Der heutige Strohhalm: COSMO-1 run von heute 06 UTC montiert ein schönes kleines Gewitterchen über dem frz. Jura. Interessant und fragwürdig dabei: sieht nach "Modellsplit" aus, der nach links läuft, obwohl das Windprofil deutlich den right mover bevorzugen würde, ich vermute, weil die Fortbewegung durch die markante Südkomponente in den tiefen Luftschichten und weniger durch die nichtlineare "updraft-shear-interaction" dominiert wird, vielleicht lese ich das Modell aber einfach auch falsch oder über-interpretiere.
Insgesamt bin ich aber nach wie vor skeptisch was die Gewitterentwicklung an sich angeht: steigende TT in der oberen Troposphäre und rechte Ausgangsposition bzgl. Jetstream über Frankreich wirken stark dämpfend, die "power" aus der Grenzschicht hinaus wird's dagegen sehr schwer haben. Unsere hochauflösenden simulieren denn auch nur sehr kurzlebige updraft pulses, die lokale Schauer, bestenfalls mit einer Handvoll Blitzen produzieren - die Bauern dürfte es freuen, gestern glühten die Telefondrähte, es müssen/mussten wohl Tausende Schweizer Bauern am Gras schneiden sein
Übrigens, warum ich mich so an dieser Jurazelle ergötze. Nicht weil ich diesen Donnerstag noch um jeden Preis zum Gewittertag machen will, sondern weil wir seit ein paar Tagen endlich einen COSMO-1 0-3km SRH-plot auf unseren NinJo Workstations zur Verfügung haben. Das geniale dabei ist, dass wir die zur Berechnung notwendige Zugrichtung der Zellen variieren können (15/30° links/rechts vom 0-6km Mittelwind). Nun warte ich giggerig endlich auf einen schönen Superzellentag, an dem ich das Ding austesten kann. Ich hoffe ihr verzeiht mir deshalb den zoom und die übertriebene Euphorie
