Ich denke mal in Anbetracht des zu erwartenden Winter-Intermezzos dieses Wochenende können wir allmählich zum Nowcasting übergehen.
Ein kräftiges Sturmtief mit Kern über Skandinavien (Kerndruck unter 970 hpa) lenkt im Verlauf des heutigen Tages eine Kaltfront über Europa. Momentan liegt die Front quer über Frankreich:

Auf dem Satellitenbild ist sie ebenfalls auszumachen, resp. man erkennt den Übergang von der wärmeren Luftmasse über dem Kontinent zur bereits über den britischen Inseln nachfolgenden Höhenkaltluft ("Wattebäuschen" statt kompakte Bewölkung). Des weiteren ist auf dem Satellitenbild meiner Ansicht nach über der Nordsee und der Britischen Ostküste ein markanter Dry-Slot, zugehörig zum Orkantief, zu erkennen. Das wäre ein Indiz für eine relativ starke Zyklogenese im Zusammenhang mit diesem Tief. In diesem Bereich müssten die stärksten Druckfalltendenzen auszumachen sein. Ich kann mich aber auch täuschen.

Aber egal. Die Kaltfront wird gemäss GFS die Schweiz in der Nacht auf Samstag von Nord nach Süd überqueren (vermutlich zwischen 24 Uhr und 03 Uhr). Hinter der Front schiesst die Höhenkaltluft zum Alpenraum. Samstagfrüh sinkt die Äquivalent-potenzielle Temperatur in 850 hpa in der gesamten Schweiz auf Werte unter 15 °C. Die Schneefallgrenze sinkt somit auf 200 bis 300 Meter über Meer.

Wie immer wird es eine haarige Angelegenheit in Sachen Schnee. GFS rechnet über den gesamten Zeitraum hinweg mit Niederschlag (von Freitagabend bis Samstagabend). Allerdings nimmt die Intensität natürlich stetig ab.

UKMO sieht die stärksten Niederschläge am frühen Samstagmorgen. Das wäre natürlich ein idealer Fall (aus Sicht der Schneefans), weil bis dann die Abkühlung bereits weit fortgeschritten wäre:

Ich hoffe damit haben wir eine gute Diskussionsgrundlage zum bevorstehenden Ereignis. Man weiss ja nie: Vielleicht bleibt es das einzige seiner Art in diesem Winter...
- Editiert von Tinu (Männedorf) am 01.02.2008, 23:59 -