Hallo Zusammen!
Wir haben uns die „Bieler“-Zelle vorgenommen – was sich als ein 6er im Lotto heraus stellte! Aber hier unser Bericht.
Um 17:40 Uhr führen wir von Aarau Richtung Solothurn los. Auf dem Radar konnten wir mitverfolgen, dass die Bieler Zelle langsam nach Rechts ausscherte und an Intensität zunahm. Unser Entscheid wurde somit bekräftigt.
Um 18.15 Uhr hatten wir den ersten Richtigen Blickkontakt auf die Zelle, auf der Höhe der Ausfahrt Wangen an der Aare
Wunderbare laminare Schichtungen die von Süden in die Zelle reichten, mit einem sehr schön abgetrennten Aufwind/Abwind Bereich, war zu beobachten.
Die nächste Aufnahme wurde um 18:18 Uhr, kurz vor der Verzweigung nach Solothurn/Biel auf der A1 gemacht.
Kurz vor der Autobahn Ausfahrt Solothurn Ost, konnten wir die Abgesenkte Wolkenbasis, dass erste Mal so richtig gut erkennen. Die Aufnahme Wurde um 18: 20 Uhr gemacht.
Sollten wir jetzt die Ausfahrt nehmen? Das gäbe uns genügend Zeit, die Kamera aufzubauen. Aber wenn wir die Ausfahrt Solothurn Ost nehmen, landen wir in der Stadt Solothurn und haben keine gute Sicht mehr. Obwohl wir wussten, dass die Zeit kapp wurde, entschlossen wir uns, der Zelle weiter entgegen zu fahren, um danach einen besseren Standort zu finden.
Die nächste Aufnahme entstand zwischen Solothurn Ost und Solothurn West um 18.23 Uhr.
Nun hatten wir die Ausfahrt Solothurn West genommen und sahen dass die Zelle schon praktisch über uns war. Jetzt galt es sich zu beeilen, wenn wir vor dem Starkniederschlag (der sich zum Glück noch etwas Nordwestlicher von uns befand) noch einpaar Bilder machen wollten. Das folgende Bild wurde um 18:24 Uhr, bei der Ausfahrt Solothurn West gemacht.
Kurz vor Lüsslingen (etwas Westlich von Solothurn) haben wir dann einen Standort mit guter Sicht gefunden! Wir befanden uns von der Position her, nun genau unter dem Aufwindbereich der Zelle, knapp an der Grenze zum Starkniederschlag. Ich fürchtet, dass wir bald einen Streifschuss davon abbekommen würden.
Auf der Karte seht ihr unser Standort. Die gelben Dreiecke (Nummer 1/ 2 / 3), sollen für die bessere Übersicht, die Blickrichtung der nächsten Bilder dokumentieren.
Die Folgende Aufnahme wurde um 18.25 Uhr gemacht. In Richtung Südwesten (Nr. 1 auf der Karte).
Wir hörten (!!!) den Starkniederschlag immer näher kommen. Da muss wohl auch Hagel dabei sein, dachte ich mir, und begann solange ich noch konnte, Bilder zu machen. Die nächste Aufnahme ist von 18:26 Uhr, Blickrichtung Norden (Nr.2 auf der Karte).
Was ich jetzt sehen konnte, verschlug mir den Atem. Ich kann euch nicht sagen was es ist, aber es sah nicht nur nach einem Fraktus aus! Da ich gerade erst seit 1 Minute auf offenem Feld Fotografieren konnte (zum Auto aus, waren Details zu erkennen schwierig), hatte ich bis jetzt auch nicht beobachten können, ob irgendwo an der Wolkenbasis, Rotation vorhanden war. Aber urteilt selber, was es sein könnte (mir persönlich spielt es gar keine Rolle, es sah einfach unglaublich aus)! Die Aufnahme wurde wieder Richtung Norden gemacht (Nr. 3 auf der Karte) um genau 18.27 Uhr.
Eine weiter Aufnahme ebenfalls um 18.:27 Uhr, etwas herangezoomt.
Und um 18:28 Uhr.
Danach schlug etwa 20m vor mir ein einziges Hagelkorn, von etwa 4-5cm (vorsichtig geschätzt) ins Feld ein und sprang wieder etwas auf (wie man es von Golfbällen kennt). Ich schaute zurück Richtung Westen. In diesem Moment schlug ein weiteres grosses Hagelkorn nur gerade 5m neben mir ein. Ich sprang sofort in unser Auto. Die Hagelkörner vielen nur sehr spärlich herunter und nur alle paar Sekunden Eines. Aber alle hatten mindestens die Grösse von 4cm! Wir wollten uns nur noch in Sicherheit bringen (auch wenn wir bis jetzt noch keinen Treffer auf unserem Auto hatten). Wir fuhren sofort Richtung Solothurn und fanden nach ca. 1 Km unter Schulhausdach, mitsamt unserem Wagen Unterschlupf. Noch immer vielen einzelne nur sehr weit auseinander liegende, dafür grosse Hagelkörner. Dann begann es stark an zu Winden. Und viel kleinerer, aber dafür dichterer Hagel (1-2cm Durchmesser) setzte nun ein. Das ganze dauerte nur ca. 3 Minuten (wir waren zum Glück, nur ganz am südlichsten Rand des Abwindbereiches bzw. Starkniederschlag). Danach regnete es für ein Gewitter nur noch moderat.
Wir entschlossen uns, dem Gewitter wieder auf der Autobahn zu folgen, diesmal in Richtung Zürich. Je länger wir aber dem Gewitter folgten, umso schwächer wurde es.
Somit brachen wir das Chasing ab und fuhren nach Hause.
Grüsse Crosley (der jetzt einen Beruhigungstee braucht

)