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SoFi 29.3.2006 Wetter Türkei
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@Gino:
Ich werde bereits 2008 die nächste schauen gehen, dann 2009 China, 2010 Osterinseln. Kenne alle Zahlen auswendig. Pflichtaufgabe für Eclipse Chaser.
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Markus Burch
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Hallo Fabienne,
Erst wenn Horizontalwind das entstehende Staubteufelchen als Ganzes erfasst und fortbewegt, trifft dessen Basis wie erforderlich laufend auf Nachschub an warmer Bodenluft und kann sich zum atmosphärischen Staubsauger auswachsen. Trifft der Wirbelwind dagegen auf Flächen kühlerer Bodenluft, so versiegt der WL-Nachschub und das Kerlchen löst sich auf, ebenso, wenn der Horizontalwind zu kräftig oder zu böig wird, so dass die Luftsäule gestört und schließlich zerrissen wird.
Also: Idealbedingungen für die Entstehung von Staubteufeln sind Strahlungswetter mit leicht böigem, in der Richtung aber einigermaßen konstantem Horizontalwind.
Grüße Jürgen
- Editiert von Pileus am 31.03.2006, 00:07 -
Ich denke, dass eine gewisse Mindestgeschwindigkeit beim Wind unerlässlich ist, sonst stranguliert sich ein Staubteufel schon bei der Entstehung gleich wieder selbst, weil der notwendige Warmluftnachschub fehlt, sobald die auslösende Warmluftblase ihren Aufstieg begonnen hat. Dann strömt nämlich von den Seiten Luft nach und weil dieses Spiel horizontal nicht unbegrenzt ablaufen kann, wird kühlere Luft von oben einbezogen, wodurch der thermische Antrieb verstopft.Original von Federwolke
Hoi Chrigi
Meines Wissens ist schwacher Wind oder Windstille Voraussetzung für die Bildung von Staubteufeln. Meine Aussage, dass diese von "kurzer" Dauer sind, beruht auf statistischen Erfahrungswerten, wonach die meisten Staubteufel nur wenige Minuten leben. Es gibt aber auch Ausnahmen.
Erst wenn Horizontalwind das entstehende Staubteufelchen als Ganzes erfasst und fortbewegt, trifft dessen Basis wie erforderlich laufend auf Nachschub an warmer Bodenluft und kann sich zum atmosphärischen Staubsauger auswachsen. Trifft der Wirbelwind dagegen auf Flächen kühlerer Bodenluft, so versiegt der WL-Nachschub und das Kerlchen löst sich auf, ebenso, wenn der Horizontalwind zu kräftig oder zu böig wird, so dass die Luftsäule gestört und schließlich zerrissen wird.
Also: Idealbedingungen für die Entstehung von Staubteufeln sind Strahlungswetter mit leicht böigem, in der Richtung aber einigermaßen konstantem Horizontalwind.
Grüße Jürgen
- Editiert von Pileus am 31.03.2006, 00:07 -
- Federwolke
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Hallo Jürgen (und willkommen im Sturmforum
)
Danke für die Zusatzinfos - man lernt nie aus und sollte gelegentlich das was auf anderen Seiten geschrieben steht, hinterfragen...
Dass das mit der Windstille nicht ganz stimmen kann, wurde mir jetzt auch nach den Schilderungen der Verhältnisse von Markus und dir klar.

Danke für die Zusatzinfos - man lernt nie aus und sollte gelegentlich das was auf anderen Seiten geschrieben steht, hinterfragen...
Dass das mit der Windstille nicht ganz stimmen kann, wurde mir jetzt auch nach den Schilderungen der Verhältnisse von Markus und dir klar.
Grüsslis
Fabienne (Muri bei Bern, 560 m)
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Hey Markus, genial!
Mit diesem Prachtexemplar wärens also mindestens 3 Staubteufelchen in der Umgebung unseres Camps gewesen, denn die beiden anderen Teile hatten Lutz Schenk und ich südlich unserer Kuppen beobachtet, - Dein Prachtbursche stand dagegen wohl westlich, also außerhalb unseres Sichtfelds.
Hier übrigens noch meine ersten Bilder zur Stimmung des Tages:
http://www.astrowetter.com/events/sofi0 ... ofi-2.html
Grüße Jürgen
- Editiert von Pileus am 31.03.2006, 00:25 -
Mit diesem Prachtexemplar wärens also mindestens 3 Staubteufelchen in der Umgebung unseres Camps gewesen, denn die beiden anderen Teile hatten Lutz Schenk und ich südlich unserer Kuppen beobachtet, - Dein Prachtbursche stand dagegen wohl westlich, also außerhalb unseres Sichtfelds.
