Hoi zäme,
Auf Strassen die mit hoher Geschwindigkeit befahren werden ist Split untauglich da das Material dann herumzufliegen beginnt.
In Davos (zumindestens wars früher dort) blieb der Schnee einfach auf den Strassen liegen und darüber wurde dann Split gestreut. Hat auf jeden Fall bestens funktioniert.
Wies mit den Salzlagern bei uns aussieht weiss ich nicht, es hat auf jeden Fall gereicht die 2cm heute morgen wegzusalzen (auch im Quartier).
Gruss Dani
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Strenge Winter?
- Dani (Niederurnen)
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Strenge Winter?
Hallo
Das Salz ist auch ein Problem für die Gewässer bzw. das Grundwasser. Zur Zeit werden erhöhte Salzkonzentrationen in den Seen gemessen. Auch für Bäume etc. ist das Salz schädlich. Auswirkungen werden wohl erst im Frühling sichtbar.
Salz ist für das Auto ebenfalls schädlich (Korosion)(Auch der Split beschädigt Fahrzeuge).
Grüsse
Das Salz ist auch ein Problem für die Gewässer bzw. das Grundwasser. Zur Zeit werden erhöhte Salzkonzentrationen in den Seen gemessen. Auch für Bäume etc. ist das Salz schädlich. Auswirkungen werden wohl erst im Frühling sichtbar.
Salz ist für das Auto ebenfalls schädlich (Korosion)(Auch der Split beschädigt Fahrzeuge).
Grüsse
- Peter,Walchwil ZG
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Strenge Winter?
Hi,
die heutige Tagesschau um 19.30 Uhr brachte einen Beitrag über das Thema in diesem Thread:
http://www.sfdrs.ch/system/frames/news/ ... /index.php
Grüsse Peter
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Grüsse Peter
Grüsse Peter
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Strenge Winter?
Hallo
So zum Thema Salz und Rost. Salz fördert natürlich die Korrosion. Das ist logisch. Es gibt aber ein paar Tricks, wie man dies verringern kann.
Dem Blech oder Rahmen macht das Salz solange nix aus, wenns unter +6 Grad bleibt. Soll eigentlich heissen, wer sein Auto salzverkrustet und feucht in die (vielleicht noch geheizte) Garage stellt, fördert den Rost! Das gilt auch für Velos, Mofas und Roller! Am besten ist jetzt "Sternengarage" bei Minustemeraturen. Da kommt die Oxydation mit dem Stahl kaum voran. Soll heissen, es Rostet nicht. Erst wenns deutlich über Null ist, sollte man sein Vehikel, ob jetzt Velo oder Auto, vom Salz befreien. Eine kurze Wäsche in der Hochdruckanlage mit warmen Schaum hilft da immer. Bei den Autos ja nicht die Radkästen vergessen!
Und vergesst Waschanlagen! Die machen zwar das Blech schön sauber, gehen aber nicht mit nem giftigen Strahl in die Radkästen und anderen Ritzen (Türen, Heckklappen, Motorhaube, Zierleiste, usw...).
Den Velo - und Motorradfahrern (Mofa, Roller usw.) empfehle ich die Kette zu entfetten, danach neu schmieren, und, bei den Rollern, die Motorräume zu putzen.
Wenn Ihr das einigermassen einhaltet, wird das Salz kaum Rost verursachen.
Anders siehts aus mit dem Split. Das reisst richtige Löcher in den Lack. Bei Zwei - wie bei Vierrädern. Solltet Ihr so ein "Loch" entdecken, überstreicht es ja nicht einfach mit Farbe! Das ist der Tod! Unter der einfach übergepinselten Farbe fängts erst recht an zu Rosten!
Nehmt ein 400er Nasschleifpapier, und schleift die Stelle gleichmässig bis aufs Blech, also Stahl, ab. So, das man zwischen Lack und Grundierung unterscheiden kann. Die Grundierung hat meistens die Farbe Weiss bis Grau. Dann nehmt ihr eine Metallgrundierung (gibts in der Migros oder so), und streicht das Zeugs über das hervorscheinende Blech und die Originalgrundierung. Danach schleift Ihr nochmals mit dem 400er - Papier an und streicht dann den Original - Farblack darüber.
