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Hurrikane HANNA und IKE 2008 (inkl. TS Josephine)

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Urbi

Hurrikane HANNA und IKE 2008 (inkl. TS Josephine)

Beitrag von Urbi »

Hunderttausende in Kuba fliehen vor Hurrikan "Ike"

Havanna (AFP) — In Kuba sind hunderttausende Menschen vor dem nahenden Hurrikan "Ike" in Sicherheit gebracht worden. Nach Angaben der kubanischen Nachrichtenagentur AIN sollten allein in der Provinz Camaguey im Osten des Inselstaates mehr als 224.000 Menschen vor dem Wirbelsturm gerettet werden. Unter ihnen seien auch 221 ausländische Touristen, die vom Strand von Santa Lucia in Hotels in der Stadt Camaguey gebracht werden sollten. In der Region wird das Auge des Hurrikans in der Nacht zum Montag erwartet.

Am Samstag hatte die kubanische Zivilschutzbehörde für die östlichen Provinzen Guantanamo, Santiago de Cuba, Granma, Holguin, Las Tunas und Camaguey eine Hurrikan-Warnung ausgegeben, um die Evakuierung der von Überschwemmungen bedrohten Gebiete zu ermöglichen.

"Ike" befand sich am Sonntag auf Höhe der Bahamas. Der Sturm mit Windgeschwindigkeiten von 215 Stundenkilometern wurde von den kubanischen Meteorologen als "extrem gefährlicher Hurrikan" der Kategorie vier auf der fünfstufigen Saffir-Simpson-Skala angegeben. Der Hurrikan "Gustav" hatte vergangene Woche im Westen Kubas schwere Überschwemmungen ausgelöst.






faz.net

Ein Sturm nach dem anderen


07. September 2008

Auf seinem Weg in den Golf von Mexiko durchpflügt der als „extrem gefährlich“ eingestufte Hurrikan „Ike“ die karibischen Inseln. In der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) richtete er große Schäden auf den Turks- und Caicosinseln im Atlantik an. Dann steuerte der Wirbelsturm der zweithöchsten Kategorie mit Windgeschwindigkeiten von 215 Stundenkilometern in seinem Zentrum auf den Osten Kubas zu, auf den er in der Nacht zum Montag prallen sollte. Die kubanische Regierung versetzte die östlichen Provinzen in höchste Alarmbereitschaft und ließ mehrere hunderttausend Einwohner in Sicherheit bringen.
Auch Haiti, die Dominikanische Republik und die Bahamas bekamen die Auswirkungen des Hurrikans vor allem durch anhaltende Regenfälle zu spüren.

Der amerikanische Präsident George W. Bush erklärte den Bundesstaat Florida wegen des nahenden Hurrikans am Sonntag vorsorglich zum Notstandsgebiet. Dies teilte das Weiße Haus in Washington mit. Die Maßnahme ermöglicht es den Bundesbehörden, die regionalen Vorsorgemaßnahmen zu unterstützen und Truppen der Nationalgarde zu aktivieren. Das Heimatschutzministerium sei angewiesen, alle Maßnahmen zu ergreifen, um für einen Katastrophenfall gerüstet zu sein und die verschiedenen Einsatzkräfte und Hilfsmaßnahmen koordinieren zu können.

Lage in Haiti verschlechtert sich weiter


„Ike“ tobte am Sonntag zunächst über den zu Großbritannien gehörenden Turks- und Caicosinseln. Dort sollen 80 Prozent der Häuser beschädigt oder sogar zerstört worden sein. Die 38.000 Einwohner der rund 30, meist flachen Koralleninseln hatten sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Auch Wirbelsturm „Hanna“ hatte den Inseln, die nördlich von Haiti und Kuba im Atlantik liegen, schwer zugesetzt.
Zum Thema

Die Lage in Haiti, dem ärmsten Land Amerikas, verschlechtert sich weiter. Seit den frühen Morgenstunden erreichten die Ausläufer des Hurrikans „Ike“ vor allem den Norden des geplagten Landes mit andauernden Regenfällen. Nach wie vor sind viele betroffene Gebiete, darunter die Stadt Gonaïves wegen zerstörter Brücken nicht für große Hilfstransporte erreichbar.