Hier übrigens noch meine ersten Bilder zur Stimmung des Tages:
http://www.astrowetter.com/events/sofi0 ... ofi-2.html
Grüße Jürgen
- Editiert von Pileus am 31.03.2006, 00:25 -
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Hallo Christian,
Stehende Staubteufel bei fast gar keinem Wind dürften eher die Ausnahme sein (klar gibts die schon auch mal, wenn es z.B. einen ganzen Acker voll überadiabatisch aufgeheizter Bodenschicht auszusaugen gilt), weils dann mit dem fortlaufenden Nachschub an geeigneter, aufstiegswilliger Luft nach kurzer Zeit schwierig wird.
Hat ein solches Teil dann erst einmal eine gewisse Stärke erreicht, kann es auch stärkere Böen wegstecken und auch ein Weilchen über kühleres Terrain laufen ohne sofort zu kollabieren.
Grüße Jürgen
- Editiert von Pileus am 31.03.2006, 00:29 -
Wie ich weiter unten schon auf Fabienne schrieb: Gar kein Wind dürfte der Tod jedes Staubteufels sein, da er drauf angewiesen ist, fortlaufend Areale zu überstreichen, die den Nachschub an warmer, am besten leicht überadiabatischer Bodenluft sicher stellen. Wichtig ist, dass der Horizontalwind halbwegs konstant weht und nicht gar zu böig wird.Original von Christian Matthys
Für die Entstehung eines Staubteufels (sowohl der kleineren wie auch der grösseren Sorte) ist es am optimalsten, wenn überhaupt keine messbaren Winde wehen oder wenn dann nur ganz leichte, um den Anstoss zur Rotation zu geben. Bei grösseren Windgeschwindigkeiten würde es wohl schwer werden, dass sich eine labile Warmluftblase und infolgedessen Trockenkonvektion bilden kann.
Stehende Staubteufel bei fast gar keinem Wind dürften eher die Ausnahme sein (klar gibts die schon auch mal, wenn es z.B. einen ganzen Acker voll überadiabatisch aufgeheizter Bodenschicht auszusaugen gilt), weils dann mit dem fortlaufenden Nachschub an geeigneter, aufstiegswilliger Luft nach kurzer Zeit schwierig wird.
Hat ein solches Teil dann erst einmal eine gewisse Stärke erreicht, kann es auch stärkere Böen wegstecken und auch ein Weilchen über kühleres Terrain laufen ohne sofort zu kollabieren.
Grüße Jürgen
- Editiert von Pileus am 31.03.2006, 00:29 -
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Hoi Jürgen
Vielen Dank für diese einleuchtende und leicht verständliche Erklärung des Faktors Wind in Zusammenhang mit der Stabilität eines Staubteufels.
Ergänzend würde ich sagen (bitte korrigieren, wenn falsch): Zu starker oder zu böiger Wind ist auch für die Entstehung eines Dust Devils hinderlich, da sich eine genügend grosse Warmluftblase wohl gar nicht erst bilden kann.
Für mich stellt sich dann allerdings noch eine Frage: Was ist besser für die Entstehung des Wirbels?: Anfängliche Windstille mit aufkommendem leichtem Horizontalwind oder leichter aber konstanter Horizontalwind mit plötzlicher (horizontaler) Windscherung?
Edit: Ich beziehe mich auf dein erstes Posting. Das von 00.22 Uhr habe ich erst jetzt gelesen. Danke auch für diese erweiterte Erklärung!
Danke Markus für den Bericht und das Teufelchen-Foto. Bin gespannt auf eure SoFi-Fotos!
Gruss Chrigi
- Editiert von Christian Matthys am 31.03.2006, 00:53 -
Vielen Dank für diese einleuchtende und leicht verständliche Erklärung des Faktors Wind in Zusammenhang mit der Stabilität eines Staubteufels.
Ergänzend würde ich sagen (bitte korrigieren, wenn falsch): Zu starker oder zu böiger Wind ist auch für die Entstehung eines Dust Devils hinderlich, da sich eine genügend grosse Warmluftblase wohl gar nicht erst bilden kann.
Für mich stellt sich dann allerdings noch eine Frage: Was ist besser für die Entstehung des Wirbels?: Anfängliche Windstille mit aufkommendem leichtem Horizontalwind oder leichter aber konstanter Horizontalwind mit plötzlicher (horizontaler) Windscherung?
