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Warnung vor Naturgefahren in der Schweiz wird optimiert

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
Martin
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Warnung vor Naturgefahren in der Schweiz wird optimiert

Beitrag von Martin »

Die ganze Disskussion um die Unwetterwarnung ist mal wieder Typisch für unsere Zeit. Jeder sucht immer und überall einen schuldigen. Von Eigenverantwortung spricht niemand mehr. Es wird nie 100%ige Sicherheit geben.
Wir haben von unseren Eltern gelernt, dass wir sofort nach Hause müssen wenn die Sturmwarnung auf dem Pfäffikersee läuft. Heute freuen sich die Eltern darüber, dass es dann mehr Platz hat zum Schwimmen...
...und wenn dann etwas passiert wird der schuldige gesucht, weil keine Sirene lief!

Oft ist es keine Kunst zu erkennen, wann die Natur stärker ist man sich schützen muss. Man muss es aber wollen.

Gruss Martin
Martin Wetzikon/Seegräben

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Federwolke
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Warnung vor Naturgefahren in der Schweiz wird optimiert

Beitrag von Federwolke »

Peter Albisser (53), Leiter von Meteo Zürich, bekennt: «Ja, wir haben eher spät gewarnt.» Dann verteidigt er sich: «Das Gewitter war nicht vorauszusehen.»
Hmmm... zum Glück steht das im BLICK, sonst würd ich das Zitat sogar glauben. Wenn die angebenen Zeiten stimmen und das Zitat von P. Albisser richtig wiedergeben wurde, dann handelt es sich um nur eine jener sich häufenden Dreistigkeiten, mit der sich einige Exponenten staatlicher Wetterdienste gegenseitig zu überbieten versuchen. Schon letztes Jahr im März wurde vom DWD behauptet, man könne nicht vor Tornados warnen, nachdem die UWZ das Gegenteil bewiesen hatte. Und nun das... Und oh Wunder, aus Österreich haben wir auch so ein schönes Müsterchen:
Vor dem Orkan Kyrill hatten Wetter-Experten im vergangenen Jänner bereits Tage zuvor gewarnt - der heftige Gewitter-Sturm am Donnerstagnachmittag traf Ostösterreich relativ unvorbereitet und teils überraschend. Die Stärke von Windböen, die sich in einem Gewitter bilden, ist nur kurzfristig prognostizierbar, erklärte Herbert Gmoser von ZAMG am Freitag.

Einen Wetterumschwung mit heftigen Unwettern habe man bereits vor Tagen angekündigt, so der Meteorologe. Dass sich innerhalb des Gewitters ein Sturm mit Böen von bis zu 123 km/h entwickelt, habe man erst etwa eine Stunde vor Beginn des Unwetters absehen können. Gerechnet hatten die Wetter-Experten lediglich mit etwa 80 km/h Windstärke.

Temperaturschwankungen

Grund für den dann doch extremen Wind waren die starken Temperaturgegensätze, die gestern Nachmittag über Wien aufeinander prallten. In der Bundeshauptstadt war es tagsüber bis zu 35 Grad heiß gewesen. Vor den Toren der Stadt hatte sich gegen 17.00 Uhr das Gewitter aufgebaut, dass vom Hitzetief über Wien regelrecht angesaugt wurde, erklärte der Experte. In dieser starken Druckwelle seien dann die hohen Windgeschwindigkeiten entstanden. http://derstandard.at/?url=/?id=2931353
Aha, soso... vor den Toren Wiens. Nun wissen wir, warum den Österreichern die Radardaten vorbehalten werden: damit das gemeine Volk solche dreisten Lügen nicht entlarven kann. Denn wäre das österr. Radar öffentlich zugänglich, dann würde nicht nur die private Konkurrenz, sondern jeder halbwegs sachverständige Laie merken, dass besagtes Gewitter als Squall-Line von Tirol/Südbayern nahezu 500 km durch ganz Österreich gezogen ist, bevor es Wien erreichte. Und so kommt Gmosers lustige Aussage einzig jenen Ö3-Hörern seltsam vor, die auf ihrem Sender den ganzen Nachmittag live das erste vom Arbeitgeber finanzierte Chasing mitverfolgten: Alois Holzer, ein Kollege aus der ORF-Wetterredaktion, war den ganzen Tag zusammen mit einem Tontechniker im Dienstauto unterwegs, hat die Unwetter von Oberösterreich bis in den Wiener Raum begleitet und war regelmäßig vom Brennpunkt des Geschehens auf Sendung.

Der langen Rede kurzer Sinn: Die regelmässigen Ausreden der Möchtegern-Single-Voice-Warner "man kann nicht", "es ist unmöglich", "es war nicht vorauszusehen" etc. sind unfreiwillig komische Eingeständnisse des eigenen Unvermögens. Zum Glück sind die Privatkunden schlau genug, das zu durchschauen und entsprechend ihre Wahl zu treffen.

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