Der Beitrag von Nordkette ist wirklich äusserst empfehlenswert. Mir war lange Zeit gar nicht bewusst, dass der Labilität eine derart hohe Bedeutung bei der Einschätzung solcher Wetterereignisse zukommt. Die Kaltfront ist das Zünglein an der Waage. In der Mitte und im Osten Deutschlands entscheidet sie offensichtlich darüber, ob es einfach "nur" zu orkanartigen Böen im Flachland, oder dann aber zu sehr viel gefährlicheren Wettererscheinungen kommt. Sturm ist eine Sache, Tornados und Downbursts eine ganze andere.
Da wird das ohnehin bereits vorhandene Potenzial regelrecht aufsummiert.
Für uns im Ch-Mittelland hat sich mit dem neuen GFS-Lauf im Vergleich zum vorherigen meiner Ansicht nach nicht besonders viel verändert. Das Modell tendiert nach wie vor zu einer eher nördlicheren Zugbahn. Wenn ich richtig gezählt habe, kriegen wir zwischen Donnerstagabend und Freitagnacht eine Isobarendrängung von 8 bis ~9 Hpa zwischen Genfersee und Bodensee. Die Kaltfront schafft es nicht wirklich in einer für den Sturm relevanten Zeitspanne bis zu uns. Im Vergleich zu dem, was über Teilen Deutschlands abgeht, kann man das wohl tatsächlich als "mit dem blauen Auge" davonkommen bezeichnen => das wäre ganz ähnlich wie bei "Jeanett" 2002.
Kann sich aber natürlich bis Morgen durchaus noch ändern. Die anderen Modelle habe ich mir nicht angesehen (wie auch, ich fange ja gerade erst damit an, mich mit GFS vertaut zu machen

)
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
Föhn-fasziniert