Höchste Alarmstufe auf Kuba

Deshalb gingen die Rettungskräfte von weiter steigenden Totenzahlen aus. Während der haitianische Zivilschutz in seinem jüngsten Bericht vom Samstag weiterhin von 167 Toten infolge des Wirbelsturms „Hanna“ sprach, befürchteten internationale Organisationen, dass weit mehr Menschen umgekommen sind. Die Chefin des UN-Büros für humanitäre Hilfe (OCHA) in Haiti, Manuela Gonzalez, dementierte am Sonntag allerdings Medienberichte, nach denen 500 Menschen zu Tode gekommen sein sollen. „Ich weiß nicht, woher man diese Zahlen genommen hat“, sagte sie.



Nach Berechnungen des amerikanischen Hurrikan-Zentrums in Miami wird „Ike“ von Osten nach Westen über einen großen Teil Kubas hinwegziehen, um später südlich von Florida in den Golf von Mexiko vorzudringen. Die höchste Alarmstufe galt seit Sonntagmorgen für die zentralen Provinzen Santiago de Cuba, Granma, Holguín, Las Tunas und Camagüey. Allein in Camaguey wurden 224.000 Einwohner in sichere Unterkünfte gebracht.

„Es gibt keine Regeln“

Die kubanische Tageszeitung „Juventud Rebelde“ warnte am Sonntag, „Ike“ könne zur größten Bedrohung für Kuba seit 50 Jahren werden. Bereits vor einer Woche hatte Hurrikan „Gustav“ im Westen der größten Antilleninsel schwere Verwüstungen angerichtet. Die kubanische Regierung hat deshalb die Vereinigten Staaten um die Aussetzung von Teilen des seit Jahrzehnten geltenden Embargos gebeten, um der notleidenden Bevölkerung rasch helfen zu können. Der Rückversicherer Münchener Rück rechnet nach „Gustav“ mit einem Schaden von fünf bis sechs Milliarden Dollar (4,21 Milliarden Euro), sagte Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek am Sonntag.
Ein Soldat bewacht die Evakuierung in der Dominikanischen Republik

Ein Soldat bewacht die Evakuierung in der Dominikanischen Republik

Mit Bangen sahen auch die amerikanischen Küstenbewohner dem nahenden Hurrikan „Ike“ entgegen. Am Samstag verließen Touristen und Bewohner die Insel-Kette Florida Keys und begaben sich auf das Festland. „Diese Stürme habe ihre Eigenarten, es gibt da keine Regeln“, sagte Floridas Gouverneur Charlie Christ vor Reportern in Miami. Auch die Südstaaten Louisiana und Mississippi, die gerade erst Hurrikan „Gustav“ überstanden haben, fürchten, dass „Ike“ sie treffen könnte. Louisianas Gouverneur Bobby Jindal sagte dem Sender CNN: „Wir hoffen sehr, dass wir nicht wieder getroffen werden, aber wir sind natürlich gut vorbereitet.“

Nasa verschiebt Starts

Tropensturm „Hanna“ war am Wochenende von Süd nach Nord über die amerikanische Ostküste gezogen. Die Stromversorgung für mehr als 100.000 Menschen brach zeitweise zusammen. Im Großraum New York und im Bundesstaat Massachusetts wurden Autobahnen gesperrt. Auf Flughäfen an der Ostküste gab es Absagen oder Verspätungen von Flügen. Baseball-Spiele sowie ein Halbfinale und die Finalspiele bei den US Open im Tennis in New York wurden verlegt.


