Luftmassen:
Subtropische Luft:
Die maritime subtropische Meeresluft mS gelangt im Standardfall vom
subtropischen Atlantik über die Biskaya nach Zentraleuropa. Vom Mittelmeer
stammende Subtropikluft zeigt in Mitteleuropa als xS (im Winter häufig auch
abgekühlt als xSp) überwiegend eine gemischte Prägung, da sie die von den
Pyrenäen bis zur Tatra vorhandenen Gebirgszüge überqueren muss und somit in
der Regel kontinentalisiert wird.
Subtropische Festlandsluft cS kann sich in Mitteleuropa nur zwischen März und
Oktober bis zum Boden durchsetzen, da sie sich sonst aufgrund der negativen
Strahlungsbilanz in Bodennähe derart stark abkühlt, dass sie höchstens als
nächst kältere Luftmasse cSp im europäischen Tiefland zu diagnostizieren ist.
Die kontinentale subtropische Luft stammt im Sommer häufig aus dem
südosteuropäischen Raum, in den Übergangsjahreszeiten meist aus Nordafrika.
Das Ursprungsgebiet der Meeresluft mittlerer Breiten mSp liegt westlich der
Britischen Inseln, das der Festlandsluft mittlerer Breiten cSp in Zentraleuropa,
im Sommerhalbjahr auch in Osteuropa.
Tropische Luft:
Die tropischen Luftmassen cT, xT, mT erreichen Mitteleuropa nur sehr selten.
Tropische Meeresluft mT ist beispielsweise in der Sargasso See beheimatet, dieK
kontinentale Tropikluft cT hat in der warmen Jahreszeit (März bis Oktober)
ihren Ursprung in den Wüstengebieten Nordafrikas und Saudi-Arabiens. Die
mittlere Luftdruckverteilung mit vorherrschenden nördlichen Winden zwischen
dem Azorenhoch und tiefem Druck über Kleinasien und Persien wirkt gerade im
Sommer einem Vorstoß dieser heißen Luft entgegen. Im Winter bildet sich cT
nur südlich von 20°N, von dorther schafft sie es erst recht nicht nach
Mitteleuropa zu gelangen (s.o. bei cS). Im Spätsommer und Frühherbst bestehen
die größten Chancen, daß die maritime tropische Luft mT nach Europa gelangen
kann. Einerseits erreichen die Wassertemperaturen des Nordatlantiks um diese
Jahreszeit ihre höchsten Werte und tragen so nur wenig zur Abkühlung der mT
bei, zum anderen finden sich gelegentlich Reste tropischer Meeresluft in
Tiefdruckgebieten der Westwindzone, die ehemalige Tropische Wirbelstürme
(Hurrikans) absorbiert haben.
Quelle:
http://www.schneedecke.de/Diplom/Einfuehrung.pdf