Die Sonne hat den Kampf gegen die Wolken aus Süden jetzt auch hier in Stäfa verloren. In der Höhe drückt der Südwind offenbar mächtig. Der Säntis meldet jedenfalls Föhn. Hier unten allerdings immer noch Bise.
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
Föhn-fasziniert
Hier auf dem Schwäbrig hat der Südwind jetzt nachgelassen und hat mehr auf
Ost gedreht. Nachdem die Sicht zum Säntis heute früh sehr gut war, nimmt der
Dunst jetzt rasch zu. Der Föhnschub von heute morgen hat zwar eigentlich zu
guter Temperatur-Schichtung geführt (reine "Lapse-Rate", Säntis 3, Rheintal
21 = 18 Grad auf 2km) aber er hat leider auch die Taupunkte ab ca. 1500m
Höhe "schwer beschädigt".
Weiss nicht, ob das wieder gut gemacht werden kann. Es ist nicht einfach, von
Süden her sauber die Grundschicht (zB. 0 bis 3km) anzufeuchten, da ja die Alpen
im Weg sind. Es besteht jetzt ständig die Gefahr, dass genau oberhalb 3km die
Feuchte rüberkommt, anstatt unten. Das wollen wir ja nicht, das mässigt nur
sinnlos die Sonneneinstrahlung und mindert die Labilität (höhere latente Wärme
in der Höhe)
Vielleicht kann die herrschende (Feucht-)Konvergenz das ganze irgendwie
kompensieren. Die Bise geht ja noch weiter nördlich, und über dem Alpenkamm
wird der Südwind ja auch nicht ganz nachlassen.
Nein, das täuscht nicht. In mittlerer Höhe hat Konvektion eingesetzt. Am Boden hat sich eine schöne Konvergenz gebildet, Linie etwa auf der Höhe des Aarau (westl. davon mässiger SW, östlich davon mässiger NE, dazu in der Höhe weiter hin SE). Ausserdem zieht in den nächsten Stunden ein PV-Maximum @300 hPa mit Trogachse über die westl. Hälfte der Schweiz. Es gibt also verschiedene Gründe, weshalb es trotz trockener Grundschicht zur Auslösung kommt. Viele Modelle machen deshalb deutlich Signal auf der Alpennordseite. Weil der Antrieb noch länger anhält, werden die Zellen teilweise bis weit in die Nacht aktiv bleiben.
Hier kann ich weit und breit keine Konturen von Quellwolken ausmachen. Es hat in der Höhe dieser Cirrostratus aus Süden, darunter teilweise auch Altostratus Zeugs und einzelne Altocumulus Wolken. Aber von Konvektion ist nichts zu sehen. Sieht das irgendwo besser aus in der CH?
Hier noch die 12Z-Sondierung von Payerne:
Bei einer Auslösung von Gewittern wäre das condensation level tief. Anhand von einzelnen Nebelfetzen am Gurnigel kann ich das sogar in der Realität bestätigen.
Gruss Chrigu
Riggisberg BE (800 m.ü.M.), zwischen Schwarzenburg und Thun am Fusse des Gurnigels gelegen