Die Weltraumbehörde Nasa verschob wegen der Stürme den Start von zwei Weltraumfähren. Die „Atlantis“ soll statt am 8. erst am 10. Oktober ins All geschickt werden, meldete die Nasa. Auch der für den 10. November angesetzte Start der „Endeavour“ zur Internationalen Weltraumstation ISS soll zwei Tage später stattfinden.






- Editiert von Urbi am 08.09.2008, 02:54 -

221057Gino
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Beitrag von 221057Gino »

Landfall Hurricane Major Ike: Cuba zählt die Stunden

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http://www.insmet.cu/asp/genesis.asp?TB ... B1=RADARES
- Editiert von 19Gino57 am 08.09.2008, 07:35 -



Urbi

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Beitrag von Urbi »

Wie unten GOES 12 03.15 UTC


Direktlink(Bild verändert sich)
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Bild oben Extragross

- Editiert von Urbi am 08.09.2008, 06:10 -

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Willi
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Beitrag von Willi »

Ich möchte gerne wissen wer meine Satbilder und so weiter gelöscht hat seit
Hallo Gino, zu diesen Bildern fehlt dein Posting. Hast du beim Editieren den Löschknopf erwischt?
Gruss Willi

http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... Gino57.jpg
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Gruss Willi
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Alfred
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Beitrag von Alfred »

Sali @Urbi

In deiner obigen Linksammlung fehlt irgendwie ein Europa-Modell ;-),
aber auch die können rechnen :-D ! Mit den Daten von gestern 12Z-Lauf.
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Grüess, Alfred
[hr]

Urbi

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Beitrag von Urbi »

@Alfred

Welches Modell ist das denn bitte?

Hast Du noch mehr europäische Modelle?

Gespannt wartend...

Urbi
mit Grüssen


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Bernhard Oker
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Beitrag von Bernhard Oker »

IKE zum Tropensturm abgeschwächt? (gerade gesehen...) *grübel grübel* ;-)

Gruss
Bernhard
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Severestorms
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Beitrag von Severestorms »

@Bernhard: Wohl eine Fehlinfo (war das auf Äss-Äf? Habs nicht gesehen). ;-)

Für Leichtgläubige: IKE hat sich heute morgen zwar zu einem Sturm der Kategorie 2 abgeschwächt und wird bevor er in den Golf von Mexiko reintuckert vermutlich auch noch zur Stufe 1 runtergehen, aber dann soll er wieder Vollgas geben und in 3 bis 4 Tagen erneut die Kategorie 3 erreichen:
http://weather.unisys.com/hurricane/atl ... /track.dat

Gruss Chrigi
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Follow @SturmarchivCH on Twitter to get accurate information about severe, extreme or unusual weather events in Switzerland - fast and reliable.

Urbi

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Beitrag von Urbi »

Das schlimme ist vor allem, dass die Menschen regelrecht im Umfeld Ihrer Häuser ersäuft werden, von Wassermassen mitgeschwemmt oder und unter Schlammlawinen verloren gehen.

In Haiti, der Dominikanischen Republik und in Kuba.

Ein Artikel aus Spiegel Online



09. September 2008, 00:00

Hurrikan "Ike":
Golf von Mexiko zittert vor Sturm


Zwar stufen Meteorologen Hurrikan "Ike" auf Kategorie eins runter, Entwarnung gibt es allerdings noch nicht: Über der kubanischen Ostküste schwächte der Sturm ab - doch die Menschen im Golf von Mexiko werden vor ihm gewarnt.

Miami/Key West/USA - Auf seinem Weg über Kuba hat sich Hurrikan "Ike" deutlich abgeschwächt - die US-Meteorologen sprachen am Montag nur noch von einem Sturm der Kategorie eins. Wie das US-Hurrikanzentrum in Miami am Nachmittag (Ortszeit) berichtete, entwickelte der Wirbelsturm in seinem Zentrum nur noch Windgeschwindigkeiten von rund 130 Kilometer pro Stunde. Doch weiterhin wird befürchtet, das Auge des Sturms könnte in der Nacht zum Dienstag die Hauptstadt Havanna treffen. Die Zwei-Millionen-Metropole gilt wegen ihrer vielen alten Gebäude als besonders anfällig. Im Vorfeld hatten die Behörden laut Staatsfernsehen höchste Alarmstufe ausgerufen.

