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Grindelwaldner Gletschersee droht sich zu entleeren

Erdbeben, Kameras, Forumkritik usw.
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Marco (Bettlach)

Grindelwaldner Gletschersee droht sich zu entleeren

Beitrag von Marco (Bettlach) »

Warten auf die grosse Flut (Quelle: 20min.ch)

Im Berner Oberland bröckelt der Fels an der Eiger-Ostflanke. Sorgen bereitet in Grindelwald aber besonders der Gletschersee. Er ist randvoll und dürfte sich laut Experten innert kurzer Zeit entleeren. Schaulustige begeben sich in Stellung.

Der Gletschersee am unteren Grindelwald ist voll. Die Experten erwarten, dass er sich innerhalb von wenigen Stunden entleert. Wann genau, kann niemand sagen. «Es kann heute oder auch erst in vielen Wochen passieren», sagt Kurt Amacher, Rettungschef in Grindelwald. Der Seespiegel schwankt zurzeit um 2 Meter innerhalb weniger Stunden. Dies weil Wasser unterirdisch abfliesst. Zwischendurch verstopfen Geröll und Steine den Abfluss, vermutet Amacher.

Kommt alles auf einmal, sind die Bewohner im Tal darauf vorbereitet.
«Schäden kann es zwar geben, doch Menschen und Tiere sind nicht in Gefahr», sagt der Rettungschef. Die Gemeinde Grindelwald hat vorgesorgt. Ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem soll die Behörden warnen, wenn die gewaltigen Wassermassen sich den Weg vom Gletscher in den Brienzersee suchen. Rund um die Uhr messen Sonden die Pegelstände. Per Computer werden die Experten mit den neusten Daten versorgt.

Unangenehme Situation
Aber nicht nur mit dem Gletscherwasser hat die Gemeinde zu tun. An der Eigerflanke bröckelt der Berg. Die Staubwolken sind teilweise sogar unten im Tal zu sehen. Schon 2006 brach ein grosses Stück Fels ab. Menschen kamen damals keine zu Schaden, denn das Gestein löste sich oberhalb des Gletschers.

Trotz all der Naturgefahren: Der Alltag in der Berggemeinde geht weiter. «Die Situation ist zwar unangenehm, doch das ist die Natur», sagt Emanuel Schläppi, Gemeindepräsident von Grindelwald. Doch die immer neuen Gefahren geben ihm zu denken. Er zweifelt nicht daran, dass dies mit der Klimaerwärmung zu tun habe. Um die Touristen auf die Veränderungen in der Bergwelt aufmerksam zu machen, will er einen Klimaweg einrichten.

«Die Leute wollen Action»
Bis jetzt haben kaum Gäste wegen der Gefahr die Ferien in Grindelwald abgesagt, sagt Gemeindepräsident Schläppi, der selber Ferienhäuser vermietet. Im Gegenteil: «Das Interesse am Spektakel ist riesig», sagt er. Gleiches stellt auch der Rettungschef Kurt Amacher fest. «Die Leute wollen Action.» Am nächsten an den See kommen die Schaulustigen via den Weg durch die Gletscherschlucht. Doch Amacher muss sie enttäuschen: «Bei Gefahr wird der Weg sofort gesperrt. Die Sicherheit geht vor.»


=> Aktuelle Abflussdaten der Lütschine in Gsteig: http://www.hydrodaten.admin.ch/d/2109.htm

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