Nach über einem Monat Camping in Nord- und Osteuropa, waren wir nicht unglücklich, schadlos zurückgekehrt zu sein.
Bilder gibts nicht allzu viele, da in Helsinki jemand Gefallen an unserem Camper fand und kurzerhand Geld, Pässe, Kameras etc entwendete.
Los gings quer durch Deutschland, via Bremen nach Travemünde. Dort auf die Fähre der TT-Line, nach Trelleborg...die TT-Line hat zwar anständige Schiffe, allerdings fanden wir den Preis doch zimlich gesalzen, und wir mussten unsere Kabine dennoch mit anderen Leuten teilen...wenn man allerdings noch bis spät in die Nacht die Fähre unsicher macht, ist das halb so schlimm.
In Schweden angekommen, freuten wir uns über das schöne Wetter und die, zumindest tagsüber, noch angenehmen Temperaturen.
Wir entschieden uns als erstes Ziel für Öland, eine Insel im Südosten Schwedens, auf welcher z.B. die Eishockeystadt Färjestads liegt. Eine ruhige und schöne Insel mit sehr guten Campingplätzen.
Und der Sonnenuntergang war auch nicht übel, CB Schirme îm Sonnenuntergang.
Danach gings weiter Richtung Stockholm, und zwar liessen wir uns irgendwo an einem See, zwischen Öland und Stockholm nieder. Keine Menschenseele, nur wir, unser alter Camper, die Fische und sonstige Tiere. Als ich es in der Nacht regnen hörte ahnte ich noch nichts, was uns am nächsten Tag erwartete.
Natürlich war unser Camper in der Nacht eingesunken...und los gings...Äste suchen, Wagen anheben, Äste und Steine drunter, es nützte alles nichts.
Der eingesunkene Camper
Wer sich jetzt das Bild anschaut und sagt, es sei ja kein Wunder wenn man auf dieser Wiese mit einem tonnenschweren Camper steckenbleibt und dann noch meint, wir seien dumm, blöd und dämlich....de muss ich absolut recht geben! :=(
Was solls, nach geschlagenen 8 Stunden ausbuddeln und immer kleiner werdender Hoffnung schafften wir es endlich da rauszukommen, auch dank den guten alten Schneeketten.
Weiter gings nach Stockholm, dann mit der Viking Line nach Turku. Die Viking Line ist sehr empfehlenswert, sehr gute Schiffe und billige Preise! Um den Bericht nicht ins unendlich Lange zu steigern, fasse ich es kurz zusammen.
Wir unternahmen eine kleine Finnlandrundreise:
Turku-Lahti-Lappenranta-Mikkeli-Savonlinna-Kuopio-Jyväskylä-Tampere-Nokia-Helsinki. Dazwischen weilten wir immer wieder in der Natur...ich glaube ich muss nicht gross erwähnen, dass die Landschaft einfach traumhaft ist.
Trotzdem noch ein Bildchen (mehr hab ich leider nicht), der hochpoetische Titel lautet...Am Busen der Natur: :=(
In Nokia besuchte uns noch ein kleiner gefiederter Freund, der hoffentlich noch nicht der Vogelgrippe zum Opfer gefallen ist:
Wie gesagt standen wir dann in Helsinki relativ identitätslos da, was gleich bedeutend ist mit einer netten Unterhaltung mit der finnischen Polizei sowie ein intensiver Besuch der schweizer Botschaft in Helsinki.
Nachdem alles geregelt war, und wir schon 5 Tage in Helsinki festsassen...kam ein Tiefdruckgebiet und liess es winden was das Zeugs hielt. Das hiess: keine Fährverbindungen nach Tallinn und ein weiterer Tag in Helsinki.
Schlussendlich erreichten wir mit der SuperSeaCat der Silja Line Estland...eine Fahrt mit dieser Hochgeschwindigkeitsfähre ist ein Wahnsinnserlebnis, v.a. wenn sich die See noch nicht wirklich vom schweren Sturm beruhigt hat. Das Feeling kann man beschreiben als Mischung zwischen auf einem Schiff sein bei starkem Wellengang und in einem Flugzeug sein bei schweren Turbulenzen! Sprich: Ein Kampf zwischen Magen und Mensch. Auch das Einkaufen im Dutyfree Shop war eine Aufgabe, die mir alles abverlangte.
Estland, Lettland und Litauen sind landschaftlich sehr schöne Staaten, am wenigsten Estland. Der westliche Einfluss nimmt je weiter südlich immer mehr ab...und der Besuch der Sovjetunion ist noch deutlich zu spüren, in Form von Ruinen, Mahnmäler, usw.
Was mich noch verwunderte, waren die schönen Strände in Lettland, als wir diese sahen, hielten wir an, schmeissten uns in die Badehosen und stürmten ins Meer...in Gedanken. Denn so sah es aus:
Noch etwas zu Lettland: Riga ist wohl eine der schönsten Städte Europas!! Allerdings: es wird an dieser Stelle nicht empfohlen, mit dem Camper in die Stadt zu fahren und womöglich ein Campingplatz zu suchen, denn, die kennen keine Strassenschilder. Nichts, rien, nada. Die Sovjetunion lässt grüssen!
In Litauen wurden wir durch einen sehr schönen und sauberen Campingplatz überrascht...landschaftlich wie gesagt ein sehr schönes Land.
Strand in Litauen...
Sonnenuntergang...
Weiter gings nach Polen, auch dort hat uns die schöne Hauptstadt Warschau positiv überrascht. Zu Polen kann noch gesagt werden: Ich behaupte es gibt nirgends schlimmer Autofahrer. Die Polen müssen an einer "Wenn ich ein Auto vor mir habe muss ich überholen, egal ob ein Auto/LKW entgegenkommt, egal ob ich ein Mini/LKW fahre" Krankheit leiden. Es ist echt der Wahnsinn! Kein Wunder sieht man an den Strassenrändern hunderte von Kreuzen.
Zum Schluss führte uns der Roadtrip nach Tschechien, v.a. nach Prag. Prag ist neben Riga mein Favorit für die schönste Stadt Europas! Bilder gibts wie gesagt keine mehr, die Kamera liegt jetzt irgendwo in Helsinki auf dem Schwarzmarkt.
Gruss Markus