So könnt Ihr fast sicher sein, das an dieser Stelle nix mehr passiert, bis zum nächsten "Spliteinschalg"
.
Klaro, gibt ein bisschen zu tun, aber wenn man sein Vehikel bei Salzwetter vor dem Rost schützen will, beachte entweder die obigen Tipps, oder stellt seine "Räder" am besten im Herbst bis Frühling ein, und nimmt die ÖV's...
Nur mal so n Beitrag zum Rostschutz. Hab meine Velos und meinen alten Golf immer so durchgebracht :-O .
Bei verzinkten Autos ists natürlich was anders. Mein Corrado ist so einer. Aber denkt dran. Das Zink ist lediglich ein Überzug auf dem Stahl, und dadurch nicht unverletzlich! Zink schützt zwar Stahl vor Korrosion. Aber Zink ist weich, und leicht "abschabbar". Wenn ein Splitstein den Lack durchschlägt, ist das Zink auf dem Blech meistens hin. Und dann fängts trotz Superrostschutz durch Zink an zu rosten!
Salz, und bei Splitschlag im Lack bei den Alurähmen von Velos (wie meins eins ist), und Alukarossen wie der Audi A(x), macht das Salz hingegen wenig aus. Die Korrosion, die auf dem Aluminium entsteht, wirkt sich fast wie ein Schutzschild gegen "Weiterfrass" aus!
OK, hab genug gestusst. Wenn Ihr noch Fragen habt, einfach ne PM an mich
.
Greez Tron
- Editiert von Tron am 22.02.2005, 23:35 -
So zum Thema Salz und Rost. Salz fördert natürlich die Korrosion. Das ist logisch. Es gibt aber ein paar Tricks, wie man dies verringern kann.
Dem Blech oder Rahmen macht das Salz solange nix aus, wenns unter +6 Grad bleibt. Soll eigentlich heissen, wer sein Auto salzverkrustet und feucht in die (vielleicht noch geheizte) Garage stellt, fördert den Rost! Das gilt auch für Velos, Mofas und Roller! Am besten ist jetzt "Sternengarage" bei Minustemeraturen. Da kommt die Oxydation mit dem Stahl kaum voran. Soll heissen, es Rostet nicht. Erst wenns deutlich über Null ist, sollte man sein Vehikel, ob jetzt Velo oder Auto, vom Salz befreien. Eine kurze Wäsche in der Hochdruckanlage mit warmen Schaum hilft da immer. Bei den Autos ja nicht die Radkästen vergessen!
Und vergesst Waschanlagen! Die machen zwar das Blech schön sauber, gehen aber nicht mit nem giftigen Strahl in die Radkästen und anderen Ritzen (Türen, Heckklappen, Motorhaube, Zierleiste, usw...).
Den Velo - und Motorradfahrern (Mofa, Roller usw.) empfehle ich die Kette zu entfetten, danach neu schmieren, und, bei den Rollern, die Motorräume zu putzen.
Wenn Ihr das einigermassen einhaltet, wird das Salz kaum Rost verursachen.
Anders siehts aus mit dem Split. Das reisst richtige Löcher in den Lack. Bei Zwei - wie bei Vierrädern. Solltet Ihr so ein "Loch" entdecken, überstreicht es ja nicht einfach mit Farbe! Das ist der Tod! Unter der einfach übergepinselten Farbe fängts erst recht an zu Rosten!
Nehmt ein 400er Nasschleifpapier, und schleift die Stelle gleichmässig bis aufs Blech, also Stahl, ab. So, das man zwischen Lack und Grundierung unterscheiden kann. Die Grundierung hat meistens die Farbe Weiss bis Grau. Dann nehmt ihr eine Metallgrundierung (gibts in der Migros oder so), und streicht das Zeugs über das hervorscheinende Blech und die Originalgrundierung. Danach schleift Ihr nochmals mit dem 400er - Papier an und streicht dann den Original - Farblack darüber.
So könnt Ihr fast sicher sein, das an dieser Stelle nix mehr passiert, bis zum nächsten "Spliteinschalg"

Klaro, gibt ein bisschen zu tun, aber wenn man sein Vehikel bei Salzwetter vor dem Rost schützen will, beachte entweder die obigen Tipps, oder stellt seine "Räder" am besten im Herbst bis Frühling ein, und nimmt die ÖV's...
