Hallo!
Ich arbeite momentan für 10 Tage auf dem Jungfraujoch, noch bis am 2. August.
Wie in den vorangegenen Jahren stelle ich einige Bilder in diesen Thread.
Zuerst ein paar Bilder wo ich i.d.R. übernachte, bei der Station Eigergletscher 2320m:
Silberhorn 3700m am Morgen:
Gewitter über dem Talkessel von Grindelwald am Nachmittag:
Lauberhorn am Abend:
Wie in den vergangen Jahren habe ich dem Eigergletscher, bzw. was davon übrig ist, einen Besuch abgestattet.
Momentan erleidet die Gletscherzunge einen regelrechten Kollateralschaden. Das Eis zieht sich massiv zurück,
täglich sichtbar und die ehemalige Gletscherzunge schmilzt als Toteisfeld dahin:
Ein letztes Mal konnte ich in die Gletschergrotte im Toteisfeld vom Eigergletscher:
Das blaue Licht ist ein untrügliches Zeichen, dass das Eis nur noch sehr dünn ist und spätenstens im nächsten Winter durch eine Lawine durchbrochen wird:
Erst oberhalb von 3200 Meter sieht der Gletscher noch einigermassen gesund aus. Kurz nach der Aufnahme brach ein Pfeiler mit Getöse ab:
Hier ein Klassikerbild (=jeder Tourist macht da ein Foto) der Mittelstation Eismeer 3200m:
Und schliesslich einige Bilder vom Jungfraujoch: 3454m-3580m
Ein zweiter Klassiker vom Plateau. Ein Blick wie aus dem Flugzeug:
Gestern gab es ein nahes Gewitter. Es zog einige hundert Meter nördlich vorbei. Wegen Südostwind kam es nicht auf die Südseite von Eiger, Mönch und Jungfrau.
Schon am Morgen zeigte sich die Labilität:
Am Nachmittag wurde es unterhalb 2500 Meter dunkel. Gewitter zieht auf. Es ist eine spezielle Perspektive, man ist nicht unter dem Gewitter, sondern nebendran.
Blick Richtung Jungfrau im selben Augenblick:
Das Gewitter zieht ab:
Eine kleine Gletscherspalte:
Eine grosse Gletscherspalte. Die Grössenabschätzung ist ohne Vergleichsobjekt schwierig. Die Spalte ist etwa 30 Meter tief. Der Neuschnee am Rand oben rund 1 Meter. Man erkennt die Jahresneuschneesummen gut, sie sind jeweils durch eine braune Sahrastaubschicht getrennt. Man erkennt hier also den Neuschnee der letzten 6 Jahre:
Das höchste Gebäude vom Kanton Bern, und eines der höchstgelegenen Wohnungen der Schweiz auf rund 3700m nach einem Schnee-, Regen-, Graupelschauer. Die Schneefallgrenze lag auf 3600 Meter:
Ein dritter Klassiker: Der Aletschgletscher. Die Länge auf dem Bild beträgt ungefähr 10 km, die maximale Tiefe rund 900 Meter. Als Grössenvergleich sind etwas unterhalb der Bildmitte eine 4-er Seilschaft zu erahnen (jede Person ist etwa 2 Pixel gross). Auf dem Gletscher sind momentan drei Höhenstufen erkennbar: zuunterst ist schmutziges Alteis, dann folgt der Restschnee vom letzten Winter/Frühjahr. Dieser Schnee ist ausserordentlich schmutzig, bzw. mit sehr viel Sahrastaub und -sand beladen. Ich glabe im Mai gab es ja eine mehrtägige markante Südlage mit sehr hohen Staubkonzentrationen. Der Albedo ist natürlich sehr ungüstig. Im obersten Bereich liegt Neuschnee vom Sommer:
Ein vom Mönch generierter Lenticularis: Ein kräftiger Nordwestwind und hohe Feuchte erzeugten über dem Mönch (dank topographisch erzwungener Hebung) diesen Lenti. Im Lee löste sich die Wolke turbulent auf. Das Erscheinungbild änderte sich ausserordentlich rasch:
Viele Grüsse aus der Eiswelt! Philippe