Hallo zäme und Goldi im Speziellen
Ich möchte doch noch etwas Stellung nehmen zu Kritikpunkten.
in der Schweiz geplanten Gaskraftwerke sind reine Bandenergiewerke
[...] so wird heute das Gaskraftwerk Utzenstorf zusammen mit KWO Plus geplant
OK, das ist eine Tatsache, über die ich nicht informiert war. Schweinerei aus meiner Sicht zumal...
Zur Abwärmenutzung: Das Gaskraftwerk der BKW in Utzenstorf würde 1/8 der Abwärme in der Papierfabrik nutzen, und 7/8 der Abwärme würde via die sechs Kühltürme in die Luft und via das Abwasser in die Emme geleitet.
7/8 Abwärme für die Fische. Tja, da fällt mir nichts ein. Es sollte wirklich verboten werden, solche Mengen an Abwärme ungenutzt in die Umwelt zu entlassen (siehe auch Kühltürme bei KKWs).
Ich habe im Internet noch nach schlauen Grafiken gesucht, die zeigen, wieviel Strom zu welcher Uhrzeit produziert und verbraucht wird. Leider habe ich bis jetzt nur die Strom-Produktion und nicht der -Verbrauch gefunden:
(Quelle:
http://www.vse.ch/de/internet/download- ... -0--7.html)
Hier ist deutlich zu sehen, dass in der Mittagszeit am meisten Strom (Energie) produziert wird. Geregelt kann es einzig von Speicherkraftwerken werden. Wenn jetzt also ein "Lothar" in der Nacht über ein Offshore-Windkraftwerk von Deutschland fegt, so ist diese Energie VERLOREN, wenn sie nicht gespeichert werden kann. Deshalb ist es nicht schlimm, wenn unter 20% Verlust, die Energie in Stauseen gespeichert wird.
Die folgende Aussage ist deshalb natürlich nicht aussagekräftig. Es könnte ja auch sein, dass diese Energiemenge sonst verloren ginge (was natürlich auch nicht der Wahrheit entsprechen würde):
Heute schon produziert Grimsel 2 im Jahr netto minus 61 Gigawattstunden Strom, und mit einem Ausbau der Pumpspeicherung würde das noch schlimmer
Aber generell zu sagen, hochpumpen sei scheisse, das ist sicher nicht korrekt.
Man denke sich nun in der obigen Grafik die Kernkraftwerke weg und anstelle deren nur Windkraftwerke mit derselben durchschnittlichen jährilichen Energieproduktion. Schwankungen würden auftreten - je nach Wetterlage - und ausgleichen müssen es Stauwerke oder eben Gaskraftwerke. Das ist ein Fakt. Klar kann man auch argumentieren, wenn man über ganz Europa homogen Windkraftwerke verteilt, werden sich statistisch die Schwankungen glätten.
Fakt bleibt aber, dass wir um die Mittagszeit viel mehr Energie benutzen als nachts. Diese Spitzenleistung wird heutzutage (und vor allem bei uns in der Schweiz!) durch Speicherkraftwerke gedeckt wird (siehe Grafik oben).
Übrigens sieht die Verteilung des Energieverbrauchs aufgeschlüsselt nach Sektoren wie folgt aus:

(Quelle:
http://www.vse.ch/de/internet/download- ... -0--7.html)
Noch zu einem letzten Statement:
Zweitens zeigt das Beispiel Deutschlands, dass eine immer höhere Dichte an dezentralen Stromerzeugungsanlagen den Bedarf an Regelenergie senkt, und nicht erhöht
Sind bei diesen Untersuchungen auch grossflächige Off-Shore-Anlagen miteingerechnet? Ich denke, die werden nicht gerade den Bedarf an Regelenergie senken, weil sie eben gleiche Windeinflüsse haben, die nicht genau zum Zeitpunkt des grössten Energiebedarfs auftreten.
Ich wollte eigentlich niemandem, der sich ums Energiesparen kümmert, an den Karren fahren. Doch das Thema polarisiert halt immer wieder, weil unsere "Freiheit" scheinbar bedroht wird. Ich hoffe auf's Beste für die Vernunft der Menschen!!!
Grüsse in die Nacht
Jonas