Für 13 der insgesamt 14 Provinzen auf der Karibikinsel galt höchste Sturmwarnung. Die Behörden rechneten damit, dass "Ike" am Dienstag Havanna erreicht. Zuvor hatte der Hurrikan in Haiti mehr als 61 Menschen in den Tod gerissen, die überwiegende Zahl von ihnen in einem einzigen Dorf.


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Sturmflut auf Kuba (rtr)


Das Nationale Hurrikan-Zentrum kann noch nicht exakt vorhersagen, wo "Ike" als nächstes auf Land treffen werde - erwartungsgemäß im Golf von Mexiko. Dort wird bereits besorgt auf den Sturm gewartet. Es sei auch möglich, heißt es, dass er Kurs auf die US-Bundesstaaten Louisiana oder Texas nehmen könnte - unweit von Houston.

"Ike" war als Hurrikan der Kategorie drei in der Nacht zum Montag auf die kubanische Ostküste getroffen und schwächte sich über Land zu einem Sturm der Kategorie zwei ab. An der Inselkette der Florida Keys zog der Sturm mehr oder weniger vorbei. Die Behörden hoben eine Anweisung zur Evakuierung auf, baten allerdings die Touristen, erst am Mittwoch auf die Keys zurückzukehren. Die Sturmwarnung blieb in Kraft. Am Wochenende waren rund 15.000 Touristen von der Inselkette geflohen.


Der Sturm war am Sonntagabend (Ortszeit) mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Stundenkilometern in Kuba auf Land getroffen. Bei seinem Zug über Land verlor er an Stärke und wurde vom US-Hurrikan-Zentrum NHC auf Kategorie zwei der fünfstufigen Saffir-Simpson-Skala zurückgestuft.

Am Montag zog er mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 155 Stundenkilometern weiter westwärts. Der frühere Staatschef Fidel Castro sagte in einer im Fernsehen verlesenen Erklärung, das ganze Land befinde sich in einer Art "Kriegszustand". "So hart es uns auch treffen mag, unser Land ist im Stande, das Leben von Kubanern zu retten", betonte Castro. Der Westen Kubas war erst vor einer Woche von Hurrikan "Gustav" verwüstet worden.



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Bewohner der Stadt Gonaives auf Haiti waten durch die überfluteten Straßen der Großstadt.
Flucht vor den Wassermassen: Nach Hurrikan "Ike" traten in Haiti erneut Flüsse über die Ufer. Seit Mitte August starben infolge der Wirbelstürme Hunderte Menschen in dem Land.





In Haiti setzten die Behörden und internationale Helfer die Rettungsmaßnahmen nach dem Durchzug des Hurrikans fort. Allein im Ort Cabaret in der Nähe der Hauptstadt Port-au-Prince starben mindestens 57 Menschen durch "Ike"-Ausläufer, darunter viele Kinder. Laut Regierungschefin Michèle Pierre-Louis wurde das Dorf von zwei angeschwollenen Flüssen überschwemmt. In weniger als vier Wochen wurde Haiti nun schon von vier verheerenden Stürmen heimgesucht, mehr als 600 Menschen kamen ums Leben. Nach Angaben von UNICEF sind in dem Staat 650.000 Menschen von den Folgen der Unwetter betroffen, darunter 300.000 Kinder.

fat/AP/Reuters/dpa




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70 Todesopfer soll "Ike" in Haiti gefordert haben. Foto: reuters





TAZ
Kaum Tote
Kuba widersteht Hurrikan "Ike"

Viele Schäden, aber anders als in Haiti dank Vorbereitung kaum Tote - das ist bisher die Bilanz der Hurrikans auf Kuba.

