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Stürme, Taifune, spielt das Wetter verrückt?!?

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
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Mike (Thun)
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Stürme, Taifune, spielt das Wetter verrückt?!?

Beitrag von Mike (Thun) »

@ Manu: Ja stimmt, die weltweite Vernetzung und der rasche Zugang zu Unwetterereignissen hat in den letzten Jahren zugenommen. Statistiken sind immer gefährlich, da man damit fast alles beweisen kann. In den von mir geposteten Statistiken (IPCC) ist dieser Faktor jedoch berücksichtigt.

@ Norman: Nichts gegen deine Grossmutter, aber du weisst, dass die menschliche Erinnerung an Unwetter nicht weit zurückreicht? Seit Menschengedenken entspricht nur 12 Jahren :-) Dein Grosi als Statistik-Referenz zu nehmen ist, sorry, unwissenschaftlich.

Gruss

Mike

Stauffi
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Beitrag von Stauffi »

Zitat: Churchill

Glaube nur an eine Statistik, die du selbst gefäscht hast..

Ich, Werner, sage da nur eines: Ein Wahres Wort!
Werner


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Federwolke
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Beitrag von Federwolke »

Hoi Mike

Im Grunde genommen stimme ich dir ja zu, aber:

"Menschengedenken" auf 12 Jahre festzusetzen, ist ebenfalls unwissenschaftlich. Ich mag mich zum Beispiel noch sehr gut an die Unwetter von 1987 erinnern ;-)

Grüessli

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Mike (Thun)
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Beitrag von Mike (Thun) »

Ja, ja Fabienne aber auch nur da du dich dauernd mit solchen Ereignissen beschäftigst ;-)
Die 12 Jahre stammen übrigens nicht von mir sondern von Rolf Weingartner. Den kennst du 100% :-D
Die Zahl ist natürlich nicht "gesetzt" sondern das durchschnittliche zeitliche Erinnerungsvermögen des Homo sapiens an Extremereignisse.

Test: fragt einmal einen Nicht-Forumianer nach dem Wetter vom letzten Freitag...die Antwort wird euch verblüffen...

Gruss Mike

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Federwolke
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Beitrag von Federwolke »

Hoi Mike

Ist mir schon klar - ich wollte nur darauf hinweisen, dass das Erinnerungsvermögen individuell ist - und auch von der Intensität des Erlebnisses abhängt (wer vor zwei Wochen sein Haus in einer Schlammlawine untergehen sah, vergisst das bestimmt sein Leben lang nicht). Weingartner sagt 12 Jahre, andere sagten in den zahlreichen Diskussionen kürzlich 7 Jahre (ich glaube das war u.a. auch Pfister) - worauf stützt man sich? Daher mein Wunsch, mit dem Begriff "Menschengedenken" etwas kritischer umzugehen.

Und so halte ich es auch mit Aussagen älterer Zeitzeugen: Wenn mir ein Senior sagt, er habe noch nie den Bach durch die Häuser fliessen sehen, dann glaube ich ihm das. Bei einer gleichen Aussage nach ein paar umgestürzten Bäumen oder einem verhagelten Garten setze ich da schon grössere Fragezeichen.

Grüessli

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mosl ausm Allgäu
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Beitrag von mosl ausm Allgäu »

Tja, stimmt schon, man sollte mit machen Begriffen schon ein bisserl vorsichtig umgehen. Keine Ahnung ob die Wettergeschehnisse wirklich extremer weden oder nur deren Auswirkungen.
Rein subjektiv stimme ich aber der These zu, dass zumindest Lokalereignisse in den letzten 15 Jahren deutlich an Heftigkeit zugenommen haben.
Und bevor Ihr fragt...nein, das kann ich nicht beweisen und mir Sicherheit gäbe es genug Statistiken die meine Aussagen widerlegen würden.
Zum Thema Statistik und Wetter noch was Kleines:
Wenn ich den Kopf in's heisse Backrohr stecke und mit den nackten Füssen gleichzeitig im Eiswasser stehe müsste ich doch eigentlich statistisch gesehn einen normaltemperierten Arsch haben, oder?
Komischwerweise würde ich mich dann trotzdem nicht wohlfühlen....got me? ;-)
weilswurschtiswasfürwetteris

