Der mehrstündige Regen gestern Abend war nicht aussergewöhnlich. Bemerkenswert hingegen war die Anzeige im Radarbild. Gelbe Flärren deuteten auf Starkniederschlag, welcher jedoch durch die Bodenmessungen nicht bestätigt wurde. Anbei ein Radarbild von gestern Abend und die Vergleichsmessung Regenmesser-Radar in Sellenbüren.
Bis ca. 2030 Uhr waren der Radar und der Regenmesser im guten Einklang: Radar 8 mm, Regenmesser 6 mm.
Aber von 2030 -2400 Uhr war die Radaranzeige viel zu hoch: Radar 14 mm, Regenmesser 5 mm
Woher kam die plötzliche Verstärkung des Radarsignals bei gleichbleibender Niederschlagsintensität? Konvektiv lief gar nichts, hingegen war die Schmelzzone im Aufriss oben und rechts des Radarbildes gut ausgeprägt. Ich vermute mal, dass sich in der Schmelzzone grosse Schneeflocken ("Leintücher") gebildet hatten, welche das Radarsignal in die Höhe trieben. Reine Spekulation, vielleicht hat jemand eine bessere Idee.
Und die Moral von der Gschicht? Nicht jeder gelbe Flärren im Radarbild bedeutet auch wirklich Starkniederschlag.
Quelle: 3D-Radar
Quelle:
https://meteoradar.ch/de/regenmesser.php