Nur mal so n Beitrag zum Rostschutz. Hab meine Velos und meinen alten Golf immer so durchgebracht :-O .
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Greez Tron
- Editiert von Tron am 22.02.2005, 23:35 -
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Wetterstation Camping VD8, Yvonand VD, südlicher Neuenburgersee: http://www.grenouille.ch/Weather
Einmal Gewitter mit viiiel Blitz und Donner bitte

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- Federwolke
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Strenge Winter?
Hallo
Hier noch was zum Thema Salz oder Splitt, gelesen heute im "Bund":
Vom «weissen Gold» zum Schadstoff
Früher wurde Salz beinahe mit Gold aufgewogen, heute wirft man es als Streusalz auf die Strassen – zurzeit mehrere Tonnen pro Tag
Streusalz sickert ins Grundwasser und schadet den Bäumen entlang den Strassen. Split ist jedoch keine gute Alternative – und bis zu sechs Mal teurer. Da bleibt nur zu hoffen, dass der Winter bald vorüber ist.
Peter Friedrich / Franziska Scheidegger
Bis vor etwa 300 Jahren war Salz sehr kostspielig: «Weisses Gold» wurde es genannt. Um Natriumchlorid – so nennen es die Fachleute heute – wurden sogar Kriege geführt: «Territorien mit Salinen waren begehrt», sagt Klaus Oschema, Mittelalterhistoriker an der Uni Bern, «und die Salzsteuer war eine der wirksamsten, weil sie alle traf.» Salz wurde als wichtigstes Gewürz und als Konservierungsstoff gebraucht. Als der Herzog von Burgund im flandrischen Gent eine Salzsteuer einführen wollte, kam es zu einem dreijährigen Krieg. Und in der Stadt Bern wurde das Recht, mit Salz zu handeln, die so genannten Salzprivilegien, von den Franzosen eingesetzt, um Ratsherren zu bestechen.
Diese Zeiten sind vorbei. Salz wird heute zwar nicht sprichwörtlich vor die Säue, aber vor die Autos geworfen. Alleine in der Stadt Bern werden an einem Schneetag etwa 20 Tonnen Salz verbraucht. Auf den Kantons- und Nationalstrassen des Kantons Bern macht das pro Jahr zwischen 5000 und 18 000 Tonnen. Wie wirkt sich das aus?
Bäume tragen die Schäden
«Für Bäume und Sträucher am Strassenrand ist das Salzen sehr schädlich», sagt Thomas Meier, Baumexperte der Berner Stadtgärtnerei. Einerseits werde die Bodenstruktur verändert, was dazu führe, dass die Wurzeln weniger gut wüchsen und die Nährstoffe anders gebunden würden. Anderseits nähmen die Bäume das Salz mit dem Wasser direkt auf. «Im Sommer kann man dann sehen, wie die Bäume vom Blattrand her braun werden», sagt Meier, «das ist das Salz.» Vor allem um die Tram- und Bushaltestellen, wo intensiv gesalzen werde, sei dies sichtbar. «Das kann so weit führen, dass wir die Pflanzen ersetzen müssen.»
Heute wird genau dosiert
Negative Auswirkungen hat das Salz wegen der Korrosionswirkung auch auf Velos, Autos und Brücken. Und schliesslich gelangt es ins Grundwasser. «Das ist zwar nicht direkt schädlich, aber wenns mal drin ist, bringt mans nicht mehr raus», sagt Ulrich Bringold, der vor 14 Jahren wegen der Salzproblematik beim bernischen Tiefbauamt angestellt wurde. Mit einer neuen Stoffverordnung wurden die Gemeinden verpflichtet, nur noch moderne Streumaschinen einzusetzen, mit denen das Salz genau dosiert werden kann. In der Stadt Bern etwa sank damit der Verbrauch pro Quadratmeter Strassenfläche von 25 auf 10 bis 12 Gramm um mehr als die Hälfte. Zudem beschloss man, auf den Gemeinde- und Quartierstrassen nur noch sehr zurückhaltend zu salzen. Für jede Gemeinde liegt heute ein Routenverzeichnis vor, wo schwarz geräumt, wo nur gepfadet und wo Split eingesetzt wird. Auch die Technik des Schneeräumens ist perfektioniert worden: Heute wird die Strasse vor dem Salzen immer erst gepfadet. Das neu eingesetzte so genannte Feuchtsalz haftet besser auf dem Schnee.
