Oha! Ich habe mich jetzt ernsthaft gefragt ob ich das wirklich so geschrieben hatte und bin mal auf die Suche gegangen. Ich nehme an, du meinst diesen Abschnitt hier:
„Eine Zelle wird […] als eine Radarechokontur definiert, welche eine Reflektivität von mindestens
45 dBZ erreicht. Da wir die Zellendefinitionen mit dem SMA Radarbild durchführen, verwenden wir
die 30 mm/h Radarkontur (entspricht 47 dBZ) als Kriterium für eine Zelle. Da wir aber im NFP31 an
starken Hagelzellen interessiert sind, d.h. an solchen die zu stärkeren Hagelschäden führen, wurde
das Kriterium verschärft und die Bedingung eingeführt, dass zusätzlich während dreier
Bildsequenzen (entspricht 30 Minuten) in dieser Zelle die höchste Intensität von 100 mm/h
(entspricht 55 dBZ) erreicht werden muss. Dies ist in etwa die Intensität, bei der man Hagel am
Boden erwarten kann. Wird eine Dauer von 30 Minuten für die höchste Intensität gewählt, so können
wir damit die kurzlebigeren, meist lokalen konvektiven Zellen, die durchaus für kurze Zeit Hagel
erzeugen und auch zu leichteren Schäden führen können, eliminiert werden. Es zeigt sich, dass so
das Inventar auch nicht zu umfangreich wird und die Anzahl Zellen überblickbar bleiben.“
(WILLEMSE & SCHIESSER in: Monitoring von starken Hagelstürmen in der Schweiz 1992. GRM
Zürich, April 1993, S. 77)
Uff, ich bin fein raus, denn ich hab's nicht erfunden 
 
 
Das Kriterium von 100 mm/h während 30 Min. wurden für eine Studie festgelegt, um die klaren Fälle von starken Hagelschäden rauszufiltern. Sie sind selbstverständlich keine fixe Regel für das generelle Auftreten von Hagel, denn diese Schwelle liegt deutlich tiefer (oben ebenfalls erwähnt mit 30 mm/h) und ist von verschiedenen Faktoren abhängig (vertikale Ausdehnung der Wolke, Wolkentop-Temperatur, Windzirkulation etc.). Wenn man ganz sicher sein will, dass Hagel auftritt, ist die Faustregel mit den 30 mm/h keine schlechte. Wie dicht der Hagel fällt und mit welcher Korngrösse, also in welchem Zustand der Hagel überhaupt den Boden erreicht, darüber sagt die Radarreflektivität nichts aus. Man weiss einfach, dass die Zelle mit hoher Wahrscheinlichkeit Hagel enthält. Um das effektive Schadenspotenzial einer Gewitterzelle einzuschätzen, sind gut aufgelöste Vertikalschnitte und ein geübtes Auge sowie etliche Erfahrung erforderlich.
Nebenbei: Ob im "Nostalgieradar" wirklich die gesamte rote Signatur Intensitäten über 100 mm/h beinhaltet, bezweifle ich. Ich vermute 30mm/h. Willi kann da sicher weiterhelfen.