Edit: Ich beziehe mich auf dein erstes Posting. Das von 00.22 Uhr habe ich erst jetzt gelesen. Danke auch für diese erweiterte Erklärung!
Danke Markus für den Bericht und das Teufelchen-Foto. Bin gespannt auf eure SoFi-Fotos!
Gruss Chrigi
- Editiert von Christian Matthys am 31.03.2006, 00:53 -
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Moins nochmal,
Ja, das waren ja schon beinahe "marsianische" Zusammenrottungen
Im Ernst: Erst meine eingehende Beschäftigung mit den Entstehungsbedingungen der Sandtromben-Familien auf dem Mars hat mich drauf gebracht, dass es ohne Horizontalwind nicht wirklich funzen kann, denn die thermischen Verhältnisse auf Mars sind eigentlich ja weit schwieriger als diejenigen auf der Erde (Staubteufel bei 20 oder 30 Minusgraden sind keine Seltenheit), aber gerade dort lümmeln sich besonders viele und besonders starke Sandtromben und Staubteufelchen rum und wandern manchmal Dutzende von Kilometern über den Planeten.
Und genau DAS dürfte ihnen bei windschwachem Wetter so kaum gelingen ...
Und Mars und Erde sind sich zu gleich, als dass das bei uns völlig anders ablaufen könnte.
Grüße Jürgen
Dass das mit der Windstille nicht ganz stimmen kann, wurde mir jetzt auch nach den Schilderungen der Verhältnisse von Markus und dir klar.
Ja, das waren ja schon beinahe "marsianische" Zusammenrottungen

Im Ernst: Erst meine eingehende Beschäftigung mit den Entstehungsbedingungen der Sandtromben-Familien auf dem Mars hat mich drauf gebracht, dass es ohne Horizontalwind nicht wirklich funzen kann, denn die thermischen Verhältnisse auf Mars sind eigentlich ja weit schwieriger als diejenigen auf der Erde (Staubteufel bei 20 oder 30 Minusgraden sind keine Seltenheit), aber gerade dort lümmeln sich besonders viele und besonders starke Sandtromben und Staubteufelchen rum und wandern manchmal Dutzende von Kilometern über den Planeten.
Und genau DAS dürfte ihnen bei windschwachem Wetter so kaum gelingen ...

Und Mars und Erde sind sich zu gleich, als dass das bei uns völlig anders ablaufen könnte.
Grüße Jürgen
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Und hier noch der Link zum Thread über Staubteufel allgemein und insbesondere solche auf dem Mars: http://www.sturmforum.ch/showthread.php?id=2593
Somit hätten wir die totale Sonnenfinsternis 2006 und die marsianischen Staubteufel für immer miteinander verbunden
Sorry, dass ich nichts zur aktuellen Sonnenfinsternis beitragen kann. Finde es aber faszinierend und möchte auch mal eine erleben. Muss bestimmt eindrücklich sein.
Gruss und gute Nacht
Chrigi
Somit hätten wir die totale Sonnenfinsternis 2006 und die marsianischen Staubteufel für immer miteinander verbunden

Gruss und gute Nacht
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Hallo Christian,
Summa summarum denke ich, dass beide von Dir geschilderten Ausgangsbedingungen den Anpfiff zur Trombenbildung geben können. Für ein längeres Dasein gehts aber nicht ohne den konstanten Wind.
Gruß Jürgen
Der Anfangsimpuls des Wirbel dürfte vor allem auf Böigkeit angewiesen sein. - Zunächst "kleben" die unsichtbaren, aber aufstiegswilligen Warmluftkissen ja noch am Boden. Erst der Anstoß durch eine Bö löst diese plötzlich und nun ist Windscherung von Vorteil, wie sie gerne durch die Umströmung von Hindernissen (etwa in leicht hügeligem Gelände) ausgelöst wird.Original von Christian Matthys
Eine Frage bleibt dann aber noch: Was ist besser für die Entstehung des Wirbels?: Anfängliche Windstille mit aufkommendem leichtem Horizontalwind oder leichter aber konstanter Horizontalwind mit plötzlicher (horizontaler) Windscherung?
Summa summarum denke ich, dass beide von Dir geschilderten Ausgangsbedingungen den Anpfiff zur Trombenbildung geben können. Für ein längeres Dasein gehts aber nicht ohne den konstanten Wind.
Gruß Jürgen
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Zur Zeit des Staubteufels oben hatten wir ständig mittleren Wind. Bei Boen ging der bis 30km/h. Jürgen Vollmer hat an diesem Tag mindestens 2 gesehen.
Markus Burch