Die nächste Kaltfront trifft am Montag ein. Das Timing schaut gut aus für heftige Gewitter inkl. Potential für Superzellen.
Die lokal bereits kritische Hochwassersituation dürfte sich nochmals verschärfen. Hier als Beispiel Engelberg, wo Niederschläge bis Freitag berechnet werden:
Quelle: https://profiwetter.ch/
Ja, spannende Lage, die sich jetzt über Tage (Wochen) etabliert und aufgebaut hat. Allerdings tun sich die Globalmodelle doch noch recht schwer mit der Lage. Die ganz dicken Brummer-Rechnungen von letzter Woche sind zum Glück erstmal draußen. Das Problem bei solchen Abschätzungen ist halt, dass die Niederschlagsmodellrechnungen nur sehr schwer auf die fein gegliederten Einzugsgebiete abgeleitet werden können. Sind nur kleine Parameter am Ende doch anders, verlagert sich der Schwerpunkt mal eben 100 km weiter, erst recht, wenn noch Konvektion mit ins Spiel kommt. Also alles Nowcasting.
Die jüngsten Läufe versuchen die Sache ein wenig mehr nach Westen zu schieben, GFS bspw. sieht den Schwerpunkt momentan eher über den Vogesen, wenn man die Mittwoch-Schütte mit dazu nimmt. EZ tendiert mehr in Richtung Jura und sieht dafür am Donnerstag nochmal einen "Batzen". Auch der DWD ist sich der Sache noch nicht sicher, ob und wo sich ein Starkregencluster in der Nacht auf Dienstag im Dreiländereck bildet. Die Prognosen der HVZ in BaWü wackeln seit Tagen stark hin und her.
Davon abgesehen, die Gefährdungsstufen scheinen zwar ganz griffig definiert, aber ob und wo es letztlich dann wirklich "kritisch" wird, ist wohl auch da nur eine Tendenz, wobei das bei Seepegeln einfacher zu interpretieren ist als bei Flüssen. Die Kander war ja in der Nacht auf Freitag mal kurz auf Stufe 5, aber ich kenne die Situation vor Ort nicht.
Und speziell beim Zürichsee kenne ich das Reglement der Regulierung nicht. Ist wohl am ehesten eine wirtschaftliche Frage, wen man im Fall der Fälle schützt - die Seeanrainer oder die an den Unterläufen?
Insgesamt aber ein außergewöhnlicher Witterungsabschnitt.
Danach dürfte es mit Unterbrüchen immer wieder zu mehr oder wenig starkem Niederschlag kommen. GFS sieht erst gegen Donnerstag Abend eine leichte Beruhigung, wobei auch am Freitag und Samstag noch leichte Schauer gerechnet werden.
Zuletzt geändert von Vortex2 am Mo 12. Jul 2021, 07:47, insgesamt 1-mal geändert.
Die neuen Modelle zeigen morgen Dienstag viel Regen von der Nordspitze des Piemont über die Zentralalpen (Bedrettotal!) bis in den Kanton Uri. Das sieht aus wie ein klassischer Vierwaldstättersee-Füller. Wenn im Laufe der Woche dann die Höhenwinde umdrehen auf nördliche Richtungen, und damit die Voralpen womöglich konvektiv durchsetzt nass bleiben, steigt der See weiter. Dann gibt es bald Holzstege am Schwanenplatz.
Westwindwetter hat geschrieben: ↑So 11. Jul 2021, 14:33
Und speziell beim Zürichsee kenne ich das Reglement der Regulierung nicht. Ist wohl am ehesten eine wirtschaftliche Frage, wen man im Fall der Fälle schützt - die Seeanrainer oder die an den Unterläufen?
Insgesamt aber ein außergewöhnlicher Witterungsabschnitt.
Am Zürichsee wirds eigentlich erst ab Stufe 4 kritisch (für die Uferbereiche). Beim derzeitigen Wasserstand und Stufe 3 passiert wenig bis gar nix, das ist nicht einmal für die Schifffahrt sonderlich herausfordernd. Ich bin gespannt, wie die Situation dann am Dienstagabend aussehen wird.
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
Föhn-fasziniert
Ein Höhentief kam von Frankreich her Richtung Korsika und verlangsamte sich dann auf dem weiteren Weg Richtung Balkan. Auf der Nordseite wurde feuchtwarme Luft aus Nordosten angezapft und an die Alpen gepresst, schön zu erkennen an der Karte mit dem ausfällbaren Wasser:
Im aktuellen Fall wird das Tief etwas nördlicher prognostiziert, und die herumgeführte gehobene feuchtwarme Luft wird vor allem zu Beginn leicht nördlich und westlich versetzt gezeigt. Allerdings ist aktuell noch vieles offen für den weiteren Verlauf der Woche. Generell ist das Energie-Niveau mit einer Zunge von bis zu 50-Grad Theta-E 850hPa über Deutschland Richtung Alpen besorgniserregend hoch, wie diese Vorhersage zeigt: