Vorgestern Sonntag verschlug es mich wieder einmal in die Berge.
Ein frischer Morgen im Murgtal oberhalb Murg/Walensee bei 8°C um 7 Uhr war ideal, um eine ausgedehnte Bergtour unter die Füsse zu nehmen.

Vom Parkplatz unterhalb der Alp Mornen auf ca. 1200m (Gebühr 8 Fr., etwas happig, wie ich finde :O ) ging es steil aufwärts zur Alp Erdis (1996m).

Das Murgtal beheimatet das grösste Arven-Vorkommen der Schweiz in den Nordalpen. Im Hintergrund der Silberspitz (2236m).

Von der Alp Erdis blickt man zum Türli, der einzige Durchgang in der senkrechten Fluh zwischen Magerrain und Erdisgulmen.

Auf 2100m ist immer noch Bergfrühling
Und die ersten Schneereste an der NW-Seite des Magerrains trifft man noch auf 2200m.


Der Mürtschenstock mit seinen Wänden sticht von überall hervor...

Schon um 10:30 steigt feuchtwarme Luft auf und kondensiert im Gipfelbereich des Magerrain - die Bildung von Quellwolken kann man hier hautnah miterleben.

Blick ins hintere Glarnerland mit dem Markenzeichen namens Tödi.

Blick in die Ostwand vom Gipfel des Magerrain (2523m)

Nebst den botanischen Besonderheiten des unter Naturschutz stehenden Murgtals besticht diese Gegend vor allem auch geologisch: Verrucano, ein rotes bis violettes, mitunter grünes, schiefriges bis grobbankiges Permgestein, das auf viel jüngerem Gestein aufliegt.

Ganze Berge sind aus diesem roten Gestein aufgebaut, was der Szenerie teils immense Farbkontraste gibt.
Es ist zu hoffen, dass das Gebiet zwischen Walensee und Sernfttal (Elm) dereinst ins Weltnaturerbe der UNESCO aufgenommen wird. Denn hier wurde Geologie-Geschichte geschrieben! Mit der Erkenntnis der Glarner Hauptüberschiebung wurde die Grundlage der gesamten modernen Geologie geschaffen.

Zum Abschluss der Tour ging es dann noch zum schön gelegenen Murgsee (1820m; Gasthaus Murgseehütte) und wieder hinunter auf breitem, teils steilem Pfad zum Auto.
Grüsse, Uwe