VON GERHARD DILGER

PORTO ALEGRE taz Gerade neun Tage nachdem Hurrikan "Gustav" den Westen Kubas verwüstet hat, steht die Karibikinsel erneut auf dem Prüfstand. Am Montag bewegte sich "Ike" an der kubanischen Nordküste von Ost nach West. Stunden nach dem Aufprall, bei dem die Windgeschwindigkeit fast 200 Stundenkilometer betragen hatte, verlor der Sturm an Stärke und wurde auf Kategorie zwei der fünfstufigen Skala zurückgestuft.

"Die ganze Nation befindet sich im Kampfalarm", hieß es in einer im Fernsehen verlesenen Erklärung von Fidel Castro. "So hart es uns auch treffen mag, unser Land ist im Stande, das Leben von Kubanern zu retten", hieß es darin. Die Einwohner von Havanna machten ihre Häuser mit Holzplatten sturmfest und legten Essensvorräte an. Die Behörden riefen für die östlichen Provinzen Guantánamo, Santiago de Cuba, Granma, Holguín, Las Tunas und Camagüey die höchste Alarmstufe aus. Voraussichtlich zieht der Wirbelsturm am Dienstag in der Hauptstadtregion wieder auf das offene Meer.

Größter Ehrgeiz der KubanerInnen ist es, wie schon bei "Gustav" Todesopfer zu vermeiden. Auch jetzt wurden wieder Hunderttausende rechtzeitig evakuiert. Gesundheitsbrigaden waren in abgelegene Gebiete gezogen, die Generatoren der Gesundheitsposten waren mit Diesel versorgt. Tausende Helfer der Zivilverteidigung hatten sich sich um die Lebensmitteldepots gekümmert und Nutztiere auf dem Land in Sicherheit gebracht. Die Evakuierten waren in Schulen oder anderen Gemeinschaftsunterkünften untergebracht.



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Erst Gustav, dann Hanna und Ike. Ein Sturm jagt den nächsten. Haiti kommt kaum dazu, die Schäden zu erfassen.







Der Kontrast zum benachbarten Haiti ist eklatant: Dort soll "Ike" am Sonntag über 70 Todesopfer gefordert haben. Nach vorläufigen Angaben kamen bei den letzten Stürmen um die 600 Haitianer um, die meisten in der Stadt Gonaïves. Das politisch instabile Land ist auch aus ökologischen Gründen besonders katastophenanfällig: Die Wälder sind zu 98 Prozent abgeholzt, die wenigen verbliebenen Bäume werden von den Armen zu Brennholz verarbeitet. "Armut ist der tödlichste Faktor, nicht die Kräfte der Gewalt", hatten UN-Experten bereits 2004 diagnostiziert.

Kuba beweist allerdings, dass auch mit bescheidenen Mitteln eine wirkungsvolle Vorsorge möglich ist. Das UN-Sekretariat zur Minderung von Katastrophen (ISDR) in Genf ist voll des Lobes. "Der kubanische Weg könnte leicht auf andere Länder mit ähnlichen wirtschaftlichen Bedingungen angewendet werden", meinte ISDR-Stratege Salvano Briceño vor vier Jahren, "selbst auf Länder mit größeren Ressourcen, die es nicht schaffen, ihre Bevölkerung so gut zu schützen wie Kuba". Der wichtigste Faktor dabei sei Bildung: "Die Menschen werden ständig informiert und trainiert."



Die Welt

Nach seinem "Landgang" in der kubanischen Provinz Holguín hinterließ der Wirbelsturm in den östlichen Landesteilen eine Spur der Verwüstung. Küstengebiete wurden überschwemmt, Wohnhäuser und Gebäude beschädigt. "Ike" riss Bäume nieder, Strommasten knickten um und Dächer flogen davon. Bananenplantagen und andere landwirtschaftliche Kulturen wurden vernichtet. Berichte über Verletzte und Tote lagen bisher nicht vor.

