal mit den Rekorden der Tagesmittelwerte an. Bei den meisten Stationen wird man herausfinden, dass die kältesten jemals gemessenen Tage fast immer im Februar liegen (Beispiel: http://www.meteoschweiz.admin.ch/produc ... 2016_G.pdf Die grauen Linien am oberen und unteren Rand der des Temperaturdiagramms stellen die Rekordwerte der einzelnen Kalendertage während der gesamten Klimamessreihe dar).

Weiter gehts mit der Monatsmitteltemperatur. Im Flachland liegt der Schnitt vom Februar meist nur wenige Zehntelgrad über jenem vom Januar. Dazu trägt in erster Linie die zweite Februarhälfte bei, die erste Februarhälfte ist im Schnitt gleich kalt wie der Januar (ebenfalls im oben verlinkten Diagramm ersichtlich). Bereits ab Mittelgebirgshöhe (z.B. Napf, Chasseral) und erst recht im Hochgebirge ist der Februar im Schnitt kälter als der Januar, also der kälteste Monat im Jahresverlauf (Beleg hier: http://www.meteoschweiz.admin.ch/produc ... 8110_d.pdf).

Das Argument mit dem höheren Sonnenstand zieht nur, wenn der Boden schneefrei ist. Bei geschlossener Schneedecke wird der grösste Energieanteil der Sonnenstrahlen gleich wieder zurück ins All reflektiert. Da sich die Luft nicht direkt durch die Sonnenstrahlen erwärmt, sondern zum grössten Teil indirekt vom Boden her, ist der Temperaturanstieg im Februar zuerst im Flachland spürbar und dies eben auch nur dann, wenn die Böden ausgeapert sind. Andernfalls wird der Luft sogar noch einiges an Energie durch den Schmelzprozess entzogen. Im Winter und im Frühling ist es die Advektion wärmerer (und feuchterer, Regen = Energieeintrag!) Luftmassen aus südlichen bis westlichen Gefilden, welche den grössten Anteil an Erwärmung und Schneeschmelze beisteuert, und nicht die lokale Sonnenausbeute.

Der Dreikönigsspruch ist ohnehin wenig aussagekräftig, müsste doch zuerst mal definiert werden, was man unter "kein Winter" oder eben "doch Winter" verstehen möchte. Wie lange müsste eine Kälteperiode vor dem Dreikönigstag anhalten, wie intensiv müsste sie sein? Definiert man "Winter" über die Schneemenge oder die Temperatur? Und für welche Höhenlage soll das gelten? Gilt ein früher Kälteeinbruch im Oktober oder November auch schon als "Winter"? Lasst also die Märchentante vom Dach im Guetnachtgschichtli ihr Verslein aufsagen und vergesst es gleich wieder. Meteorologie ist eine seriöse Wissenschaft, obwohl sie immer wieder für billigste Unterhaltung herhalten muss.

-Urbi-

Re: (Alp)Träume 2016

Beitrag von -Urbi- »

Was ist Winter?

Ich habe mich das auch gefragt und im Duden nachgeschaut:

Jahreszeit zwischen Herbst und Frühling als kälteste Zeit des Jahres, in der die Natur abgestorben ist
Beispiele

ein langer, kurzer, kalter, harter, strenger, schneereicher, nasser, trockener, milder Winter.......

mehr:
http://www.duden.de/rechtschreibung/Winter

Gruss
Urbi

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Michi, Uster, 455 m
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Re: (Alp)Träume 2016

Beitrag von Michi, Uster, 455 m »

Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Wer hätte im Winter 1955/1956 nach einem etwa 2.5 Grad zu warmem Dez/Jan. an einen 10 Grad zu kalten Februar gedacht?

Jahresverlauf Temperatur Zürich 1956:

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Zuletzt geändert von Michi, Uster, 455 m am Do 7. Jan 2016, 09:14, insgesamt 1-mal geändert.


Christian Schlieren
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Re: (Alp)Träume 2016

Beitrag von Christian Schlieren »

Hoi zäme

Ich will den Teufel nicht an die Wand malen aber vor ein bisschen mehr als 15 Jahren gab es auch mal ein Tief mit einer ähnlichen Zugbahn und Kerndruck :help: :!: Ich denke viele erinnern sich daran.

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Ist im Moment noch nur ein Modell Sturm aber man sollte die Entwicklung im Auge behalten.

Die Grosswetterlage ist aber nicht so brisant wie bei Lothar, da die Luftdruck Gegensätze deutlich geringer sind, schwächeres Zentraltief im Norden und das Azorenhoch ist praktisch nicht vorhanden.

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Ich werde leider sowieso nicht da sein (wie schon im 99gi nicht) ich habe seit Mitte Dezember Ferien und es passierte so gut wie nichts seit da, und nächste Woche bin ich in Valencia und hier wird's spannend :-?

Grüsse
Christian Schlieren bei Zürich 393 M.ü.M

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Andreas -Winterthur-
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Re: (Alp)Träume 2016

Beitrag von Andreas -Winterthur- »

Hallo Christian

Tatsächlich sehr interessante Entwicklung. EZ HiRes will jedoch gar nix wissen von einem Randtief auf Montag. Auch die Folge dann wieder sehr spekulativ. Nachdem das EZ X-Läufe auch auf das Langfrist Winterszenario gesetzt hatte, lässt der aktuellste Lauf den Atlantikblock wieder von Subtropen-Tiefs, welche gegen den Kontinet ziehen unterwandern. Das könnte dann grad für ES/P ziemlich spannend werden ;)

Gruss Andreas

Siehe auch:
Michi Grüningen hat geschrieben:Wie nahe doch NE- und SW-Dröhnung beisammen liegen. Die Arktikluft findet im neuesten EZ-Hauptlauf den Weg nach Mitteleuropa nicht mehr (im Vergleich zum Vorlauf). Im Gegenteil, nach einem kurzen Einbruch mitte nächster Woche kommt der milde Südwester zurück. Auch GFS geht in die ähnliche Richtung, wenn auch noch nicht so schnell.

EZ Donnerstag 00z-Lauf:
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EZ Mittwoch 12z-Lauf:
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Zuletzt geändert von Andreas -Winterthur- am Do 7. Jan 2016, 16:57, insgesamt 1-mal geändert.
“Some people are weather wise, but most are otherwise” Benjamin Franklin

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Federwolke
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Re: (Alp)Träume 2016

Beitrag von Federwolke »

Ich greife jetzt mal ganz tief in die Spekulatiusbüchse, aber dazu ist der Träume-Thread ja auch da. Was da modelliert wird, scheint mir gar nicht so weit hergeholt und wäre das Szenario "starke NAO behauptet sich gegen El Niño-Einfluss". Die Folgerung daraus wäre: Eine Woche Winter, und dann ab in den Frühling:

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Ab der dritten Januardekade also Rückkehr ins November/Dezember-Muster, allerdings auf etwas tieferem Niveau. Das Wasser rundherum kühlt sich in der Zwischenzeit ja auch noch etwas ab.

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