Split teurer und auch schädlich
Lange galt Split als Ausweg aus der Salzmisere. Doch Ende der Neunzigerjahre zeigten mehrere Studien, dass Split in der Ökobilanz oft sogar schlechter abschneidet als Salz. Die spitzen Steinchen verstopfen nicht nur die Kanalisation und kratzen am Lack der Autos. Voller Abgas und Feinstaubpartikel muss der Split nach dem Winter entweder in eine Deponie gebracht oder aufwändig gereinigt werden. Salz führt zu schnellem und starkem Rückgang des Unfallrisikos. Die Wirkung von Split dagegen geht rasch verloren. Splitstreuen kommt insgesamt sechsmal so teuer wie Salzen. Seit sich diese Erkenntnisse durchgesetzt haben, wird wieder häufiger gesalzen.
Ernteverluste in Holland
Doch wie wirkt das Salz überhaupt, wenn es auf den Schnee oder auf eine Eisschicht gelangt? Christoph Streun, Chemiker und Betriebsleiter der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Worblental, versucht den Vorgang wie folgt zu erklären: «Die kristalline Substanz, die Gitterstruktur aus Natrium und Chlor, fällt auseinander, sobald sie mit Feuchtigkeit in Verbindung kommt.» Das dabei entstehende Salzwasser habe einen tieferen Gefrierpunkt als normales Wasser und könne so Schnee und Eis zum Schmelzen bringen.
Das Salzwasser gelangt dann in die Kanalisation und weiter in die Kläranlagen. Ein Problem? Salz habe keinen Einfluss auf die Reinigungsleistung der ARA und stelle deshalb kein Problem dar, sagt Streun. «Das fliesst einfach durch.» Gemäss Thomas Vuille vom Fischereiinspektorat stellt der erhöhte Salzgehalt auch für die Fische «kein gravierendes Problem» dar. Erst in den Niederlanden wirkt sich der erhöhte Salzgehalt des Rheins wieder negativ aus: Die mit Rheinwasser bewässerten Gemüsekulturen in den Gewächshäusern müssen merkbare Ernteverluste tragen. Die hohe Versalzung des Rheins ist jedoch nur bedingt auf den Winterdienst zurückzuführen. Etwa die Hälfte des Salzes stammt aus dem Kalibergbau im Elsass.
Ohne Salz: Verkehrskollaps
Was würde passieren, wenn man aus Umweltschutzgründen ganz aufs Salzen verzichten würde? «Auf Quartier- und Gemeindestrassen ist das kein Problem», sagt Bringold vom Tiefbauamt, «aber auf den Autobahnen käme es zum Verkehrskollaps.» Für den Kanton gelte zudem eine Werkeigentümerhaftung, das heisst: «Wenn wir den Schnee auf der Autobahn unverhältnismässig lange nicht räumen, werden wir bei einem Unfall schadenersatzpflichtig.» Es komme immer wieder mal zu solchen Klagen. «Wir bleiben auf das Salz angewiesen.»
EXTRA
Teures Schweizer Salz
In der Schweiz zahlen Gemeinden für das Salz zur Schneeräumung 30 bis 50 Prozent mehr als im nahen Ausland. Der Grund: Das verwendete Salz aus den Rheinsalinen bei Basel ist hochwertig – es wird auch als Speisesalz verkauft. Im Ausland wird Salz mit kostengünstigeren Methoden gefördert, ist aber weniger rein. Doch die Gemeinden können nicht einfach günstigeres Salz importieren, weil das Salzmonopol, das so genannte Salzregal, historisch bedingt bei den Kantonen liegt. Wer Salz importiert, muss Gebühren zahlen, die an die Kantone fliessen.