Alarmzustand in Havanna
Der Sturm schwächte sich über Land wie erwartet ab. Am Nachmittag erreichte er im Süden das Meer und nahm dabei wieder leicht an Kraft zu. Mit Windgeschwindigkeiten von 160 Stundenkilometern bewegte "Ike" sich dann entlang der Südküste Kubas weiter in Richtung Westen auf die Städte Cienfuegos und Trinidad zu. Die Meteorologen erwarteten, das der Sturm nach Nordwesten drehen und dann Kuba in Richtung Golf von Mexiko überqueren wird. Dabei könnte der Hurrikan möglicherweise auch Havanna in Mitleidenschaft ziehen.

In allen 13 Provinzen Kubas galt höchste Alarmstufe. Auch in Havanna wurde der höchste Alarm ausgerufen, um die 1,6 Millionen Einwohner der Hauptstadt auf den Wirbelsturm vorzubereiten. Tausende Menschen aus gefährdeten Gebieten Havannas wurden bereits in Sicherheit gebracht. Betroffen war auch die Urlaubsregion um Varadero. Der Reiseveranstalter TUI sagte im ganzen Land Rundreisen ab. Auch mussten einige Gäste deutscher Reiseveranstalter ihre Unterkünfte wechseln. Sie seien jetzt in sichereren Hotels untergebracht, hieß es bei der Rewe-Pauschaltouristik (ITS, Jahn Reisen, Tjaereborg) in Köln und bei Thomas Cook Deutschland in Oberursel (Hessen). Betroffen seien aber jeweils nur wenige Gäste auf der Karibikinsel.

USA lehnt Hilfsgesuch Kubas ab
Unterdessen lehnte US-Außenministerin Condoleezza Rice ein Gesuch Kubas um Hilfe zur Beseitigung der Schäden nach Hurrikan "Gustav" ab. Eine vorübergehende Aufhebung des Embargos gegen Kuba wäre "keine weise Entscheidung", sagte Rice laut einem in Washington verbreiteten Redemanuskript. Die kubanische Führung hatte Washington gebeten, den Kauf bestimmter Materialien zur Überwindung der Verwüstungen durch Hurrikan "Gustav" zu erlauben.

Das Hurrikan-Zentrum in Miami (Florida) gab eine Tropensturm-Warnung für die Inselkette Florida Keys heraus, die während des Wochenendes auf Anordnung der Behörden von zahlreichen Touristen und Bewohnern verlassen worden waren. Auch der US-Bundesstaat Louisiana bereitete sich derweil auf die mögliche Ankunft eines zweiten Sturms innerhalb von nur zwei Wochen vor. Gouverneur Bobby Jindal erklärte vorsorglich den Notstand, wodurch der Zugang zu staatlichen Finanzhilfen möglich wird. Vor der Ankunft des Hurrikans "Gustav" vorige Woche hatten in einer der größten Evakuierungsaktionen der US-Geschichte knapp zwei Millionen Menschen die durch den Sturm betroffene Region an der US-Golfküste verlassen. New Orleans wurde zur Geisterstadt.

Tropensturm "Lowel" im Anmarsch
Unterdessen bildete sich im Pazifik vor der Küste Mexikos der Tropensturm "Lowel". Der Wirbelsturm bewegte sich nach Nordwesten parallel zur Küste. Den Berechnungen des US-Hurrikanzentrums zufolge wird er sich am Mittwoch nach Osten drehen und auf den Süden der mexikanischen Halbinsel Baja California (Niederkalifornien) zusteuern.

(apa/red)










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Für Google Earth Fans. GOES 12 Bild: Hier starten

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Windwarnung gespeichert 0446 MEZ


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Hier Radar Kuba gespeichert 0430 MEZ(Click)




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- Editiert von Urbi am 09.09.2008, 04:49 -
- Editiert von Urbi am 09.09.2008, 15:13 -

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