Andreas -Winterthur- hat geschrieben:@Cyrill
Komisch: "mein Blitz" passt irgendwie nicht ins Zeitschema. Allerdings ist der Aufnahmezeitpunkt in meinen EXIF-Daten tatsächlich 02.16 Uhr. Komisch.
Hier noch das SYNOP-Meteogramm von Basel Müllhausen, der vergangenen Stunden. Schön zu sehen der Windpeak während des Gewitter mit immerhin 52 Kt. (21Z), das passt also zu deiner Beobachtung.
Gruss Andreas
Hoi Andreas. Bei mir hat's mal Zeit und Datum vollkommen verstellt, was ich mir heute nicht erklären kann.
Vielen Dank für die Winddaten. Ich habe Ralph am Telefon gesagt, es müssten mindestens 90er-Böen sein; war schon heftig! 52 Knoten sind knapp 100 km/h. Kein Wunder musste ich vor herumfliegendem Gartenmaterial in der Siedlung südlich von Mulhouse (bei Didenheim) in Deckung gehen. Die Autobahnverzweigung Lörrach war für kurze Zeit gesperrt. Die Feuerwehr Weil am Rhein musste einen rd. 25-30 Meter hohen Baum, der auf die Fahrbahn gestürzt war, aus dem Weg räumen. Dies ging "ratz-fatz" und der Baum war in transportfähige Teile zersägt. Hier zwei Bilder vom Rest:
Es müsste also im Zusammenhang mit dem Durchgang dieser Zelle gewesen sein (als ich noch in Mulhouse war):
Kurzer Chasingbericht:
Im Vorfeld stellte ich mir die Frage, wo ich am besten die Gewitterlinie(n) abfangen könnte, die vor der eigentlichen Front, sich im Bereich der vorlaufenden Konvergenz bilden würden: Dijon, Mulhouse, oder gleich nach Metz (wurden höhere CAPE gerechnet und lag näher am Lvl. 2 Gebiet von Estofex). Ich entschied, zuerst nach Basel zu fahren und dort weiter zu entscheiden. Doch ich blieb zunächst in einem Stau bei der Nordumfahrung Zürich stecken; da ging einfach gar nichts mehr! Mir gelang einen Spurwechsel und so fuhr ich über Kloten-Bülach-Zurzach usw. am Rhein entlang bis Eiken, was mich sehr viel Zeit kostete.
Über Mulhouse fuhr ich nach Belfort (eigentlich ein Gewitter-Hotspot), positionierte mich auf der südwestlichen Route Nationale und sah bereits die Linienblitze am Horizont, als der nordwestliche Teil der Zelle abschwächte und ich mich entschied den südöstlichen Teil anzupeilen. Doch kurze Zeit später war es wieder umgekehrt; ein Katz-und-Maus-Spiel. Als ich mich entschied, auf die deutsche Seite hinüber zu fahren, sah ich auf dem Radar die kleine Zelle bei Sursee, die sich verstärkte. Ich vermutete, dass sie in Richtung Zürich-Winterthur unterwegs sein würde und war überzeugt diese dort noch abfangen zu können. Doch der umgestürzte Baum bei Lörrach verzögerte die Weiterfahrt und so erwischte ich nur noch die Rückseite der Zelle bei Winterthur, immerhin mit drei ziemlichen Knallern drin. Um 02 00 Uhr dann noch einmal verhaltene Neuauslöse bei Bülach in Richtung Winti und gg. 04 00 Uhr verfolgte ich vom Sunnebühl aus das Gewitter am Zürichsee. Ich habe schon bessere Chasing erlebt....
Lerneffekt bei diesem Mal: die Burgunder Pforte ist immer wieder für Überraschungen gut. Manche Zellen schwächen ab, überspringen die Ebene und geben nordöstlich im Schwarzwald wieder Vollgas.....
Gruss Cyrill