Hi Markus
Die aktuelle Föhnlage ist in der Tat nicht typisch, aber Föhn muss nicht unbedingt mit Regen oder tiefen Wolken im Süden zusammenhängen. Das "klassische Föhnmodell", das noch bis vor kurzem in den Lehrbüchern stand, musste aufgrund der neuesten Forschungsergebnisse ganz schön revidiert werden.
1. These: Ich hab zwar die genauen Messwerte von heute Nachmittag nicht im Kopf, aber meiner Schätzung nach war es auf der Alpensüdseite nicht viel kühler als in den "Föhntälern". Somit wäre das ein normaler Transport von wärmerer Luft aus dem Süden auf die Alpennordseite. Also hat sich die Luft genau um so viel erwärmt, wie sie sich im Süden abgekühlt hat. Wer genaue Messwerte hat, die diese These widerlegen, korrigiere mich bitte.
2. These: Nach dem neuen Föhnmodell ist die unterste Luftschicht auf der Alpensüdseite nicht am Föhn beteiligt, sondern bleibt als Kaltluftsee in der Poebene liegen. (Siehe dazu auch die aktuellen Messwerte in der Nacht: Alpensüdseite hat Frost in tiefen Lagen, z.B. Stabio -1.7°, Locarno Magadino 0.4°) Mit anderen Worten: Die Luft, welche über die Alpen fliesst, hat ihre ursprüngliche Höhe auf etwa 2000 m oder sogar noch höher. Auf der Alpennordseite fällt sie dann aber tiefer, nämlich bis zum Talboden (ca. 400 m). Das würde die Erwärmung erklären.
Übrigens: 14° bei 35 cm Schnee, da würde ich nicht jammern! Hat man schliesslich nicht alle Tage. Also geniess es
Liebe Grüsse