Dies sei «nicht mehr zeitgemäss», sagte Kurt Stalder, Finanzdirektor des Kantons Luzern und Sekretär der Schweizerischen Finanzdirektorenkonferenz, in der gestrigen Ausgabe der «Berner Zeitung». Doch das Monopol sei in der Verfassung festgeschrieben. Nur eine Volksinitiative oder eine weitere Annäherung an die EU könne das Monopol zum Stürzen bringen. (cvb)
Hier noch was zum Thema Salz oder Splitt, gelesen heute im "Bund":
Vom «weissen Gold» zum Schadstoff
Früher wurde Salz beinahe mit Gold aufgewogen, heute wirft man es als Streusalz auf die Strassen – zurzeit mehrere Tonnen pro Tag
Streusalz sickert ins Grundwasser und schadet den Bäumen entlang den Strassen. Split ist jedoch keine gute Alternative – und bis zu sechs Mal teurer. Da bleibt nur zu hoffen, dass der Winter bald vorüber ist.
Peter Friedrich / Franziska Scheidegger
Bis vor etwa 300 Jahren war Salz sehr kostspielig: «Weisses Gold» wurde es genannt. Um Natriumchlorid – so nennen es die Fachleute heute – wurden sogar Kriege geführt: «Territorien mit Salinen waren begehrt», sagt Klaus Oschema, Mittelalterhistoriker an der Uni Bern, «und die Salzsteuer war eine der wirksamsten, weil sie alle traf.» Salz wurde als wichtigstes Gewürz und als Konservierungsstoff gebraucht. Als der Herzog von Burgund im flandrischen Gent eine Salzsteuer einführen wollte, kam es zu einem dreijährigen Krieg. Und in der Stadt Bern wurde das Recht, mit Salz zu handeln, die so genannten Salzprivilegien, von den Franzosen eingesetzt, um Ratsherren zu bestechen.
Diese Zeiten sind vorbei. Salz wird heute zwar nicht sprichwörtlich vor die Säue, aber vor die Autos geworfen. Alleine in der Stadt Bern werden an einem Schneetag etwa 20 Tonnen Salz verbraucht. Auf den Kantons- und Nationalstrassen des Kantons Bern macht das pro Jahr zwischen 5000 und 18 000 Tonnen. Wie wirkt sich das aus?
Bäume tragen die Schäden
«Für Bäume und Sträucher am Strassenrand ist das Salzen sehr schädlich», sagt Thomas Meier, Baumexperte der Berner Stadtgärtnerei. Einerseits werde die Bodenstruktur verändert, was dazu führe, dass die Wurzeln weniger gut wüchsen und die Nährstoffe anders gebunden würden. Anderseits nähmen die Bäume das Salz mit dem Wasser direkt auf. «Im Sommer kann man dann sehen, wie die Bäume vom Blattrand her braun werden», sagt Meier, «das ist das Salz.» Vor allem um die Tram- und Bushaltestellen, wo intensiv gesalzen werde, sei dies sichtbar. «Das kann so weit führen, dass wir die Pflanzen ersetzen müssen.»
Heute wird genau dosiert
Negative Auswirkungen hat das Salz wegen der Korrosionswirkung auch auf Velos, Autos und Brücken. Und schliesslich gelangt es ins Grundwasser. «Das ist zwar nicht direkt schädlich, aber wenns mal drin ist, bringt mans nicht mehr raus», sagt Ulrich Bringold, der vor 14 Jahren wegen der Salzproblematik beim bernischen Tiefbauamt angestellt wurde. Mit einer neuen Stoffverordnung wurden die Gemeinden verpflichtet, nur noch moderne Streumaschinen einzusetzen, mit denen das Salz genau dosiert werden kann. In der Stadt Bern etwa sank damit der Verbrauch pro Quadratmeter Strassenfläche von 25 auf 10 bis 12 Gramm um mehr als die Hälfte. Zudem beschloss man, auf den Gemeinde- und Quartierstrassen nur noch sehr zurückhaltend zu salzen. Für jede Gemeinde liegt heute ein Routenverzeichnis vor, wo schwarz geräumt, wo nur gepfadet und wo Split eingesetzt wird. Auch die Technik des Schneeräumens ist perfektioniert worden: Heute wird die Strasse vor dem Salzen immer erst gepfadet. Das neu eingesetzte so genannte Feuchtsalz haftet besser auf dem Schnee.