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c2j2
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Beitrag von c2j2 »

@mosl: Keine angst, Du wirst auch einen "normaltemperierten Arsch" haben, zumindest eine gewisse Weile lang. Danach dann kommst Du aber nicht mehr dazu, eine Statistik anzufertigen. ;-)

Deiner Aussage müßte, wenn die Häufigkeit extremer Wetterlagen steigt (Kopf im Ofen), auch die Häufigkeit oder Dauer "langweiliger" Wetterlagen steigen muß, oder? ;-)

Falsch, denn Du willst ja wissen, ob die Häufigkeit der Extremereignisse sich verändert, d.h. Du fragst nur nach dem Kopf, nicht nach dem Arsch oder dem Hintern!

Also nimmt man für das, was man wissen will, auch die dazugehörigen Daten: Zahl der heftigen/normalen Stürme im Jahr, oder eben des Dich interessierenden Ereignisses. Diese scheint sich nicht signifikant zu ändern.

Wenn Du meinst, daß der Mittelwert die Zahl der Extremereignisse ist, was sind denn dann Kopf und Füße, die variieren? Ist das überhaupt relevant?

Ch.
Wieso Hagelraketen und andere Unwetter-Schadensverminderer... man kann auch mich buchen. Wo ich bin, sind keine Unwetter :roll:


Daniela
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Stürme, Taifune, spielt das Wetter verrückt?!?

Beitrag von Daniela »

@Christian

Ich glaube eher, dass mosl auf die Grenzen der Statistik angespielt hat.

Bsp: Hat man im Jahr 2000 1 Extremereignis, im 2001 20, im 2002 0, dann gibt das ein Mittelwert von 7 Extremereignissen pro Jahr. Allerdings war man eigentlich nur im Jahr 2001 wirklich von Extremereignissen betroffen.
(Zahlen frei erfunden.)

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Alfred
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Stürme, Taifune, spielt das Wetter verrückt?!?

Beitrag von Alfred »

Dann kommt die Frage, was ist ein Extremereigniss.
Ein Fischsturm kann auch sehr extrem sein, wobei er
womöglich kaum beachtet wird, bzw. in der Statistik
einer Rückversicherung nicht zu Buche schlägt.
Mir geht es sowieso etwas gegen den Strich, wenn man
die Hurrikanliste nach den materiellen Schäden erstellt.

Viele Grüsse, Alfred
[hr]

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Mäsi (Bern/Ebikon)
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Beitrag von Mäsi (Bern/Ebikon) »

Hallo allerseits

Unter http://www.realclimate.org/index.php?p=181#more-181 findet ihr einen sehr interessenten Artikel über das Thema Global Warming und Zunahme der Hurricane Intensität. Dabei wird u.a. auf ein Paper von Kerry Emanuel Bezug genommen welches vor kurzem im Nature erschienen ist. Emmanuel fand eine beeindruckende Korrelation zwischen den tropischen SSTs (Sea Surface Temperatures) und der Hurricane Intesität. D.h. die Zunahme der Hurricane Intensität (nicht zu verwechseln mit der Frequenz)passt sehr gut überein mit der Zunahme der SSTs.
Ferner zeigen verschiedene Modellrechnungen dass eine Erhöhung der SST durch den verstärkten Treibhauseffekt zu einer erhöhten Intensität von Wirbelstürmen führt. Siehe u.a.

http://www.sciencemag.org/cgi/content/a ... RSTINDEX=0

Die Indizien dass der menschliche Einfluss wirklich langsam aber sicher messbar wird steigt von Tag zu Tag. Natürlich darf man aus Singularitäten nicht auf das Klima schliessen, aber die extreme Häufung von Extremereignissen weltweit ist doch enorm. Es stellt sich also die Frage ob man präventiv vorgehen oder weiterhin den Kopf in den Sand stecken will.....

Gruss

Mäsi

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