Rührend, wie sich Urs Sutter von MeteoSchweiz um die Meteorologiekenntnisse der NZZ-Leser kümmert (siehe letzter Satz des folgenden Artikels)
9. Mai 2003, 12:03, NZZ Online
Hagel verursacht Millionenschäden
Ungewöhnlich heftiges Gewitter für die Jahreszeit
Das Gewitter von Donnerstagnacht hat im Mittelland Millionenschäden verursacht. Betroffen ist vor allem die Landwirtschaft. Ein solches Gewitter ist für den Monat Mai aussergewöhnlich, bestätigen Meteorologen von MeteoSchweiz.
(ap) Das erste grosse Hagelgewitter dieses Jahres hat Millionenschäden verursacht. Bei der Hagel-Versicherungs-Gesellschaft gingen rund 1000 Schadenmeldungen aus der Landwirtschaft ein. Gewitter mit so schweren Hagelschäden treten normalerweise erst in den Sommermonaten auf.
Beschädigt wurden insbesondere Getreide- und Rapsfelder, sowie Gemüse- und Erdbeerplantagen, wie Urs Braun, Direktor der Schweizerischen Hagel-Versicherungs-Gesellschaft, am Freitag auf Anfrage sagte. Die Schadenssumme betrage rund 3,5 Millionen Franken.
Der Hagelzug, der am Donnerstagabend vom Emmental Richtung Luzern und Zürich zog, war rund 130 Kilometer lang und 35 Kilometer breit. Ein dermassen starker Hagelniedergang im Mai ist laut Braun eher ungewöhnlich. Im vergangenen Jahr sei beispielsweise der erste grosse Hagelschlag erst am 24. Juni verzeichnet worden. Damals seien Schäden von rund sechs Millionen Franken entstanden.
Der Meteorologe Urs Sutter von MeteoSchweiz sagte, die Konstellation der letzten Tage von zuerst sehr trockenem und heissem Wetter, später feuchter Luft und Winden sei geradezu ideal für die Hagelbildung gewesen. Zusätzlich brauche es aber immer auch eine Gewitterzelle.
