Ja, und südlich natürlich auch (aber mit entgegengesetztem Vorzeichen des Korrelationskoeffizienten). Die Alpen liegen bezüglich der Korrelation zwischen dem Niederschlag und dem NAO Index im Niemandsland. Wie du korrekt schreibst, kann sich diese "Grenze" (besser Übergangsbereich) im Laufe der Zeit (z.B. aufgrund des Klimawandels) verschieben. Dies zeigt eben wieder die Komplexität des Klimasystems. Generell gerät die CH immer wie mehr in den Einflussbereich des Mittelmeerklimas (besonders die Alpensüdseite).Also ist es so, dass die merkbaren Auswirkungen der Westwetterlage knapp nördlich von uns halt machen. Aber ich denke, dass die Niederschlagsauswirkung sich eher nach Norden verschoben hat bzw. das auch langfristig immer mehr wird...
Zum Luftdruck: Bei NAO positiven Zuständen ist der Luftdruck im Alpenraum tendenziell etwas höher. Die CH kommt an den nördlichen Rand des Azorenhochs zu liegen. Dabei herrscht dann oft Subsidenz vor, womit sich einerseits die eher trockeneren Verhältnisse als auch die wärmeren Bedingungen erklären lassen würden. Dieser Zusammenhang ist aber nicht signifikant, wenn ich mich recht erinnere.
Wie sich der Klimawandel auf die Stärke des Azorenhochs und des Islandtiefs auswirken wird, ist nicht restlos geklärt. Wie so oft in der Klimaforschung findet man sowohl papers, die eine Zunahme von NAO positiven Verhältnissen (und damit ein stärkeres Azorenhoch und Islandtief) voraussagen, als auch solche die das Gegenteil behaupten. Eine definitive Aussage ist also nicht möglich.
Und noch etwas: Der Zusammenhang der NAO mit dem Niederschlag ist daher oft nicht signifikant, da das Muster der Nordatlantischen Oszillation meistens (zu 90%) indifferent ist, d.h. weder einer NAO positiven noch negativen Phase entspricht (wie etwa in diesem Winter).
Gruss Chrigu