Split teurer und auch schädlich
Lange galt Split als Ausweg aus der Salzmisere. Doch Ende der Neunzigerjahre zeigten mehrere Studien, dass Split in der Ökobilanz oft sogar schlechter abschneidet als Salz. Die spitzen Steinchen verstopfen nicht nur die Kanalisation und kratzen am Lack der Autos. Voller Abgas und Feinstaubpartikel muss der Split nach dem Winter entweder in eine Deponie gebracht oder aufwändig gereinigt werden. Salz führt zu schnellem und starkem Rückgang des Unfallrisikos. Die Wirkung von Split dagegen geht rasch verloren. Splitstreuen kommt insgesamt sechsmal so teuer wie Salzen. Seit sich diese Erkenntnisse durchgesetzt haben, wird wieder häufiger gesalzen.
Ernteverluste in Holland
Doch wie wirkt das Salz überhaupt, wenn es auf den Schnee oder auf eine Eisschicht gelangt? Christoph Streun, Chemiker und Betriebsleiter der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Worblental, versucht den Vorgang wie folgt zu erklären: «Die kristalline Substanz, die Gitterstruktur aus Natrium und Chlor, fällt auseinander, sobald sie mit Feuchtigkeit in Verbindung kommt.» Das dabei entstehende Salzwasser habe einen tieferen Gefrierpunkt als normales Wasser und könne so Schnee und Eis zum Schmelzen bringen.
Das Salzwasser gelangt dann in die Kanalisation und weiter in die Kläranlagen. Ein Problem? Salz habe keinen Einfluss auf die Reinigungsleistung der ARA und stelle deshalb kein Problem dar, sagt Streun. «Das fliesst einfach durch.» Gemäss Thomas Vuille vom Fischereiinspektorat stellt der erhöhte Salzgehalt auch für die Fische «kein gravierendes Problem» dar. Erst in den Niederlanden wirkt sich der erhöhte Salzgehalt des Rheins wieder negativ aus: Die mit Rheinwasser bewässerten Gemüsekulturen in den Gewächshäusern müssen merkbare Ernteverluste tragen. Die hohe Versalzung des Rheins ist jedoch nur bedingt auf den Winterdienst zurückzuführen. Etwa die Hälfte des Salzes stammt aus dem Kalibergbau im Elsass.
Ohne Salz: Verkehrskollaps
Was würde passieren, wenn man aus Umweltschutzgründen ganz aufs Salzen verzichten würde? «Auf Quartier- und Gemeindestrassen ist das kein Problem», sagt Bringold vom Tiefbauamt, «aber auf den Autobahnen käme es zum Verkehrskollaps.» Für den Kanton gelte zudem eine Werkeigentümerhaftung, das heisst: «Wenn wir den Schnee auf der Autobahn unverhältnismässig lange nicht räumen, werden wir bei einem Unfall schadenersatzpflichtig.» Es komme immer wieder mal zu solchen Klagen. «Wir bleiben auf das Salz angewiesen.»
EXTRA
Teures Schweizer Salz
In der Schweiz zahlen Gemeinden für das Salz zur Schneeräumung 30 bis 50 Prozent mehr als im nahen Ausland. Der Grund: Das verwendete Salz aus den Rheinsalinen bei Basel ist hochwertig – es wird auch als Speisesalz verkauft. Im Ausland wird Salz mit kostengünstigeren Methoden gefördert, ist aber weniger rein. Doch die Gemeinden können nicht einfach günstigeres Salz importieren, weil das Salzmonopol, das so genannte Salzregal, historisch bedingt bei den Kantonen liegt. Wer Salz importiert, muss Gebühren zahlen, die an die Kantone fliessen.
Dies sei «nicht mehr zeitgemäss», sagte Kurt Stalder, Finanzdirektor des Kantons Luzern und Sekretär der Schweizerischen Finanzdirektorenkonferenz, in der gestrigen Ausgabe der «Berner Zeitung». Doch das Monopol sei in der Verfassung festgeschrieben. Nur eine Volksinitiative oder eine weitere Annäherung an die EU könne das Monopol zum Stürzen bringen. (cvb)
Grüsslis
Fabienne (Muri bei Bern, 560 m)
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